Mit Wurzeln in Rumänien und Ungarn tragen Abor & Tynna ihren wild funkelnden Sound von Wien aus in die Welt und produzieren den Großteil ihrer Tracks in Berlin. Es lag also nicht fern, sich für Deutschland beim EUROVISION SONG CONTEST zu bewerben.
Mit sensationellem Erfolg: Beim Finale des TV-Entscheids, den eine Rekordzahl Fans verfolgte, gewann das Duo mit „BALLER“ das Voting im Sturm. „Ich denke sehr visuell“, erzählt Tynna, „und stelle mir Dinge oft bildlich vor. So passieren Zeilen wie in „BALLER„, wo aus „shoot for the stars“ in meinem Kopf Löcher im Himmel entstehen, aus denen alle Sterne fallen.“ Mit lässiger Performance, modernsten Beats und durch die Bank attestiertem Hit-Chorus haben sie mit dem Track ins Schwarze getroffen.
Seit der Ausstrahlung des Finales melden Abor & Tynna täglich 500.000 Streams, verbuchen einen rasant steigenden Zuwachs im sozialen Netzwerk und knacken YouTubes Trendcharts locker auf #1. Mit straight servierten Lyrics und ihrem Antiserum aus coolem Elektro und unartigem Discopop schlagen die Geschwister ungestüme Haken um den Algorithmus, der nicht nur die Gen Z von allen Seiten belagert und stellen Fragen, an die sich sonst keiner rantraut. „Wir sehen, dass sich viele verloren fühlen – Musik gibt uns die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln: Was ist hinter dem, was nicht gesagt wird? Was wollen wir alle wirklich und wohin mit dem Druck?“
Irgendwie anders haben sie sich schon immer gefühlt, denn zuhause ging es etwas traditioneller zu als bei anderen und einen Hauch strenger. Sie waren nachts früher zu Hause und das Handy war nicht immer verfügbar – dafür aber klassische Instrumente. Was Teenager nicht immer super finden, macht Abor & Tynna heute aus: Ihr Selbstwert kommt aus einer verlässlicheren Ecke als der reinen Außenwirkung und ermöglicht die Freiheit, die sie sich für ihre Musik nehmen. „Wir feiern, was uns im Moment inspiriert. Wenn die Vibes stimmen, werfen wir im Studio alles über den Haufen, weil wir lieber ein gutes Gefühl nicht ignorieren, als irgendeine Theorie durchzuziehen.“
Entwickelt hat sich das Duo völlig organisch. „Ich habe mich immer für Technik interessiert und beim Experimentieren habe ich schnell Garage Band entdeckt. Dann kamen Logic und die ersten eigenen Instrumentaltracks. Irgendwann reichte mir das nicht mehr und ich hatte die Idee, meine Schwester darauf singen zu lassen.“ Als die Mutter einen Song postet, denken sie sich nichts dabei – auch nicht, als ein befreundeter Producer sie ins Studio holt. „Es gab nie einen Plan, keine große Aufregung – außer vielleicht als das Label anrief. Aber auch das gehen wir entspannt an. Abor ist in erster Linie für Beats und Arrangement zuständig und ich für Lyrics, Vocals und Inspiration, aber die Grenzen sind fließend. Vor allem wollen wir weiter neue Dinge ausprobieren und so oft und so groß wie möglich live spielen – das bringt eben das meiste Dopamin“, schwärmt Tynna.
Track für Track miterleben kann man das auf dem Debütalbum „Bittersüß“, das nach jetzt und hier klingt und eine Leichtigkeit reinbringt, die heute selten geworden ist. Oder eben beim ESC am 17. Mai in Basel, wenn Abor & Tynna mit „BALLER“ die Bühne für Deutschland zum Glühen bringen.
Fotocredit: Anna Krenkel