Avalanche haben genug: Genug von schlechter Musik, erschütternden Molltönen und schlechten Nachrichten. Deshalb nutzte die aufstrebende Post-Hardcore-Formation aus Essen die vergangenen zwei Jahre, um zurück zu ihren Punkrockwurzeln zu finden und auf dem Weg weiter an ihrem Debütalbum zu schreiben. Denn „positive“ und „good vibes“ können auch im Post-Hardcore-Kosmos ordentlich ballern. Im Wunderfrageninterview erzählte uns Drummer Olli unter anderem, warum man von Teilen mehr bekommt, obwohl es weniger wird.
Frontstage Magazine: Wenn ihr morgen früh wach werdet und ihr auf dem Titelblatt der Bild und Bravo zu sehen seid, dann…
Olli:… haben wir entweder – wenn’s die Bild ist – etwas wirklich Verrücktes in der Öffentlichkeit veranstaltet, oder – wenn’s die Bravo ist – sehr viel Verantwortung, weil man dann für die jugendliche Leserschaft vor allem einen Vorbildcharakter hat!
Frontstage Magazine: Wenn ihr euch aussuchen könntet, in welchem Land ihr einen Nummer-1-Hit habt, dann…
Olli:… wäre es neben unserer Heimat Deutschland auf jeden Fall ein Land in Südamerika. Nach der Parkway Drive-Doku weiß man spätestens, wie sehr die Menschen dort Rock/Metal/etc. abfeiern! Für sie ist es mehr als Musik – eher ein Lebensgefühl!
Frontstage Magazine: Wenn ihr vor der VÖ eures nächsten Albums die Meinung eines Menschen eurer Wahl bekommen könntet, dann…
Olli:… wäre es wahrscheinlich: „hier einen bekannten Post-Hardcore-Produzenten einfügen“. (lacht) Vielleicht der von A Day To Remember oder Silverstein. Oder was ganz Verrücktes: Elton John hätte auch etwas (kommt ins Grübeln)
Frontstage Magazine: Wenn ihr euer eigenes Festival veranstalten könntet, dann…
Olli:… wäre es ein offenes Festival, das große Bands und kleine Künstler zusammenbringt, menschliche und musikalische Grenzen sprengt und Nähe schafft.
Frontstage Magazine: Wenn ein R’n’B-Agent auf euch zukommt und echt Sex, Drugs and Rock’n’Roll verspricht,ihr dafür allerdings eure Songs aber zu R’n’B-Titeln umschreiben müsstet, dann…
Olli:… würden wir aus R’n’B und Rockmusik ein neues Genre entwickeln (lacht)
Frontstage Magazine: Wenn euch jemand sagt, er möchte sich euer Logo oder eine eurer Songzeilen tätowieren…
Olli:… hätte der Tätowierer viel zu tun – mindestens drei von uns würden es ebenso tun! (prustet los vor Lachen)
Frontstage Magazine: Wenn ihr an einem unbekannten Ort vor unbekanntem Publikum spielen würdet, dann…
Olli:… würden wir wie immer darum spielen, jeden Besucher – auch in der allerletzten Reihe – mitzureißen.
Frontstage Magazine: Wenn Markus Lanz euch in seine Sendung einladen würde, dann…
Olli:… gäbe es eine lebhafte Diskussion mit offenen Worten – direkt und ungeschönt. Wie man es aus dem Pott gewohnt ist. (grinst hämisch)
Frontstage Magazine: Wenn ihr bei einem Label unterschreibt, dass sich ausschließlich für wohltätige Zwecke engagiert, dann…
Olli:… wäre es absolut in unserem Sinne! Wir haben in der Vergangenheit auch mehrere Spendenaktionen in Verbindung mit Merchverkäufen von uns durchgeführt und hatten dort auch guten Anklang! Tim und Marcel gingen sogar noch einen Schritt weiter: Sie haben auch ihre langen Haare für eine Spendenaktion an die Kinderkrebshilfe geopfert.
Frontstage Magazine: Wenn euer Label von nun an einen Großteil eurer Einnahmen spenden würde, dann…
Olli:… hoffen wir, dass es an die richtigen Stellen kommt und wir mit unserer Musik auf einer weiteren Ebene etwas Gutes für die Menschen tun können!
Fotocredit: Christian Brun