WILLMAN sind ein Duo aus Freiburg bestehend aus Julia Lauber und Felix Birsner. Gemeinsam wollen sie wirken, denn sie sind überzeugt davon, dass jede*r wirken kann und eine Wirkung besitzt. Diese Leitgedanken haben sie ebenfalls in ihr Debütalbum „100 m²“ einfließen lassen, welches am Freitag erscheinen wird. Damals begann die musikalische Karriere mit Blockflöte und Schlagzeugunterricht. Unsere Teamreview schaut sich an, was in der Zwischenzeit daraus geworden ist.
Janina: WILLMAN ist mehr als Musik; es ist eine Lebenseinstellung. Jedenfalls ist dies das Credo der beiden Musiker Julia Lauber und Felix Birsner. Sie wollen mit ihrer Musik bewegen, und zwar in jeglicher Hinsicht vom (Tanz)Bein bis zum Kopf. Dementsprechend clever mutet der Bandname „WILLMAN“ an. Kein Song auf dem Album „100 m²“ ist wie der andere und trotzdem passt alles. Die Musik ist wie ein großes, buntes Wimmelbild, wo bei jedem Blick (bzw. Hören) etwas Neues entdeckt wird. Während „Herzzeitalter“ eher etwas derbe daher kommt, ist „Zeichen deiner Zeit“ sanft wie eine Kuscheldecke. Fans kluger deutscher Texte finden auf diesem Album bei jeglicher musikalischen Präferenz mindestens einen passenden Song.
(8–9–8)
Jacky: WILLMAN ist für meine Begriffe schon wieder eher ein Phänomen als eine Band, die man gut fassen könnte. Die Facts, die einfach zu benennen sind: WILLMAN singen auf Deutsch, man hört eine Frauenstimme und es ist irgendwas, was den Titel Electro genauso verdient hätte wie den Begriff Pop. Der Rest ist variabel und das im besten Sinne. Ich muss gestehen, dass mich der besondere Sound des Duos gecatched hat. In der allerersten Sekunde dachte ich „nicht schon wieder“, immerhin bin ich nicht der größte Mine-Fan. Aber WILLMAN lösen für mich ihre Musik irgendwie anders auf und verfügen über das viel verlangte gewisse Etwas. Irgendwie hat das Album etwas Vertrautes, weil ich bei jedem Song nachschaue, ob ich diese Lieder wirklich noch nie vorher gehört habe. Meiner Meinung nach ist diese Art von Musik eigentlich wirklich alles andere als schön oder melodisch, aber ich bin komplett dabei hängengeblieben bei dieser etwas verrückteren Spielweise. Vermutlich könnte ich dieses Album nicht immer hören, weil es tatsächlich auch irgendwie nervt, trotzdem bin ich unfassbar begeistert Lieder wie „Renaissance“ (absoluter Top-Tipp) gefunden zu haben. (9-8-7)
Kevin: WILLMAN veröffentlichen mit ihrem Album „100 m²“ feinsten Pop mit elektronischen Elementen. Sie sind eine Art Mischung aus Glasperlenspiel und Mine. Das ganze Album des Duos ist recht simpel gehalten und das ist gar nicht negativ zu sehen. Denn es sind nichtsdestotrotz Songs, die unter die Haut gehen und im Gedächtnis bleiben: mal entspannt und verträumt und mal tanzbar und euphorisch. Der Song „Alkohol“ ist so ein klassischer Song, der einen Vibe von Mine aufweist. Im Gegenzug versprüht „Herzzeitalter“ so einen Spaß am Tanzen. Es ist ein Album mit vielen Facetten, die bestimmt so einige Fans von Mine, Glasperlenspiel oder Gestört Aber Geil erreichen können. (7-7-7)
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