Mit ihrem Debütalbum „Attacke“ hat Deine Cousine 2019 voll eingeschlagen und sich schnell zu einer festen Konstante auf den Bühnen dieses Landes entwickelt und auch wenn das zweite Album „Ich bleib nicht hier“ (VÖ 2022) hieß, ist Ina Bredehorn geblieben. Das neueste Werk trägt den Titel „Freaks“ und erscheint am 09.05.2025.
Mit den Vorabveröffentlichungen „Allez, allez“, „Go fuck yourself” (schönster 80er Jahre Synthie-Sound), „Keine Liebe verdient“ (ein verhältnismäßig ruhiger und nachdenklicher Song, der tief trifft), „Familie sucht man sich aus“, „180 Grad“, „So jung und so dumm“ hat Deine Cousine bereits einen guten Querschnitt von „Freaks“ preisgegeben – kein Song wie der andere, nichts ist vorhersehbar, aber alles ist echt. Aber die anderen Songs stehen den Singles in nichts nach.
Eins meiner Highlights ist der Titelgebende Track „Freaks“, der ein „Wir gegen den Rest der Welt“-Feeling aufkommen lässt und eine Ode daran, dass auch alles abseits der „Norm“ schön ist. Kein Deine Cousine Album ohne Hamburg Song. Auf dem ersten Album gab es die Liebeserklärung an den gleichnamigen Stadtteil „St. Pauli“. „Kein Disneyland“ ist eine abgeklärtere Version einer Liebeserklärung an „die schönste Stadt der Welt“ und deren soziale Gefälle, Gentrifizierung und Klassenunterschiede. Nichts ist so schön wie der Schein. Ein weiteres Highlight ist „Disclaimer“. Es ist ein sehr eingängiger Song voller Wahrheiten.
Eine Liebeserklärung der anderen Art ist „Zweite Chance“. Der Song richtet sich an die Menschen im Leben, bei denen man immer wieder eine neue Chance bekommt und bei denen man sein kann, wie man ist – in jeder Lebenslage, mit allen Ecken und Kanten und jedem kleinem Fehler.
Laut Ina Bredehorn besteht „Freaks“ aus Songs über „sie, ihre Leute und ihre zehn Persönlichkeiten“ und diese Beschreibung passt wie die Faust aufs Auge. Jeder Song präsentiert eine neue Facette von Ina aka. Deine Cousine. „Freaks“ wirkt stellenweise reifer und weniger „rotzig“, dennoch hat Deine Cousine nichts ihrer Kraft eingebüßt. Deine Cousine setzt ihre musikalische Geschichte mit „Freaks“ hervorragend vor und beweist, dass sie sowohl laut und stark, aber auch leise und zerbrechlich sein kann. „Freaks“ hallt nach und ist mehr als ein kurzweiliger Soundtrack.
Meine persönlichen Favoriten sind „Go fuck yourself“, „Disclaimer“, „Freaks“, „Sayonara“ sowie „Kein Disneyland“.
Live
09.05.2025 Hamburg – Molotow
10.05.2025 Köln – Club Volta
20.12.2025 Hamburg – Inselparkarena
Tracklist „Freaks“
1. Allez, allez
2. Go fuck yourself
3. Freaks
4. Sayonara
5. Disclaimer
6. Keine Liebe verdient
7. 1986 (Oh, la la)
8. Familie sucht man sich aus
9. Kein Disneyland
10. 180 Grad
11. Zweite Chance
12. So jung und so dumm
Fotocredit: Wolfgang Zac