Vor gerade einmal zwei Jahren veröffentlichten JEREMIAS mit „golden hour“ ihr Debüt. Und was für eines: Auf ausverkaufte Tourneen folgten Streams in Millionenhöhe, Konzerte vor tausenden Fans. Mit der rasanten Entwicklung folgte die Erkenntnis: Jedes noch so schöne Rad kann sich zu schnell drehen. Nun veröffentlich die Band ihr neues Album „Von Wind und Anonymität„. Was wir davon halten, das erfahrt ihr hier.
Kevin: „Von Wind und Anonymität“ ist das zweite Album von JEREMIAS, das nach nur zwei Jahren seit ihrem gefeierten Debüt „golden hour“ erscheint. Es reflektiert die Herausforderungen und Ambivalenz des Band-Daseins, während sie in den Höhen und Tiefen des Erfolgs navigieren. Das Album bietet eine eindrucksvolle Vielfalt von fünfzehn Songs, die die musikalische Entwicklung und Stärke der Band unterstreichen. „Von Wind und Anonymität“ ist ein ehrliches und mitreißendes Werk, das zeigt, wie Musik selbst in turbulenten Zeiten ein rettendes Ufer sein kann. (8-7-9)
Jacky: Zu JEREMIAS‚ neuem Werk gehen mir tatsächlich mehrere Gedanken passend zu den Liedern durch den Kopf: 1. Der Einstieg mit „Der Schmerz ist vorbei“ ist ein bisschen bizarr gestaltet mit seinen chorartigen, beinahe kirchlichen, Elementen. 2. „Clown zum Freak“ gibt absolute Vibes wie von Provinz und dieser Eindruck vergeht auch nicht mehr. 3. Die Single „Verrückt“ ist textlich genau das, worauf ich gewartet habe, was mich packt und für den Rest des Albums nicht mehr loslässt. Viertens beziehungsweise eigentlich fünftens ist wie wunderschön der heimliche Titeltrack „Egoist“ ist und wie zauberhaft das Motiv aufgegriffen wird. Die sich anschließenden Tracks kann man als wilde Mischung dieser Ideen beschreiben: Wir hören einen Indie-Deutschpop, der von seinen Texten lebt und größtenteils an die Neue Schule á la Provinz oder Annenmaykantereit angelehnt ist. Wenngleich dieses Hinfortträumen meistens gelungen inszeniert sind, erstaunen mich zumindest einige Elemente hin und wieder, die mit der gleichförmigen Schönheit brechen. (8-7-8)
Janina: Mit „Von Wind und Anonymität“ erscheint nun das 2. Album von JEREMIAS. In diesem Album verarbeitet die Band die letzten Jahre seit der Veröffentlichung ihres Debüts „golden hour“. Bereits der Opener „Der Schmerz geht vorbei“ trifft tief in den Eingeweiden. Es geht um Abschied. Es geht um Schmerz. Durch den verzerrten Gesang wird dieser Schmerz gut greifbar. Aber auch die weiteren 14 Tracks überzeugen durch teils brutal schöne Wortmalerei und überraschenden Stilelementen – wie beispielsweise der Chor bei „97“. Mit „Von Wind und Anonymität“ sind JEREMIAS erwachsen geworden. Meine Favoriten sind „Verrückt“, „Wir haben den Winter überlebt“, „97,“ „Unique“, „Julia“, „Mit dir kann ich alleine sein“ und „Stille“. (8-7-8)