Veranstalter FKP Scorpio veröffentlicht die ersten 15 Namen für das Line-up der Zwillingsfestivals Hurricane und Southside vom 20. bis 22. Juni 2025. Die Festivals führen in jedem Jahr gemeinsam rund 140.000 Musikfans nach Scheeßel und Neuhausen ob Eck, mehr als 60.000 Tickets waren bereits wenige Stunden nach Vorverkaufsbeginn vergriffen.
Green Day haben es schon immer hervorragend verstanden, ihre Finger in die Wunden des Zeitgeists zu legen. Ihr in diesem Jahr erschienenes Album „Saviors“ bildet davon keine Ausnahme und ist sowohl musikalisch als auch gesellschaftlich hochrelevant. Ohnehin sprechen 75 Millionen verkaufte Platten und fünf Grammys eine deutliche Sprache. Green Day wissen, was sie tun, und haben nach wie vor eine Menge zu sagen. Dabei zuhören sollte man ihnen, daran haben alle Auszeichnungen
nichts geändert, am besten live.
AnnenMayKantereit mussten nie laut sein, um sich Gehör zu verschaffen: Dafür sind ihre Texte zu tief, ihr Zusammenklang zu besonders und die Emotionen ihrer großen Gefolgschaft zu unmittelbar. Ihr aktuelles Album „Es ist Abend und wir sitzen bei mir“ demonstriert wieder einmal mit großer Leichtigkeit, was ein Millionenpublikum an den Kölnern schätzt: eine klare, eindrückliche Sprache, deren lyrischer Verve zu jeder Zeit durch musikalisches Können getragen wird.
Auch SDP sind wortgewaltig, und zwar in einem Maße, das sie über bekannte Genregrenzen hinweg trägt: Mit großer Lust am Anderssein schweben die beiden Berliner durch Pop, Rock, Dance oder Hip-Hop, und so werden ihre doppelbödigen Texte zumindest für sie nie zur Falltür. Und selbst wer das Duo missversteht, kommt immer noch auf seine Kosten, denn SDP hat sich und andere Menschen nie besonders ernst genommen. So entsteht Großes, und Gesellschaftskritik zum Mittanzen.
Alligatoah muss ebenfalls als Musiker und Alchemist bezeichnet werden. Sein aktuelles Album „Off“ ist eine persönliche Synthese aus seiner Vergangenheit und Gegenwart, aus Metal und Hip-Hop. Dass daraus Zukunft entsteht, haben etliche Wochen an der Chartspitze und umjubelte Live-Shows eindrucksvoll bewiesen. Aber der größte Indikator seines Erfolgs ist vielleicht, dass Alligatoah es geschafft hat, gestandene Kuttenträger zu einem No Angels-Cover abgehen zu lassen. Chapeau!
Electric Callboy sind musikalische Grenzgänger, die die Gäste des Hurricane und Southside auf keinen Fall verpassen sollten: Metalcore und Electro – zusammengehalten von einem Stahlseil aus Riffs und Beats, das jedes Genre trägt, das sich die Formation aus Castrop-Rauxel in den Kopf gesetzt hat. Eine umjubelte Welttournee, Chart-Peaks und die Bewunderung von Fans und Musikern gleichermaßen sind wohl natürliche Nebenprodukte von so viel Schaffenskraft.
Der kometenhafte Aufstieg von Nina Chuba hat wahrscheinlich viele Gründe: Das Nordlicht aus Wedel liefert großartigen Dancehall, der nach vorne geht, aber auch Balladen, die eine Zerbrechlichkeit aufblitzen lassen, die im Albentitel „Glas“ eine perfekte Entsprechung gefunden hat. Die Stimme Chubas trägt jedenfalls laute und leise Töne – und eine beispiellose Karriere, die noch für viele großartige Songs und Gänsehautmomente sorgen wird.
Ebenfalls angekündigt haben sich Biffy Clyro: Den Schotten gehört eine der weltweit führenden Stimmen des Alternative und Progressive Rocks, und die Band hat in ihrer fast 30-jährigen Karriere nie Zweifel daran gelassen, dass sie die Dinge weiterhin vorantreiben wollen. Vor der Bühne hört man wenig von der musikalischen Präzision, minutiösen Dramaturgie und technischen Finesse, die für diese Musik notwendig ist – weil dieses großartige Trio das alles so unglaublich leicht aussehen
lässt.
Gäste des Hurricane und Southside können sich außerdem auf folgende Acts freuen: 01099, Yellowcard, Von Wegen Lisbeth, Wet Leg, Amyl and the Sniffers, Berq, Blond und Ikkimel.
Weitere Acts werden demnächst bekanntgegeben. Tickets ab 239,- (Hurricane) beziehungsweise 279,- Euro (Southside) und weitere Informationen gibt es auf www.hurricane.de und www.southside.de.
Fotocredit: Johanna Lippke
