Sparks- seit mehr als 50 Jahren und 25 Alben kreieren die Brüder Mael Musik. Ron (76) der lyrische Kreativkopf und sein Bruder Russell (73), der Sänger mit einer Energie eines Duracell- Häschens und einem unglaublichen Falsetto, sind seit Februar diesen Jahres auf Welttournee.
Covidbedingt wurde diese um 2 Jahre verschoben. Aber die Brüder haben sich keine Auszeit gegönnt und das Album „A Steady Drip Drip Drip“ erschien im Mai 2020. Der Regisseur Edgar Wright, der bei dem Film „Shaun of the Dead“ Regie führte und ein großer Sparks Fan ist, veröffentlichte 2021 einen Dokumentarfilm über die beiden Brüder „The Sparksbrothers“. Durch diese Dokumentation wurde die Fangemeinde noch größer und die Brüder endlich und wohlverdient bekannter.
Sie selber zeigten sich aber auch talentiert in der Filmbranche. Mit dem Regisseur Leos Carax kreierten sie den Musical- Film „Annette“, der 2021 bei den Cannes Filmfestspielen seine Premiere hatte.
Am 25.04.2022 kamen sie endlich nach Hamburg in den Mojo Club. Schon vor dem Einlass herrschte eine aufregende Atmosphäre unter den wartenden Fans und ich sah, dass die Sparks nicht nur „die ältere Generation“ begeistern, sondern auch viele junge Leute. Als ich endlich den Mojo Club betreten durfte, sah ich auf der Bühne das Keyboard von Ron stehen. Des Maestros Instrument, welches er mit seinem Namen „Ronald“ beklebte. Mit einer 30 minütigen Verspätung beginnt das Konzert mit dem Song „So May We Start“. Die Stimmung ist euphorisch. Auf beiden Seiten. Russell singt nicht nur jeden Song mit einer Energie und Leidenschaft, sondern ist auch auf der Bühne ständig in Bewegung. Klatscht, springt, tanzt und das mit 73 Jahren! Ron hingegen ist wie gewohnt an seinem Keyboard konzentriert und verzieht keine Miene. Die ganze Zeit beobachtet er mit seinem „Pokerface“ oder besser gesagt mit seinem „Ronface“ das Publikum und scheint den Jubel nach jedem Song zu geniessen. Bei „Shopping Mal Of Love“ greift auch Ron zum Mikrofon und gemeinsam mit Russell wird es zu einem humorvollen Auftritt. Natürlich durfte auch sein „Rondance“ bei „The Number One Song In Heaven“ nicht fehlen und steigerte die schon begeisterte Stimmung bis in dem Himmel.
Mit ihren grandiosen Bandmitgliedern (Gitarre: Eli Pearl, Evan Weiss, Bass: Max Whipple, Schlagzeug: Stevie Nistor, Keyboard: Tyler Parkford) wurde das Konzert zu einer Zeitreise über die musikalische Geschichte der Sparks. Von „Wonder Girl“ als die Maelbrüder mit dem Bandnamen Halfnelson begannen, über „Music That You Can Dance To“ , „When Do I Get To Sing My Way“ und „Johnny Delusional“ bis zum krönenden und emotionalen Abschluss mit „All That“.
In den Worten eines Sparks– Fans: es war ein sparkstastisches Konzert!
Die beiden Brüder werden nicht müde, denn wir dürfen uns auf ein neues Album und ein neues Filmprojekt von ihnen freuen.
Fotocredit: Anna Webber
Review: Lydia Heyka