Metalcore vom Feinsten: Fit For A King gehören seit Jahren zur Elite des Genres. Im September haben sie bereits ihr sechstes Studioalbum „The Path“ veröffentlicht, was uns Anlass zum Interview mit Frontsänger Ryan gab. Wir sprachen mit ihm über eigene Dämonen, die Zusammenarbeit mit We Came As Romans und den Einfluss des Radios auf eine junge, aufstrebende Band.
Frontstage Magazine: Am 18. September habt Ihr Euer sechstes Studioalbum, welches auf den Namen „The Path“ hört, veröffentlicht. Auf welche Weise unterscheidet sich die Platte zu ihren Vorgängern?
Ryan: Dieses Album ist viel hymnischer als frühere Werke. Ich denke, dass dies die offensichtlichste Veränderung ist. Dabei erforschen wir auch andere Klänge aus den Genres, die unsere Band noch nicht ausprobiert hat.
Frontstage Magazine: Vorab gab es schon einige Singleauskopplungen zu hören. Dazu zählen beispielsweise „God Of Fire“ und „Annihilation“, um nur zwei der vier Songs zu nennen. Was hat Euch dazu bewogen gerade diese Songs vorab zu veröffentlichen? Sind es die Zugpferde des Albums?
Ryan: Wir hatten das Gefühl, dass diese Lieder einen wirklich einzigartigen Sound haben und Leute ansprechen würden, die vielleicht vorher noch nicht unserer Band anhingen. Abgesehen davon würde ich sie nicht als „treibende Kräfte“ des Albums bezeichnen, sondern nur als Songs, die uns dabei helfen können, neue Fans zu erreichen.
Frontstage Magazine: Generell ist das Album sehr aussagestark und beschäftigt sich inhaltlich viel mit dem Besiegen der eigenen Dämonen und einem Ausweg der dunkleren Momente des Lebens. Inwiefern sind Eure persönlichen Geschichten in das Album verwoben?
Ryan: Sie sind zu einem guten Teil integriert. Wir sind mit einem sehr guten und positiven Gefühl ins Studio gekommen, so dass es nur Sinn machte, ein Album zu schreiben, das dass widerspiegelt.
Frontstage Magazine: Was ratet Ihr Euren Fans, die sich möglicherweise an ähnlichen Punkten wiedererkennen und in Euren Songs die Kraft finden, jeden Tag aufs Neue die eigenen Kämpfe auszutragen?
Ryan: Du musst einfach das Positive in jedem Tag finden, egal wie klein es auch erscheinen mag, und dich wirklich darauf fokussieren.
Frontstage Magazine: Woher wusstet Ihr am Anfang, dass Ihr Metalcore beziehungsweise Post Hardcore spielen wollt?
Ryan: Das ist das Genre, zu dem ich mich in der 7. Klasse natürlich hingezogen fühlte. Davor hörte ich sozusagen nur das, was halt im Radio lief. Und dann in den frühen 2000ern hörte ich Linkin Park im Radio und folgte danach ich Avenged Sevenfold, Bullet For My Valentine, Atreyu usw. ins Wunderland.
Frontstage Magazine: 2015 wart Ihr Teil der Never Say Die Tour und 2019 als Support für Parkway Drive und As I Lay Dying unterwegs. Klingt, als ob Ihr Euren Traum leben würdet. Habt Ihr Euch das alles genau so vorgestellt, wie es bis heute gekommen ist, als Ihr Euch 2007 gegründet habt?
Ryan: Ich habe definitiv nichts davon kommen gesehen, aber ich glaube, deshalb hat es funktioniert. Wenn man am Anfang keine massiven Erwartungen hat und die Dinge einfach nur auf die leichte Schulter nimmt, bleibt man motiviert.
Frontstage Magazine: Zur heutigen Zeit habt ihr vor Kurzem zwei Songs mit We Came As Romans veröffentlich. Wie ist diese Zusammenarbeit entstanden?
Ryan: Wir sind eng mit David Puckett (er kümmert sich um unser digitales Marketing) sowie dem Rest der WCAR-Gang befreundet, und David fragte, ob wir eine Merch-Kollaboration starten würden, da wir so viele gemeinsame Bereiche teilen. Nachdem der Merch-Teil abgeschlossen war, unterhielten sich unsere Manager und kamen auf die Idee, auch bei einem Song die Vocals auszutauschen, und es schien wie ein Selbstläufer.
Frontstage Magazine: Wie stellt sich die aktuelle Situation für Euch dar und wie geht Ihr damit um? Denkt Ihr, dass es jetzt die rechte Zeit war das Album genau jetzt zu veröffentlichen?
Ryan: Wir sind alle sehr enttäuscht über den Zustand der Musikindustrie, und das wird nicht verschwinden, solange wir nicht wissen, dass das Touren zurück ist. Und um ganz ehrlich zu sein, wussten wir nicht, ob es der richtige Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines Albums ist oder nicht; wir haben es einfach gehofft.
Frontstage Magazine: Corona bedeutet auch keine Touren und keine Konzerte. Wie habt Ihr das letzte halbe Jahr musikalisch verbracht?
Ryan: Ich persönlich habe bei Twitch gestreamt, während Jared mit einem Rockkünstler namens Koe Wetzel gespielt hat. Tuck hat FeaturedX und seinen Podcast „Get Tucked!“ ausgestrahlt und Daniel ist seiner Arbeit als Produzent nachgekommen.
Frontstage Magazine: Noch wichtiger ist da nur die Frage: Wie wird das Konzertleben in Zukunft aussehen? Wir waren alle heiß auf Eure Headliner-Show ab Oktober. Was kommt jetzt?
Ryan: Alles was geplant war, also unsere EU-Headliner und USA Parkway Drive-Tour, wurde nach Herbst 2021 verschoben, also hoffen wir, dass es klappen wird. Aber das ist auch schon alles, was wir so wirklich tun können.
Frontstage Magazine: Unsere letzte Frage soll etwas aus der Reihe fallen: Welchen Song würdest Du unheimlich gerne covern; egal welches Genre?
Ryan: Ich würde gerne „My House“ von Pvris covern. Ich liebe dieses Lied.
Wir danken Dir für das Interview und Deine Zeit. Wir wünschen Dir und der Band alles Gute für Eure Zukunft und hoffen, dass wir Euch ganz schnell wieder live erleben dürfen. Bleibt gesund.
– Fit For A King 2021 Live –
13.10.2021 – Hannover
14.10.2021 – Berlin
15.10.2021 – Leipzig
16.10.2021 – Karlsruhe
18.10.2021 – München
22.10.2021 – Nürnberg
30.10.2021- Münster
31.10.2021 – Köln
02.11.2021 – Hamburg
aus dem Englischen übersetzt
Fotocredit: Colby Moore