„Vile Conduct,“ die neueste Veröffentlichung der Deathcore-Band Bodysnatcher, setzt erneut ein starkes Statement in der Heavy-Metal-Szene.
Mit ihrer neuen EP zeigen Bodysnatcher, dass sie bereit sind, diesen Ruf weiter zu festigen, doch nicht ohne kritische Betrachtung. Die EP ist eine kraftvolle Mischung aus brutalen Breakdowns, beißenden Riffs und einer Atmosphäre, die gleichermaßen unheimlich und mitreißend ist. Allerdings könnte argumentiert werden, dass die Produktion vielleicht zu sauber ist, was einige der rohen Kanten verwischt, die ihre früheren Werke auszeichneten.
Was „Vile Conduct“ besonders auszeichnet, ist die emotionale Tiefe, die in jedem Track zu spüren ist. Die EP erzählt Geschichten von Verlust und Sucht, Themen, die in der Musik von Bodysnatcher immer wieder auftauchen. Diese persönlichen Geschichten werden mit einer Intensität und Ehrlichkeit vorgetragen, die den Hörenden
unter die Haut gehen. Allerdings könnte man anmerken, dass diese thematische Wiederholung möglicherweise den Eindruck erweckt, die Band könnte sich in einem thematischen Kreis drehen, ohne wirklich neue Territorien zu erkunden.
Verglichen mit ihrer Debüt-EP „Abandonment“ und dem folgenden Album „Death of Me,“ zeigt „Vile Conduct“ eine klare Weiterentwicklung in der Komplexität und der Produktion. Während „Abandonment“ durch seine rohe Intensität und Simplizität bestach, und „Death of Me“ anfing, Genregrenzen zu verwischen, zeigt „Vile Conduct“ eine ausgefeiltere und reifere Seite der Band. Doch mit dieser Reife kommt auch das Risiko der Überproduktion und der Verlust der ungezähmten Energie, die viele Fans ursprünglich anzog.
„Vile Conduct“ zeigt, dass Bodysnatcher weiterhin bereit sind, sich weiterzuentwickeln und neue musikalische Grenzen auszuloten, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Die EP ist ein starkes Zeugnis ihrer Fähigkeit. Fans der Band und des Genres werden nicht enttäuscht sein, denn Bodysnatcher liefern einmal mehr ab und festigen ihren Platz als eine der führenden Kräfte in der modernen Heavy-Metal-Szene. Doch ob sie es schaffen, die Erwartungen langfristig zu übertreffen und ihre eigene musikalische Identität weiter zu definieren, bleibt abzuwarten.
Fotocredit: Toddi Babbu