Was für ein merkwürdiger Bandname! Entsprungen aus einem Versprecher ist der Indiepunk von Kassettenricardo alles andere als ein Versehen.Entwachsen aus ihren Kleinstadt-Wurzeln fanden sich Carsten, Paul, Rosi und Tom 2018 im Metropolendreck Berlins und legen seitdem alles zusammen, was ihnen richtig und wichtig erscheint: Variable Tanztakte unter fetzigen Gitarrenakkorden. Knarrende Reibeisenstim- me auf eingängigen Melodien. Aufrichtigen Weltschmerz neben lapidarem Suffscherz.
Eigene Macken in digitaler Realitätsdiät. Wut über die weltweiten Ressourcen-Verschwendung und Aufruf zur Solidarität. Denn Kassettenricardo wollen tanzend klare Kante zeigen. Schon ihrer 2020 selbstveröffentlichten Debüt-EP „Die totale Verschwendung“ attestierte Szene-Journalistin Nadine Schmidt (ox-Fanzine, krachfink) eine „große Bandbreite mit rotem Faden” und „außerordentlich viele Facetten“, die mal an Turbostaat und mal an die Beatsteaks erinnern.
In Soundguru Jan Oberg mit seinem Hidden Planet Studio und dem Stockholmer Mastermind Magnus Lindberg, der schon Genregrößen wie Refused oder Disco Ensemble ihren Punch verlieh, haben Kassettenricardo zudem die perfektenPartner gefunden, um auch die Songs ihres kommenden Debütalbums „Zwischen Kleinstadtmief und Metropolendreck“ optimal auszuarbeiten.
Zur Single – „Dach der Welt„
„Steine schmeißen! Scheiben einwerfen!“ Was auf den ersten Blick wie ein Aufruf zur Revolution klingt, stellt sich in der neuen Single „Dach der Welt“ von Kassettenricardo als das genaue Gegenteil heraus. Mit treibendem Indiepunk brechen die vier Berliner durch die Fassade der Wut und bauen aus den Scherben und Steinen ein positives Statement, das ein
reflektiertes, solidarisches Miteinander propagiert. Mit ihrem Ohrwurm fordern Kassettenricardo unsere zerrüttete Gesellschaft zum gemeinsamen Tanz und Aufbau auf und senden eine klare Botschaft: „Wut aus! Kopf ein!“.
Die Single findet ihr z.B. hier.
Fotocredit: Frieder Unselt