Mit 76 Jahren fühlt sich der Rockmusiker Alice Cooper laut eigenen Worten so fit wie noch nie. „90 Minuten Show, fünf Tage die Woche – kein Problem für mich. Ich werde nicht müde„, sagte der US-Amerikaner erst kürzlich im Interview mit dem ZDF. Mit seiner neuen Show tourt er derzeit um die Welt. Ab dem 12. Juni steht er auch in Deutschland mehrfach auf der Bühne. Der Pastorensohn, der auch schon mit Zwangsjacke oder am Galgen auf der Bühne stand, kündigte an: “Ich bin wahrscheinlich der Einzige, der nicht außer Atem sein wird.“ Bekannt ist er unter anderem für seine Lieder „Poison„, „No More Mr. Nice Guy“ und „School’s Out„. Er sagt: „Ich war noch nie in besserer Form als gerade mit meinen 76 Jahren.„
Und so sollte es dann auch im Hamburger Stadtpark sein. Aber zunächst sorgte ein medizinischer Notfall bei einem Bandmitglied im Backstage-Bereich für einen um eine halbe Stunde verzögerten Showbeginn. Was genau passierte bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Dann fällt aber endlich der riesige schwarze Vorhang! Dahinter hängt ein Plakat, in Form einer überdimensionalen Tageszeitung, das verrät, dass „Alice Cooper in Deutschland verbannt“ worden ist. Aber Alice schneidet sich mit Hilfe eines Säbels den Weg frei und ist direkt mittendrin im Geschehen. „Welcome To The Show“ ist der Opener und zugleich das einzige neue Stück des Abends.
Gewohnt cool steht der 76-Jährige auf der Bühne, wo er auch als so etwas wie die Hauptfigur seiner eigenen kleinen Gruselrockrevue dient. Ansagen gibt es keine. Alice Cooper lässt da lieber die Musik und seine erstklassige Band sprechen. Im Gepäck haben sie vor allem die klassischen Stücke der Vergangenheit: „I’m Eighteen„, „Feed my Frankenstein„, „Hey Stoopid„, „No More Mr. Nice Guy„, „Welcome to my Nightmare„, und „Poison“ sind allesamt natürlich auf der Setlist.
Nach 85 Minuten und viel Horrorshow ging der Gig im Hamburger Nieselregen mit „School´s Out“ zu ende. Letztendlich ein Cooper-Gig wie schon seit Jahrzehnten üblich. Aber 3800 Fans im fast ausverkauften Rund können ja auch nicht irren. Es war schon irgendwie auch gut.

Fotocredit & Review: Sascha Beckmann