Tommy and the Teleboys lassen es krachen – im wahrsten Sinne des Wortes. „Gods, Used, In Great Condition” klingt wie ein Trip in eine Parallelwelt zwischen knirschenden Stromgitarren und psychedelischem Rockirrsinn, irgendwo zwischen den sanften Hügeln von Halle und den rauen Straßen von Berlin.
Natürlich hat „Gods, Used, In Great Conditions” schon ein paar Runden auf unseren Plattentellern hinter sich, denn das Album ist bereits in diesem Sommer erschienen. Dennoch war es – auch für mich – bislang ein Best Kept Secret, welches ich in den letzten Tagen jedoch freudig entdecken konnten. Und ich lege es direkt allen ans Herz, die sich für Garage, Krautrock und Postpunk erwärmen können.
Zum Start gibt es mit „Gib Mir” direkt einen Kracher, der nicht nur lyrisch an Bilderbuch erinnert, wenn sich diese mal wieder komplett austoben. Im Anschluss geht es englisch weiter und die Band galoppiert mit Tempo durch „Jesus Crowd”. Rechtzeitig bevor sich eine gewisse Beliebigkeit einschleicht, setzt die Band mit „Loverboy” einen echten Fixpunkt der Platte. Ein erstaunlich eingängiges Gitarrenriff unter den röhrenden Soundteppich und hinterlässt einen Ohrwurm, der sich so schnell nicht verflüchtigt. Und wenn man sich jetzt auf die Suche nach weiteren Referenzen macht, kommt einem so schnell gar nichts in den Sinn – was aber durchaus auch als Qualitätsmerkmal verzeichnet werden kann. Und auch die Tatsache, dass die Band sich noch nicht mal eindeutig in eine Genre-Schublade stecken lässt, macht ihren Sound interessant. Ist das Garage Rock, Fuzz, Psychodelic, Kraut? – Scheiß drauf, es sind Tommy und die Teleboys.
Fotocredit: Anne Waltenburg