Am Freitag erscheint das neue Album von Moby mit dem Titel „Reprise„. Und genau das wird auch auf dem Album geschehen: Moby interpretiert seine erfolgreichsten Tracks aus drei Jahrzehnten musikalischen Schaffens neu. Passend zu der neuen, alten Platte wird zeitgleich der Dokumentarfilm MOBY DOC erscheinen. In diesem surrealen Biopic wird Moby als Ausnahmemusiker und Mensch dahinter zu sehen sein. Wir konnten vorher schon einmal in unserer Teamreview in die Wiederholung reinhören.
Jacky: Ich muss mich leider outen: Ich bin absolut keine Moby-Kennerin oder Anhängerin, daher kann ich nichts Kompetentes zu einem Vorher-Nachher-Vergleich vorbringen. Was ich aber sagen kann ist, dass den Songs die, nennen wir es mal, Erweiterung, um eine klassische oder akustische Ebene zu Gute kommt. Schließlich entstand die Idee zu der Neuauflage im Rahmen eines klassischen Konzertes 2018. Meinen Geschmack trifft es zwar nach wie vor leider nicht, aber ich würde nun auch nicht sofort umschalten, da die Qualität und Tiefe der Musik dafür zu gut ist. (5-6-7)
Janina: Das neue Album „Reprise“ von Moby ist ein „Best Of“ – Album im neuen Gewand. Anstatt schnöde einfach die ursprünglichen Versionen der Songs auf ein Album zu packen, wurden sie für „Reprise“ mit Unterstützung des Budapest Art Orchestra sowie zahlreicher Gäste neu eingespielt. Herauskam ein monumentales Werk, das durchaus der Soundtrack eines Blockbusters sein könnte. Mein Favorit ist die Version von „Natural Blues“ – insbesondere durch die gesangliche Unterstützung von Gregory Porter und Amythyst Kiah wird aus dem Song etwas Besonderes. Mit dem eigentlichen Sound von Moby konnte ich bisher wenig anfangen, aber durch diese Neuinterpretationen bin ich durchaus angetan – es ist spannend, dass alles neu eingespielt wurde und man dennoch sofort den Stil von Moby erkennt. (7-7-8)
Kevin: Moby hat mit seinem neuesten Longplayer „Reprise“ eine neue Moby-Ära eingeläutet. Moby hat sich für dieses Werk nicht damit beschäftigt sich um ganz neue Songs zu bemühen, sondern seine erfolgreichsten Songs in ein komplett neues Gewand zu packen. Hat sich diese Entscheidung gelohnt? Aber so was von! Die Neuinterpretationen der Songs sind ausgeglichen, angepasst und gereift. Nicht, dass die alten Songs von Moby nicht ausgereift gewesen wären, aber man merkt, dass seine Songs nach drei Dekaden Musikgeschichte auch dazulernten. „Extreme Ways“ kennen die meisten von uns spätestens seit der Jason Bourne-Reihe als es sich zur Untermalung des Leinwanderlebnisses in unsere Köpfe gebrannt hat. Gerade mit den neuen Version beweist Moby, dass es auch anders geht: experimenteller und ruhiger in diesem Fall. Es wird ein ganz neuer Song geschaffen. Alte Moby-Fans werden es lieben oder hassen. Ob einem dieses Album gefällt sollte am besten jede*r für sich selbst entscheiden. (9-7-9)
Fotocredit: Travis Schneider