Mit seinem neuen Album „Du bist nicht allein“ lädt Florian Künstler seine Hörerinnen und Hörer auf eine emotionale Reise ein. Es ist ein Album voller persönlicher Geschichten, das Trost spenden und Zusammenhalt stärken soll – Themen, die heute wichtiger denn je erscheinen. Mit ehrlichen Texten, berührenden Melodien und einem Sound, der sich weiterentwickelt hat, gewährt er tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie sich der Entstehungsprozess dieses Albums von seinem ersten unterschied, welche Botschaft ihm besonders am Herzen liegt und wie er es schafft, seine Songs so authentisch und nahbar zu gestalten.
Frontstage Magazine: Dein neues Album „Du bist nicht allein“ erscheint am 21. März. Wie hat sich der Entstehungsprozess dieses Albums im Vergleich zu deinem ersten Album unterschieden?
Florian Künstler: Ich würde sagen, dass ich im Vergleich zum vorherigen Album noch mehr weiß, was ich will. Es sind auf jeden Fall auch mehr erwachsenere Themen drauf, zum Beispiel der Song „Papa“, der meinem Papa gewidmet ist und in dem ich mich damit beschäftige, ob er überhaupt stolz auf mich ist, weil ich „nur“ sein Pflegekind bin und nicht sein leibliches Kind. Natürlich gibt es auch Lovesongs wie „Weiße Haare“, über die Erkenntnis, dass ich mit der Frau an meiner Seite alt werden möchte. Insgesamt hoffe ich, dass ich mit dem Album ein paar schöne, trostspendende Blickwinkel auf manche schlimmen Zeiten liefern kann.
Frontstage Magazine: Die zentrale Botschaft des Albums ist Trost und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Was hat dich dazu bewegt, genau dieses Thema in den Fokus zu stellen?
Florian Künstler: Für mich sind die Themen Trost und Zusammenhalt einfach total wichtig, vor allem in der Zeit, in der wir gerade leben. Ich glaube, man braucht definitiv mehr Verständnis füreinander, denn am Ende möchte jeder verstanden und gesehen werden. Man sollte im Umgang mit anderen Menschen noch viel öfter offener im Hinblick auf die eigenen Ängste sein, denn am Ende verbindet uns viel mehr als uns trennt und vielleicht müssen wir uns da wieder ein bisschen drauf besinnen. Ich habe auf dem Album versucht neue Blickwinkel auf diese Themen einzunehmen und zum Beispiel nicht nur die traurigen Seiten zu sehen: Wenn man jemand verloren hat, könnte man sagen, du bist nicht mehr da und das ist das Schlimmste, was jetzt passieren konnte, aber gleichzeitig bin ich auch dankbar, dass wir eine gewisse Zeit gemeinsam auf dieser Erde verbringen konnten. Es kommt immer auf die Perspektive an und so ist es bei meinen Songs auch.
Frontstage Magazine: Deine Musik lebt von starken Emotionen und ehrlichen Geschichten. Wie schaffst du es, diese Authentizität auf Albumlänge zu transportieren?
Florian Künstler: Ich selbst möchte einfach Songs hören, die so direkt sind wie möglich, fast so als würden sich zwei Menschen miteinander unterhalten. Ich glaube, wenn man das schafft geht es ohne Umwege direkt ins Herz und man fühlt es einfach. Das ist das, was ich an Songs liebe und was ich auch mit meinem Album transportieren möchte, zum Beispiel mit Liedern wie „Kommst du nach Hause“, bei dem ich mir wünsche, dass sich die Leute so ein bisschen umarmt fühlen.
Frontstage Magazine: Du hast in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung als Künstler durchgemacht. Würdest du sagen, dass sich dein Sound oder deine Perspektive auf Musik mit diesem Album verändert hat?
Florian Künstler: Ich habe auf jeden Fall mehr Musik und auch meinen eigenen Sound entdeckt. Wenn es um Uptempo-Nummern geht, liebe ich den Sound von Bruce Springsteen und Sam Fender, bei ruhigeren Nummern inspirieren mich Artists wie Bon Iver, ich höre aber auch sehr gerne Irish Folk. Die Musik muss auf jeden Fall leben, also die Sounds müssen leben, es darf nicht zu statisch sein und nicht zu programmiert. Das ist mir persönlich am wichtigsten, ich habe das Gefühl, dass sich dann auch die Lyrics und der Sound am besten verbinden lassen.
Frontstage Magazine: Der Albumtitel „Du bist nicht allein“ vermittelt eine klare Botschaft. Gibt es eine übergeordnete Idee oder einen roten Faden, der sich durch das gesamte Album zieht?
Florian Künstler: Ich habe das Album zwar mit keinem konkreten roten Faden im Hinterkopf aufgenommen, aber wenn man mich fragt, wäre die übergeordnete Idee wahrscheinlich am ehesten das Gefühl von einer richtigen Umarmung. Und zwar auf verschiedenen Ebenen: Als beste Freund, als Partner oder Partnerin, als Familie.. Wenn ich so darüber nachdenke, ist wahrscheinlich die tröstende Komponente meiner Musik der rote Faden, der sich durch das Album zieht.
Frontstage Magazine: Wie sah der kreative Prozess hinter dem Album aus? Gab es besondere Herausforderungen oder vielleicht auch Momente, in denen alles ganz natürlich zusammengeflossen ist?
Florian Künstler: Die Songs sind zu verschiedenen Zeitpunkten entstanden, anfangs wusste ich noch gar nicht, dass sie wirklich alle auf dem Album landen werden. Aber dann war irgendwann für mich klar, das ist der Sound, den ich auf meinem Album haben möchte und das sind die Themen, mit denen ich mich beschäftigen möchte und so ist dann am Ende alles zusammengeflossen. Inhaltlich geht es dann zum Beispiel viel ums Älterwerden, um Verantwortung, um Familie, um meine Eltern und generell um die Thematik, dass ich das Leben an sich ein bisschen besser verstehen möchte.
Frontstage Magazine: Was bedeutet dieses Album für dich persönlich? Gibt es eine bestimmte Emotion oder ein Gefühl, das du den Hörern mit auf den Weg geben möchtest?
Florian Künstler: Ich würde sagen, es ist definitiv mein emotionalstes Album. Ich möchte, dass man sich verstanden fühlt mit dem Album und ich hoffe, dass viele Menschen sich in den Themen, die ich in meinen Songs behandele, wiedererkennen können. Wir wissen alle, wie es ist, älter zu werden und dass unsere Eltern auf einmal älter werden und uns klar wird, dass unsere gemeinsame Zeit nicht ewig ist. Wir machen uns darüber Gedanken, ob unsere Eltern stolz auf uns sind, wir überlegen, ob wir selbst einmal gute Eltern werden, vielleicht sind wir es auch schon. Es soll deutlich werden, dass es völlig okay ist, wenn alles gerade nicht okay ist und dass wir am Ende wissen, dass wir nicht allein sind mit unseren Gefühlen. Ich glaube, das ist der gemeinsame Nenner, den das Album hat. Ich hoffe, dass sich die Menschen einfach ein bisschen fallen lassen können, wenn sie die Songs hören.
LORIAN KÜNSTLER– LIVE 2025
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30.03. Frankfurt a.M., Batschkapp
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Fotocredit: Ben Wolf