Wie stellt ihr euch ein Gartenhaus vor? Ein Schuppen, in dem alle Arbeitsgeräte, die für die Beackerung des Gartens benötigt werden, zusammengestellt sind und es nach dreckiger, roher Arbeit ausschaut? Gleichzeitig gibt es aber auch eine etwas sanftere Note, da dem blühenden Garten Leben entspringt. So oder so ähnlich lassen sich die Gegensätze vorstellen, die ebenfalls zu dem Debüt von Caskets führten. Denn „Lost Souls“ wurde hauptsächlich im Gartenhaus eines Bandmitgliedes aufgenommen. Mit von der Partie war Produzent Dan Weller, der unter anderem für Werke von Holding Absence, Dream State, Enter Shikari oder Bury Tomorrow verantwortlich war. Gute Voraussetzungen für ein erstes Album, oder?
Janina: Neustart unter neuem Namen – ein Markenrechtsstreit mit einer australischen Band, die den Namen „Captives“ ausschließlich im United Kingdom hat schützen lassen, ist für den Namen „Caskets“ verantwortlich. Hätten die Caskets versucht den ursprünglichen Namen zu behalten, hätte dies einen langwierigen Rechtsstreit zur Folge gehabt und die Veröffentlichung von „Lost Souls“ wäre nicht möglich gewesen – was schade gewesen wäre. Das Album zieht einen ab der ersten Sekunde von „The Only Ones“ in seinen Bann. Musikalisch und textlich sind die Songs einnehmend und ausdrucksstark. Mein persönlicher Favorit ist „Hopes & Dreams“, da dieser Song direkt unter die Haut geht. Ebenfalls sehr stark finde ich „The Final Say“, da dieser das musikalische Können der Band perfekt widerspiegelt und alles von ruhigen Sequenzen bis zur stimmlichen Explosion beinhaltet. Ebenfalls erwähnenswert ist das gelungene Artwork des Albums. (7-8-8)
Jacky: Das gesamte Album „Lost Souls“ von Caskets zeichnet eine einnehmende Herangehensweise aus, die zugleich melodisch daherkommt. Jedoch kann die Gruppe ebenso gut variieren und glänzt zum Beispiel bei „Hopes & Dreams“ ebenso mit ruhigeren Tönen, die angenehm arrangiert wurden. Dieser Song hebt sich deutlich vom lauteren und geringfügig brachialeren Rest des Albums ab. Dennoch bildet der Track gemeinsam mit „Lost in Echos„, meiner Meinung nach eindeutig, die Spitze der elf Lieder, die insgesamt eine gut ausgewählte Range zwischen hart und weich trifft. Damit vereinen Caskets Melodie und Metal mit einem guten Augenmaß und auf eine qualitativ hochwertige Weise, sodass es Spaß bereitet das Debütalbum zu hören. (8-8-8)
Kevin: Caskets kennen viele noch als Captives. Die Namensänderung tut hier aber nicht viel zur Sache und zeigt auch ganz klar, dass die Qualität des Debütalbums keinen Schaden genommen hat. Elf Tracks bietet das Album „Lost Souls“. Der ganze Sound und die Atmosphäre erinnert mich sehr an eine Mischung aus Imminence, Jimmy Eat World und Emarosa aka Jonny Craig. Dies wird mir besonders deutlich beim Song „One More Time“ und „Hopes & Dreams“. Caskets sind aber bei Weitem keine Kopie der genannten Bands. Die Band findet mit ihrem Sound auf eine sehr tolle und emotionale Art und Weise ihren ganz eigenen Weg.
(9-8-8)
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