Passend zur anstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 veröffentlichen Blackout Problems ihren Song „FRONTROW“ – ein Track, der keine Ausreden zulässt und politische Verantwortung in den Fokus rückt. Im Interview sprechen sie über die Notwendigkeit, Stellung zu beziehen, über die Inspiration aus dem Hip-Hop und über den Druck, sich als Künstler:innen immer äußern zu müssen. Warum sie kein Verständnis für Protestwahlen haben und was sie sich von „FRONTROW“ erhoffen, erfahrt ihr hier.
Frontstage Magazine: Euer Song „FRONTROW“ ist extrem direkt und lässt keinen Raum für Ausreden. Gab es Momente beim Schreiben oder Produzieren, in denen ihr gezögert habt, so eine klare Ansage zu machen?
Blackout Problems: Ja, aber die Angst davor zu direkt zu sein, haben wir uns genommen. In Musik so direkt zu werden haben wir im Hip-Hop gelernt, und es ist spannend diesen Aspekt in unsere Musik zu bringen. Wir waren auch vorher schon sehr direkt, konfrontativ und provokant. Wir denken da an „Murderer“ oder „Germany, Germany“. Das ist uns gar nicht fremd, dennoch sind wir aufgeregt.
Frontstage Magazine: Ihr positioniert euch schon lange politisch, aber mit „FRONTROW“ erreicht ihr eine neue Deutlichkeit. Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass ihr jetzt noch klarer Stellung bezieht?
Blackout Problems:Wir haben das Gefühl, dass es das gerade braucht. Das ist schade, aber spiegelt die Realität, in der wir leben. Wir schreiben schon immer von innen heraus. Und plötzlich gab es einen Moment an dem Frontrow da war. Und raus musste.
Frontstage Magazine: Es gibt immer wieder Diskussionen darüber, ob Musiker*innen und Bands politisch sein „dürfen“ oder sich lieber raushalten sollten. Wie begegnet ihr solchen Argumenten?
Blackout Problems:Wir freuen uns, wenn sich Bands engagieren, aber das ist kein Muss. Wir versuchen auf uns zu blicken und uns mit uns selbst kritisch auseinander zu setzen. Wir haben zu vielem eine Meinung, auch wenn wir sie nicht posten. Dieses Gefühl ständig was sagen zu müssen kann Druck erzeugen, den wir nicht wollen. Wir sagen etwas, wenn wir uns danach fühlen und denken, dass es gerade wichtig und richtig ist.
Frontstage Magazine: Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 rückt näher, und eure Single erscheint genau davor. Was erhofft ihr euch von diesem Song in Bezug auf die politische Stimmung in Deutschland?
Blackout Problems:Wir wollten den Song bewusst vor der Wahl veröffentlichen um uns zu positionieren, aber auch um einfach in unseren Hörer*innen-Kreisen eine Awareness zu schaffen und zu erinnern, dass jede Stimme gerade wichtig ist. Rennt in die Wahllokale und lasst euer Kreuz da. Wir leben in spannenden Zeiten, in denen unsere Stimmen wirklich gefragt sind.
Frontstage Magazine: Ihr macht in „FRONTROW“ unmissverständlich klar, dass Wählen Verantwortung bedeutet. Was würdet ihr jemandem sagen, der sich politisch nicht positionieren will oder Protestwahl als legitimes Mittel sieht?
Blackout Problems: Das sind zwei ganz unterschiedliche Ansätze. Sich politisch nicht zu positionieren, vor allem in der Öffentlichkeit, können wir verstehen. Auch wenn wir einen anderen Weg eingeschlagen haben. Man kann die Menschen nicht zwingen, man kann nur hoffen, dass sie ihre Stimme nutzen. Für Protestwahl haben wir kein Verständnis. Der Weg ist dann doch zu einfach und kurzsichtig.
Die SIngle findet ihr z.B. hier.
Fotocredit: Annika Volpert