The toten Crackhuren im Kofferraum aka The TCHIK präsentieren mit „Gefühle“ diesen Freitag bereits ihren vierten Longplayer. Die Gang mit dem familienunfreundlichsten Namen im Popbetrieb veröffentlicht ihr neues Album, welches Leben im Plattenbau mit 13 Tracks beautiful again machen, das Verkacken empowern, von Panikattacken erzählen und Männer auf ihren Platz auf der Hotelbank verweisen will. Wir haben für euch reingehört, inwiefern die Mädels diese Versprechungen mit ihrem neuen Werk erfüllen können.
Janina: Ich habe „Gefühle“! The toten Crackhuren im Kofferraum haben mit ihrem neuen Album ein humorvolles, bissiges und treffendes Werk abgeliefert, das mit leichtem Augenzwinkern den Baseballschläger herausholt und damit auf das ein oder andere Thema aufmerksam macht. Beispiel: „Bewerte mich“, wo es darum geht was Frau sich im Alltag (und online) alles anhören „darf“ – am Ende ist es total egal, was die Frau kann, Hauptsache sie ist fickbar. Ein weiteres wunderbares Machwerk ist „Punkrock hat mir mein Herz gebrochen“, indem TCHIK besingen, dass Punkrock(veranstaltungen) immer noch eine Männerdomäne ist. Ebenfalls sehr gefallen hat mir „Living the dream“ über das Leben in Ostberlin. „Gefühle“ löst allerhand Gefühle aus, da die Texte von TCHIK auf verschiedenen Ebenen zünden und oft auch knallen. (9–8–8)
Jacky: The toten Crackhuren im Kofferraum erfüllen genau das, was sie eingangs versprechen. Im typischen Stil der The TCHIK erzählen die Frauen von großen und kleinen Themen und bleiben sich dabei zu 100% selbst treu. Die Texte sind klug, teils sarkastisch, doch immer mit einem Wahrheitsgehalt versehen, welchen die Band so real macht, wie man vielleicht sagen könnte. Dabei behalten sie immer ein gutes Tempo, welches gerade live für enorm viel Vibe sorgen dürfte. So powern sich die vier durch ihre 13 Tracks und bannen ihre „Gefühle“ auf Platte. Ganz nebenbei liefern sie währenddessen ein Beispiel für gelebten Feminismus, weiter so – womanpower! (8-7-8)
Kevin: Ich kann mich noch ziemlich gut darin erinnern als ich die The toten Crackhuren im Kofferraum aka The TCHIK das erste Mal live gesehen habe, damals im der Kieler Schaubude, als Nura noch Teil der Tänzerinnen war. Lange ist es her. Die Band/Kombo zählt für mich bis heute zu einen der besten Party und Gute Laune Bands auf der Bühne eben so sehr wie auf Platte seit dem ich Konzerte besuche. Nun steht die Band mit ihrem neuen Longplayer „Gefühle„ vor unserer Haustür und zeigt erneut: Wir sind’s die Crackhuren. Sie schaffen es wieder einmal mit Witz und Charm und jeder Menge politischem Statement in ihren Songs die perfekten Partyhymnen für die nächste linksgrünversifften Party steigen zu lassen. Ich feiere vor allem dem Synthie-Sound, der so die 80er Jahre Nostalgie in mir hochkommen lässt und vor allem im Song „Punkrock hat mir das Herz“ gebrochen deutlich wird. In zweieinhalb Minuten des Songs „Bewerte Mich“ wird ganz klar gesagt, was Frauen sich oft von uns Männern anhören dürfen und sie haben einfach so Recht. Sexismus ist nicht verhandelbar. Schaltet doch einfach mal euer Hirn ein, ihr sogenannten Männer. Luise Fuckface und ihre Combo treffen mit dem Album „Gefühle“ mitten in mein Herz und ich freue mich schon darauf sie wieder live erleben zu dürfen. (9-9-9)
Fotocredit: Albumcover