In ihrer neuen Single „Paderbornia“ erzählen Rathmann von den grandiosen Vorstellungen, die sie vom Leben haben: Mit Anfang zwanzig ziellos umherreisen und am Ende in Kalifornien groß rauskommen.
Bei all den Träumereien verliert man schnell den Überblick und plötzlich sitzt man verkatert in einem Café in einer so über alle Maßen mittelmäßigen Stadt wie Paderborn. Während in Paderborn sicherlich viele sehr nette Menschen leben, geht es hier um das harte Ende der unbegrenzten Möglichkeiten, das Ende der Heldenreise zurück in der Tristesse der good old BRD.
“Du wärst so gern am Strand von California
Doch fehlt das Geld und auch das Geschick
Jetzt liegst du da im Rauch von Paderbornia
Brichst dir die Nase und bald das Genick”
Zur Songenstehung sagt Sänger Magnus Ernst: “Der Text ist zwar nicht autobiografisch, tatsächlich bin ich aber letztes Jahr einmal in Paderborn gestrandet. Ich sollte an dem Tag eigentlich von dort nach Spanien fliegen, um eine Woche als Musiker in einem Surfcamp zu arbeiten. Das ist ins Wasser gefallen, weil die Letzte Generation die Startbahn blockiert hat. Und damit hatten sie inhaltlich natürlich recht. Es ist wirklich nicht zwingend nötig für ein bisschen leichtes Leben noch Flugreisen zu unternehmen. Ich musste mir dann jedenfalls ein AirBnB in der Innenstadt buchen. Im Erdgeschoss davon war eine Spielothek in der ich den Abend verbracht hab. TigerSpiel oder so hieß die. Da hab ich dann den Text geschrieben. Ich musste feststellen: Paderborn ist wirklich nicht Spanien, geschweige denn Kalifornien!”
Dichte, klaustrophobe Strophen wechseln mit Refrains, die in ihrer Weite und Größe sehr amerikanisch schimmern. Ein brummendes Klavier, das vertrakte Schlagzeug und strahlende Synthesizer lassen zwischen Paderborn und Kalifornien pendeln.
Die Single findet ihr hier.
Fotocredit: Florian Wenzel