Das (Konzept-) Album ist stark autobiografisch geprägt (Sänger Stefan „Bony“ war zwischen 2010 und 2020 finanziell ruiniert, um es mal freundlich auszudrücken). Es ist an vielen Stellen auf erfrischende Weise antikapitalistisch eingefärbt und betrachtet kritisch den Einfluss des „großen Geldes“ auf unsere Gesellschaft – mit Verlusten und Teufelskreisen, die sowohl romantisch als auch ökonomisch sein können – überraschend gut gelaunt und auf SEHR eingängige Weise. Was dieses Album für uns parat hält, das erfahrt ihr hier.
Kevin: Ich weiß nicht, was mich bei Bony Macaroni erwartet habe. Das erste, was mit durch den Kopf schoss war, dass das Album klanglich der perfekte Filmsoundtrack zum Film „Loser – Auch Verlierer haben Glück (2020)“ wäre. Auch wenn er wie die Faust aufs Auge passen würde, ist er es nicht. Zudem ist die Platte soviel mehr: nämlich etwas sehr persönliches. „The Big Bucks“ ist ein Konzeptalbum, welches sich um gut zehn Jahre des Lebens von Sänger Stefan dreht. Seinen Ruin, die Kritik an der Gesellschaft und einiges mehr hat er so gut in ein punkiges und doch fröhlich klingendes Album verpackt, dass man Lust bekommt, sich die Platte wirklich bewusst und intensiv anzuhören. Konzeptalben sind abgesehen von The Hirsch Effekt äußerst selten etwas für mich, aber Bony Macaroni haben mich überzeugt. Favoritsongs sind definitiv „MDA“ und „The Claw„. (9-10-7)
Jacky: Von dem Debüt „The Big Bucks“ von Bony Macaroni bin ich positiv überrascht. Es vereint sehr innovativ anti-kapitalistische Motive durch clevere Texte in Songs, die überhaupt nicht danach klingen. Viel mehr schafft es soundtechnisch eine positive und losgelöste Atmosphäre. Wenn man dabei nicht auf die Texte achtet, würde man niemals auf so eine Thematik tippen. Somit empfinde ich den inszenierten Gegensatz anregend und bin schon gespannt, wie dieser in zukünftigen Werken aufgegriffen oder aufgelöst wird. Denn eins ist sicher: Bony Macaroni ist auf jeden Fall ein Name, den man auf dem Zettel haben sollte. Für mich sind „The Big Bucks“ und „Marissa“ die stärksten Songs. (9-9-8)
Janina: Das Debütalbum „The Big Bucks“ der niederländischen Band Bony Macaroni ist ein autobiografisch geprägtes, antikapitalistisches Konzeptalbum, das den Einfluss des „großen Geldes“ auf unsere Gesellschaft kritisch betrachtet. Im ersten Moment klingt es nach einem schwierigen und eher zahmen Thema, aber in der Umsetzung ist es das Gegenteil. Es ist ein leichtes Album, dass durch kluge Texte und catchy Melodien überzeugt. Der Sound erinnert ein wenig an die frühen 2000er – allerdings in liebevoller Art und Weise. Besonders gelungen finde ich die Songs „The Big Bucks“, „Grind Me into the Paste“, „Hollow“ und „Disappoint You“. Bony Macaroni haben mit „The Big Bucks“ ein sehr gutes Debütalbum abgeliefert. (9-8-8)
Fotocredit: Wout van Heck