Am 10. Juni wurde die Hamburger Sporthalle schon früh zum Hexenkessel – denn bevor A Day to Remember die Bühne betraten, sorgte Terror als Vorband für einen explosiven Auftakt. Kaum stand die Hardcore-Legende aus Los Angeles auf der Bühne, war klar: Hier wird nichts aufgewärmt, hier wird direkt aufgedreht.
Die Konzertbesucher:innen, die bereits gespannt auf den Beginn der Show gewartet hatten, wurden nicht enttäuscht. Vom ersten Song an war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Der Moshpit formierte sich sofort, Circle Pits rotierten und die ersten Stage-Diver:innen flogen über die Menge.
Frontmann Scott Vogel wusste genau, wie man ein Publikum auf Betriebstemperatur bringt. Mit seiner typischen Mischung aus Energie und Ansage rief er ins Mikro: „Jump in there, let’s see some f*ckin’ movement!“ – und die Halle explodierte. Kein Stillstand, kein Zögern – das Publikum nahm die Aufforderung ernst.

Zwischen den Songs richtete Vogel emotionale Worte an die Anwesenden: „Danke, dass ihr nicht zu Hause auf dem Sofa sitzt, sondern hier seid.“ Der Applaus, der darauf folgte, war ebenso laut wie verdient. Die Verbindung zwischen Band und Publikum war greifbar – das ist Hardcore-Spirit pur.
Die Bühne war kaum von den vielen Stage-Diver:innen zu halten, doch das Chaos blieb kontrolliert – eine mitreißende, rohe Energie durchzog die gesamte Performance. Ein weiterer Höhepunkt kam, als Vogel das Publikum aufforderte: „Put your fist in the sky!“ – und hunderte Fäuste reckten sich im Takt der Musik in die Luft. Nach dieser geballten Ladung Hardcore konnte sich die Menge kaum beruhigen – perfekte Vorbereitung auf das, was noch kommen sollte.
Dann war es soweit: A Day to Remember eröffneten ihr Set mit „Downfall of Us All“ – ein Knallstart, bei dem niemand stillstand. Sofort tobte die Halle, es gab alles, was eine gute Show ausmacht: Flammenwerfer, CO₂-Jets, Konfettishots, fliegende Bälle, Crowdsurfer:innen und ein riesiger Circlepit. Die Inszenierung war spektakulär, aber nie überladen – genau die richtige Mischung aus Power und Präzision.

Die Band feuerte einen Hit nach dem anderen ab. Songs wie „Wax Larry“, „2nd Sucks“, „Right Back at It Again“ (natürlich mit Konfettikanone), „Bad Blood“ und „Paranoia“ mit gewaltigem Feuerspiel brachten die Halle an den Rand des Wahnsinns. Besonders bei „Resentment“ sorgte das Pyrofinale für einen echten Gänsehautmoment.
Zwischendurch überraschte ADTR mit einer Coverversion von Kelly Clarksons „Since U Been Gone“ – in einer deutlich rockigeren Version inklusive Screaming-Part. Später, während „All My Friends“, sorgte ein als Super Mario verkleidetes Crew-Mitglied, das Merchandise von der Bühne in die Menge schoss, für einen amüsanten Fanmoment.
Mit „Sonic“ endete ein weiterer energiegeladener Song mit einem lauten „Cheers, Hamburg!“, und die Stimmung kochte weiter bei „Highway“. Songs wie „To the Death“, „Rescue Me“, „Have Faith in Me“, „Mindreader“ (inkl. Crowdsurf-Animation), „LeBron“, „Hammer“ und „All I Want“ rundeten das Set ab. Bei „Miracle“ zündete die Band dann noch einmal richtig durch – ein echtes Highlight mit zusätzlichem Pyro-Feuerwerk.

Doch damit war das Spektakel nicht vorbei. Die Band kündigte nach der ersten Zugabe noch zwei weitere Zugaben an:
Zugabe 1: „If It Means a Lot to You“ – mit Handylichtern und einem emotionalen Moment, der alle vereinte. Zum Schluss gab’s einen weiteren Konfettiregen.
Zugabe 2: „Flowers“ – das Publikum sprang im Takt, als gäbe es kein Morgen.
Zugabe 3: „Lauderdale“ – der letzte Song des Abends, der noch einmal alles mobilisierte, was an Stimme und Energie übrig war.
A Day to Remember lieferten in Hamburg eine Show der Superlative: visuell opulent, musikalisch stark und mitreißend bis zum Schluss. Die Mischung aus harter Gitarrenarbeit, eingängigen Refrains und gigantischer Live-Inszenierung machte diesen Abend unvergesslich – ein perfekter Festivalmoment mitten in der Halle. Auch Vorband Terror setzte ein kraftvolles Zeichen und sorgte für den nötigen Hardcore-Auftakt. Wer dabei war, weiß: Das war mehr als nur ein Konzert – das war ein Erlebnis.
Fotocredit & Review: bephotography.de