Team Scheisse machen auf ihrem neuen Album genau das, was sie am besten können: Sie bleiben sich treu – radikal, roh und voller Energie. „20 Jahre Drehorgel“ fühlt sich an wie eine Mischung aus wütender Straßenparole, Kellerkonzert und Abrissparty.
Wer dachte, die Band würde nach „0421 24192799“ neue Wege gehen, liegt falsch – und genau das ist das Geniale daran oder eventuell doch nicht?
Während viele Punk-Acts irgendwann auf Hochglanzproduktion und experimentelle Spielereien setzen, bleibt Team Scheisse beim DIY-Gedanken. Keine Gastmusiker*innen, keine überproduzierten Hooks – hier klingt alles so, als wäre es im Proberaum in einem Rutsch runtergezockt worden. Die Tracks sind voller verzerrter Gitarren, ruppiger Basslines und Texte, die mit sarkastischem Witz an den großen und kleinen Katastrophen der Gesellschaft rütteln.
Vergleichen lässt sich das Ganze mit den frühen Feine Sahne Fischfilet, einer rotzigeren Version von Die Nerven oder den dadaistischen Momenten von 100 Kilo Herz. Doch wo andere sich weiterentwickeln, lassen Team Scheisse alles, wie es ist – und das fühlt sich gut und gleichzeitig wenig erfrischend an. Was davon nun zutrifft, muss jeder selbst für sich entscheiden.
„20 Jahre Drehorgel“ ist Punk in seiner rohesten Form: laut, schmutzig und voller Wut. Kein Schnickschnack, keine Kompromisse – einfach Team Scheisse, wie mensch sie liebt.
Fotocredit: Albumcover / Artwork