„Der Herr der Ringe und der Hobbit – das Konzert“, eine Produktion der Highlight Concerts GmbH gastierte am Montagabend in Kiel. Die Cinema Festival Symphonics wurden in der Wunderino-Arena von Wojciech Rodek dirigiert.
Die von Howard Shore aus Kanada komponierte Filmmusik aus Herr der Ringe und dem Hobbit ist weltberühmt und wird sehr geschätzt. So bekannt und vertraut ist sie den Fans der Filmreihe. Doch wer gedacht hatte, dass er neben der Musik die echten Filmszenen im Hintergrund sehen würde, der lag falsch und wurde vermutlich enttäuscht.
Stattdessen liefen auf der großen Leinwand abwechselnd animierte Bilder und Landschaftsaufnahmen, die zumindest annähernd Neuseeland beziehungsweise Mittelerde nahe kamen, jedoch nicht so recht in die von Tolkien erschaffene Welt entführten. Und warum wiederholt die gleichen Aufnahmen eines Schwertes gezeigt wurden, erschloss sich auch nicht.
Mit den Animationen wurde die Geschichte der drei Filme „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ grob beschrieben und erzählt, passend zu den Liedern, die zeitgleich gespielt wurden. Wenn auch die chronologische Reihenfolge nicht ganz eingehalten wurden, einige Lieder deutlich gekürzt wurden und wieder andere aus den Filmen bekannte Lieder weggelassen wurden. Dies war wohl dem zeitlichen Aspekt geschuldet, denn alle Lieder der Herr der Ringe-Filme wären nicht in den gut zwei Stunden Spielzeit unterzubringen gewesen.
Etwas irritierend war zudem, dass die bekannten Filmfiguren nicht beim Namen genannt wurden, sondern sie bloß umschrieben wurden. So las man von kleinen Menschen, dem Landstreicher, dem grauen und später weißen Zauberer (okay, so wurde Gandalf auch in den Büchern genannt), einer Kreatur und Zwergen, Menschen und Elben. Es erweckte sehr deutlich den Eindruck, dass dies sehr nicht verwendet werden durften.
Das circa 50 Personen umfassende Orchester machte seine Sache gut. Neben den Musikern gab es einen Chor. Zwei Solistinnen und ein Solist sangen abwechselnd und das auf englisch und auf elbisch. Die Musikauswahl hätte mehr reinziehen können. Viele bekannte Motive wurden einmal angespielt, aber dann nicht wiederholt. Bekannte Melodien wie zum Beispiel „The Shire“ direkt zu Beginn im Auenland, „Many Meetings“, „The Riders of Rohan“ oder „The Uruk-hai“ klangen recht ähnlich wie in den Filmen. Doch am meisten überzeugten die drei Solisten das Publikum Vom Hobbit hörte man bis zum Ende gar nichts. Erst als Zugabe ertönte Ed Sheerans „I See Fire“, in „Smaugs Einöde“ im Abspann zu hören, in einer gospelhaft wirkenden Version mit Orchester, Chor, einer Solistin und dem Solistin. Das sorgte deutlich spürbar für Stimmung, brach aber ansonsten mit der klassisch gehaltenen Filmmusik und sorgte für einen Stilbruch.
Fotocredit & Review: Tara Gottmann