„The Life & Death of John Doe“ ist das neue Konzeptalbum von The Ghibertins, auf welchem jeder Song für einen Lebensabschnitt eines fiktiven Charakters steht. Wir begleiten John Doe durch sein ganzes Leben. Die Idee hinter diesem Album ist, dass es für jedes Jahrzehnt im Leben des Protagonisten einen Song gibt; von seiner Zeugung (Intro) bis zu seinem Leben nach dem Tod (Outro). Der Charakter erlebt seinen „Fall“, findet seine „Erlösung“ mit dem Gospelsong „In A World Of Sinners All I Want To Do Is Sacred“ und findet Frieden und Glück. Im Inneren des Albums ist es möglich, alle Hoffnungen und Ängste der Band zu finden. Ob dieses Konzept für uns aufgeht, das erfahrt ihr in unserer Teamreview.
Janina: Mit „The Life & Death of John Doe” haben The Ghibertins ein Konzeptalbum geschaffen, in dem sie die verschiedenen Lebensabschnitte des im Grunde namenlosen Protagonisten beleuchten, da „John Doe“ ein fiktiver Platzhaltername ist. Beim ersten Song „Intro“ habe mich noch ein wenig schwergetan, währenddessen ich vom Song „The First Day on Earth“ begeistert war. Das Album repräsentiert die verschiedenen Lebensabschnitte wirklich gut und dadurch entsteht eine spannende Dynamik. Im Großen und Ganzen ist „The Life & Death of John Doe“ wie das Leben – man kann nicht mit allem was anfangen, aber es ist gut, dass es passiert ist. The Ghibertins haben eine mitreißende Erzählweise, die einen auch durch die Stücke tragen mit denen man nicht direkt etwas anfangen kann. Weitere Favoriten meinerseits sind „Round Trip”, „In Your Arms” sowie „My Last Day on Earth”. (7–7–7)
Jacky: Beim Hören von „The Life & Death of John Doe“ passiert so viel, daher soll ein Auszug meiner Gedanken verdeutlichen, wie man sich dem Album nähern kann: „Och nöö, es ist ein Konzeptalbum, ich hasse die…. Okay, spannendes Intro, aber ich glaube, das wird eher anstrengend. Oh, sehr intensive Gesangsstimme.“ So viel zum Einstieg, denn spätestens ab dem zweiten Song hatte mich das Album. Es erinnert gar nicht zu sehr an ein klassisches Konzeptalbum, sondern weist eine sehr kluge Struktur auf, die an das Entstehen und Vergehen des Lebens angelehnt ist. Dies wird in elf hochkarätigen Songs ausgedrückt, die nicht von der Stange kommen. Es sind Unikate, die eine besondere Spur aufweisen, wahnsinnig vielfältig sind und auch mal etwas ungewohnte Wege gehen, wie etwa etwas gospelartiges in „In a World of Sinners All I Want to Do Is Sacred„. Das nachfolgende Lied „Ropes & Kites“ gefällt mir persönlich am besten. Mehr Punkte kann man in Aufbau des Albums nicht vergeben, was es zusammen mit der wahnsinnig gelungenen Umsetzung für mich zu dem ersten Konzeptalbum macht, welches ich tatsächlich mag. (8-10-8)
Kevin: Konzeptalben sind immer so eine Sache, man liebt oder hasst sie. The Ghibertins schaffen mit ihrem Konzeptalbum „The Life & Death of John Doe“ etwas ganz Besonderes. Gleich das Intro ist klanglich eine Offenbarung: eine Mischung aus Editors und VNV Nation. Es sind Songs, die ein ganzes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, und mit seinen guten und schlechten Momenten, beschreibt. All das, was wir jeden Tag erleben auf elf Tracks verpackt zu einem rund um guten Album, was klanglich ganz oben mitspielt. Der Track „20149 – Milano“ steht für mich seit der Veröffentlichung 2021 ganz oben in meiner Playlist; ein Indie-Track, der perfekt auf die großen Festivalbühnen wie dem Hurricane Festival oder dem Melt! Festival passt. Lasst uns den Sommer herbei sehnen und mit The Ghibertines feiern gehen. (8-7-8)
Fotocredit: LORENZO RIVABELLA