1996: Zwei alte Spanier dominieren mit ihrem Song „Macarena“ die Charts, Rio Reiser stirbt und die Ramones lösen sich nach 22 Jahren auf. Die Scallwags gründen sich zu einer Zeit in der der Punkrock nicht gerade auf dem aufsteigenden Ast ist. Aber Trends sind den vier Schweinfurtern herzlich egal. Trends kommen und gehen, Scallwags bleiben. Und so machen sie unglaubliche 25 Jahre später immer noch Punkrock mit viel Rock’n’Roll. Mit lauten Gitarren, amtlichen Soli und einem untrüglichen Gespür für mitreißende Melodien, die im Kopf hängen bleiben. Zur Feier ihrer Silberhochzeit veröffentlichen Scallwags eine Vinyl LP. Eine „Best of“ der letzten drei Alben inklusive zwei neuer Songs, die die Band während der Lockdown-Zeit Corona-konform im Studio ihres Bassisten, Michael Simon, aufgenommen hat. Diese Veröffentlichung nahmen wir uns zum Anlass, um mit Frontmann Thomas zu sprechen und ihm unsere 10 Wunderfragen zu stellen.
Frontstage Magazine: Wenn ihr morgen früh wach werdet und ihr auf dem Titelblatt der Bravo zu sehen seid, dann…
Thomas ….würde ich mir auf jeden Fall ein Heft holen und hoffen, dass wir es auch auf den Star-Schnitt geschafft haben. Und wahrscheinlich würde ich endlich mal wieder die Dr. Sommer-Rubrik lesen, falls es die noch gibt.
Frontstage Magazine: Wenn euer musikalisches Vorbild euch in einem unpassenden Moment anruft, dann…
Thomas …würde ich sagen, ich rufe später zurück und so gleich mal die Telefonnummer auschecken.
Frontstage Magazine: Wenn ihr einen Gig an dem Ort eurer Wahl spielen könntet, dann…
Thomas: …müsste das CBGB‘s in New York wieder aufmachen.
Frontstage Magazine: Wenn ihr eine Person wählen könntet, die für einen Tag Praktikant*in bei euch wäre, dann…
Thomas: …wäre das zu wenig. Wir brauchen mindestens vier Praktikant*innen, weil wir schon länger den Plan verfolgen, uns nach 25 Jahren live endlich doubeln zu lassen. Dann könnten wir uns ganz auf das Feiern konzentrieren, denn spielen und feiern ist in unserem Alter manchmal schon ein bisschen anstrengend (zwinkert).
Frontstage Magazine: Wenn ihr morgen aufwacht und am Morgen nichts mehr von eurer Band wisst, dann…
Thomas: …kommt die Erinnerung meist gegen Nachmittag zurück. Das kennen wir schon 😉
Frontstage Magazine: Wenn ihr für einen Tag mit Jens Spahn den Job tauschen müsstet, dann…
Thomas: …wäre ich an diesem Tag definitiv krank.
Frontstage Magazine: Wenn eure absolute Lieblingsband/euer Lieblingsinterpret*in bei euch im Vorprogramm spielen würde, dann…
Thomas: …würden wir uns das Konzert in der ersten Reihe anschauen, hart feiern und wären für unseren Gig wahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen.
Frontstage Magazine: Wenn ihr für ein einziges Konzert eure gesamten Songs als Schlager-Version spielen müsstet, dann…
Thomas: …würden wir uns einen Spaß daraus machen, schön seicht anfangen und spätestens ab Strophe 2 die Verzerrer auspacken.
Frontstage Magazine: Wenn Markus Lanz euch in seine Sendung einladen würde, dann…
Thomas: …käme es für mich sehr auf das Thema und die Gäste an. Markus Lanz selbst finde ich eher furchtbar.
Frontstage Magazine: Wenn euch die AfD zu einem Talk einladen würde, dann…
Thomas: …würde mich das sehr wundern. Wahrscheinlich würden wir hingehen, um unseren Standpunkt zu vertreten, und denen mit „No Pasarán!“ unseren erhobenen musikalischen Mittelfinger um die Ohren zu hauen.