Der Pariser Musiker Paul Prier veröffentlichte am 28. November seine neue Single „Dust“. Das ist der erste Vorgeschmack auf seine kommende neue EP „Panic Peaks“, die am 17. Januar erscheint.
Nachdem er jahrelang mit einigen der besten Acts der französischen Szene wie Christine & The Queens oder Charlotte Gainsbourg und Paradis auf Tournee war, produziert Paul Prier nun Musik für sich selbst. Er ist ein untypischer Musiker, ein klanglicher Seiltänzer, der zwischen technischer Meisterschaft und Zugänglichkeit balanciert, zwischen dem Wunsch, reichhaltige, anspruchsvolle Musik zu schaffen, und dem Drang, Tracks anzubieten, die man immer wieder hören möchte. Ein Künstler außerhalb der Zeit, verwurzelt in der Gegenwart und doch nostalgisch für eine Vergangenheit, die er nie kannte. Seine neue Single „Dust“ ist die perfekte Verkörperung dessen. Man könnte sie leicht als einen vergessenen Klassiker betrachten, der im goldenen Zeitalter der Studios irgendwo zwischen Herbie Hancock oder Quincy Jones auf der einen Seite und den Bands Air oder Phoenix auf der anderen Seite produziert wurde und heute mit zeitloser Relevanz wieder auftaucht.
Paul ist eine komplexe Figur, die sich dessen bewusst ist und über ihre Widersprüche zu lachen weiß. Seine Ängste sind alles andere als schwer, sondern von Ironie durchdrungen, was seine Neurosen fast charmant macht. Diese Selbstironie verleiht ihm eine einzigartige Aura, die sowohl gequält als auch komisch ist und die sich in seinen Kompositionen widerspiegelt. Sein ständiges Streben nach Perfektion macht ihn zu einem akribischen Schöpfer, auch wenn es manchmal zur Untätigkeit angesichts zu vieler Entscheidungen führt. Für Paul ist die Wahl ein Leiden. Er wünscht sich, nie eine Tür schließen zu müssen, sondern jede Möglichkeit voll auszuschöpfen.
Paul Prier legt sich auf kein Format fest: Seine Musik, reichhaltig und durchdacht, gehört ihm allein. Er weigert sich, den von der heutigen Industrie auferlegten Codes zu folgen, passt aber dennoch perfekt in unsere Zeit, weil er es versteht, das Komplexe zugänglich zu machen. Es ist eine Gratwanderung, und das ist die ständige Herausforderung, die er sich selbst stellt. Wenn man seinen Kompositionen lauscht, taucht man in ein Universum ein, in dem die Melancholie zum Heilmittel wird, in dem sich das Intime in das Kollektive verwandelt und in dem jedes Stück den süßen Nervenkitzel der Wiederentdeckung auslöst.
HIER könnt ihr die neue Single von Paul Prier hören .
Fotocredit: Emma Panchot