Mumford & Sons sind zurück – und sie bringen uns mit „Rushmere„ nicht nur neue Musik, sondern auch eine Rückkehr zu ihren Wurzeln. Nach der ausgedehnten „Delta„-Ära, die die Band in sphärischere und elektronische Gefilde führte, klingt ihr fünftes Studioalbum so vertraut wie eine wohlige Erinnerung und gleichzeitig so frisch wie ein Aufbruch ins Ungewisse.
Schon der Titel ist ein Statement: „Rushmere“ ist der Name jenes Teichs im Londoner Wimbledon Common, wo Marcus Mumford, Ben Lovett und Ted Dwane einst den Grundstein für ihre gemeinsame musikalische Reise legten. Produziert von dem sechsfachen Grammy-Gewinner Dave Cobb, entstanden die Songs in Nashville, Savannah und Mumfords Studio in Devon – eine transatlantische Klangsuche, die ihre Wurzeln bewahrt, aber neue Horizonte erkundet.
Der Opener „Malibu“ macht sofort klar, wohin die Reise geht: Akustische Gitarren treffen auf eine treibende Rhythmik, die sich Schicht für Schicht aufbaut, bis der Song in einem euphorischen Refrain kulminiert. Hier zeigen Mumford & Sons ihre besondere Gabe, Intimität und Energie zu vereinen – eine Handschrift, die ihnen seit ihrem Debüt nicht nur Millionen Fans, sondern auch etliche Preise eingebracht hat.
Der Titeltrack „Rushmere“ ist das emotionale Zentrum des Albums – ein Lied über Anfang und Aufbruch, Nostalgie und die Schönheit des Unfertigen. Er fängt ein, wie es sich anfühlt, nach Hause zu kommen, ohne stehen zu bleiben. Andere Stücke wie „Caroline“ strahlen mit ungestümer Lebensfreude, während „Monochrome“ auf zarten Pianoklängen und reduziertem Arrangement eine fast meditative Ruhe verströmt.
Doch „Rushmere“ ist kein reines Folk-Revival. Songs wie „Truth“ lassen einen bluesigen Unterton anklingen, während „Carry On“ mit seinem treibenden Beat und markanten Gitarrenlinien fast rockig anmutet. Das Album zeigt Mumford & Sons als eine Band, die gereift ist, ohne ihre Essenz zu verlieren – die sich weiterentwickelt, ohne sich zu verlieren.
Am Ende bleibt das Gefühl, eine Reise gemacht zu haben. Eine Reise, die dort beginnt, wo alles anfing – und die dennoch ganz neue Wege eröffnet. „Rushmere“ ist ein Album für Lagerfeuer-Nächte und weite Straßen, für Sehnsucht und Ankommen. Mumford & Sons wissen, woher sie kommen. Und genau deshalb klingen sie auch 2025 noch genauso relevant wie 2009.
Fotocredit: James Marcus Haney