Manchmal braucht es nicht mehr als zwei Leute, um die Hütte abzureißen. The Pighounds beweisen mit ihrem dritten Album „Tutti Frutti“, dass ein Duo mehr Dampf machen kann als so manche fünfköpfige Rockband. Das Ruhrpott-Gespann um Peter Bering und Alessandro de Luca liefert eine kompromisslose Mischung aus Grunge, Stoner und Garage Rock – irgendwo zwischen den ungestümen frühen Arctic Monkeys und der rotzigen Energie von Royal Republic, bevor diese glattpoliert wurden.
Die Platte macht von der ersten Sekunde an klar: Hier geht es nicht um unnötigen Schnickschnack, sondern um ehrlichen, dreckigen Rock’n’Roll. „Serenity“ und „Love Fuzz“ klingen, als hätte man die Wut und Spielfreude der 90er in eine rohe, aber verdammt eingängige Form gepresst. „Pay To Pay“ bringt unerwartete Coolness ins Spiel, während „Vadder“ mit einem entspannten Groove und erzählerischer Tiefe punktet. Und wenn „Day Of The Acid“ zum Höhepunkt ansetzt, bleibt kein Stein auf dem anderen. Und nachdem ich jetzt eine ganze Reihe an Keytracks der Platte aufgezählt habe, komme ich nicht drumherum euch noch meinen persönlichen Favourite ans Herz zu legen, nämlich der extrem nach vorne galoppierende Opener Malaise.
Das beeindruckende an „Tutti Frutti“ ist nicht nur die rohe Energie, sondern auch die DIY-Philosophie der Band. Alles, von den Songs über die Produktion bis zum Artwork, kommt aus eigener Hand – was sich im erdigen, authentischen Sound widerspiegelt. Hier wird nicht glattgebügelt oder auf Hochglanz produziert, sondern mit Herzblut geballert. Den verdienten Ritterschlag haben The Pighounds dann noch zu Beginn des Jahres erfahren, niemand geringeres als The Libertines hat sich das Dortmunder-Grunge Duo als Support für ihre deutschen Februar-Gigs gesichert. Ohne Frage ein Beweis für die wachsende Bedeutung von The Pighounds und selbstverständlich auch ein Indikator für ein hohes künstlerisches Niveau im Rock-Genre.
„Tutti Frutti“ ist der perfekte Beweis, dass man kein großes Studio und keine fünf Mann braucht, um ein Rock-Brett hinzulegen. Wer den frühen Arctic Monkeys nachtrauert oder sich wünscht, dass Royal Republicmal wieder dreckiger klingen, wird hier fündig. Ein Album, das reinhaut, sich festsetzt und live garantiert noch mehr scheppert!
13.03.2025 DE – Augsburg – Bombig
14.03.2025 DE – Viechtach – Altes Spital
12.04.2025 DE – Übersee – Freiraum
18.05.2025 DE – Hannover – Nordstadtbraut w/ AKa Rinde
20.05.2025 DE – Düsseldorf – Ratinger Hof w/ AKa Rinde
30.05.2025 DE – Berlin – RAW Festival
04.-06.07.25 DE – Iserlohn – Friedensfestival
19.07.2025 DE – Borken – Kippen Rock
25.-27.07.25 DE – Trebur – Open Air
22.11.2025 DE – Jever – Lok Kulturzentrum
Review von Marc Erdbrügger
Fotocredit: Arek-Goniwiecha