Hierzulande gehören Stick To Your Guns zweifelsohne zu den gefeiertsten Hardcore-Bands. Mit ihrer 2017 erschienenen Platte „True View“ erreichte die Band aus dem sonnigen Kalifornien Platz 16 der deutschen Albumcharts. 2019 spielte STYG im Kölner Palladium die größte Headlinershow ihrer Karriere vor fast 4000 Menschen, während sie 2022 für Festivals wie Rock Am Ring, Greenfield, NovaRock, Vainstream, Full Force und vielen weiteren auf dem Lineup stehen. Mit einem neuen Album „Spectre“ im Gepäck eifern Stick To Your Guns nach mehr und liefern zwölf zeitgemäße Argumente, die ihre Relevanz erneut fundamentieren. Die neue Platte erscheint am 29. Juli. Was wir davon halten, lest ihr hier.
Janina: Das neue Album „Spectre“ von Stick With Your Guns ist ungefähr 37 Sekunden lang ruhigerer Natur – so lang dauert knapp der erste Track „(My Heart Is A…)“. Die restlichen elf Songs hingegen sind wie ein schweres Sommergewitter. Sie sind laut, drückend und dennoch erfrischend. „Spectre“ überzeugt durch das Gesamtpaket aus mitreißendem Tempo, virtuosem Gitarrenspiel und einer bleibenden Energie. Stick With Your Guns haben ein spannendes Album abgeliefert, bei dem auch Menschen, die nun nicht unbedingt viel mit der Musikrichtung anfangen können, dennoch den ein oder anderen Track für sich finden werden. (6-7-7)
Kevin: Stick To Your Guns sind nicht klein zu kriegen oder? Mit ihrem neuen Werk „Spectre“ festigen sie erneut ihre Position als eine der zu recht gefeierten Hardcorebands. Mit so einem Banger als Nachfolger von „True View„ habe ich nicht gerechnet. Es ist ein zwölf Track starkes Album, welches vor allem mit Songs wie „Weapon“, „A World To Win“ und „Father“ glänzt. Die genannten Titel sind für mich die Zugpferde des eh schon starken Albums. Insbesondere der Track „Father“ besitzt einen Hauch von Being As An Ocean und sich textlich, wie auch klanglich, direkt bei mir gefestigt hat; ein klassischer „WOW, halt, was passiert hier grade“ Track. Damit haben sich Stick To Your Guns nochmals übertroffen. Dieses Gefühl durchzieht sich aber durch die ganzen Tracks auf dem Album und sollten die Band mit der Anerkennung versorgen, die sie verdient haben. (10-8-8)
Lisa: Falls ihr mal einen Durchhänger auf Arbeit habt und der zehnte Kaffee auch nicht mehr helfen will, dann kann ich euch das neue Album von Stick To Your Guns nur wärmstens ans Herz legen. Mich hat „Spectre“ nach einem krassen Frühschicht-Mittagstief auf jeden Fall direkt wieder ins blühende Leben katapultiert. Die Songs gehen ordentlich nach vorne – vor allem während der ersten Hälfte der Platte konnte ich Kopf und Füße kaum stillhalten und musste einfach bei jedem Song mitwippen. Mitreißende Riffs und kompromisslos ballernde Breakdowns, gemixt mit ruhigeren, melodischeren Parts, die überhaupt nicht rumeiern, sondern genauso in your face sind, haben mir richtig Bock und gute Laune gemacht. Mal ein bisschen Durchatmen und eventuell doch noch einen Schluck vom Kaffee trinken, könnt ihr bei Lied sechs „Open Up My Head„, bevor es dann extra laut und nochmal einen Gang schneller und aggressiver mit dem Song „Liberate“ weitergeht. Am heftigsten überrascht hat mich der letzte Track der Platte „No Way To Live„. Ich musste wirklich zweimal hinschauen, ob ich gerade noch das neue STYG-Album höre oder versehentlich bereits weitergeskippt habe. Ich hatte als Rausgeher ein lautes Gemetzel mit ordentlich Bumms erwartet, aber „No Way To Live“ ist das krasse Gegenteil: zerbrechlich, nachdenklich und komplett akustisch. Damit endet „Spectre“ für mich mit einem völlig unerwarteten Song, der unter die Haut geht und das Album nochmal eine Schippe facettenreicher und hörenswerter macht. Von mir eine klare Hör- und Headbang-Empfehlung! (10-7-9)
Fotocredit: Offizielles Promofoto