Kyd the Band ist ein junger, beeindruckender Musiker aus Nashville, Tennessee. Wir haben mit ihm im Interview über seinen aufstrebenden Weg vom religiösen Elternhaus über mehrere Nebenjobs bis hin zur Musikwelt Nashvilles, wo er jetzt will. Klar ist aber, dass er noch lange nicht fertig ist und seine musikalische Reise gerade erst begonnen hat und aktuell bei „Season 3“ steht.
Frontstage Magazine: Hallo Devin aka Kyd The Band, wir hoffen, dass es Dir gut geht? Wie war Dein Start in den Tag heute?
Kyd the Band: Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Ich hoffe, euch auch… Heute war ein guter Tag. Ich habe gerade einen Song fertig geschrieben, und jetzt rede ich mit euch.
Frontstage Magazine: Gerne, denn im Moment gilt heiß, heißer, Kyd The Band. Unter vielen Kennern wirst Du bereits als Geheimtipp der Popszene gehandelt. Wie hast Du die Zeit Deines Aufstiegs erlebt?
Kyd the Band: Das ist ein sehr freundliches Kompliment. Ich hoffe, ich kann dem gerecht werden, aber danke. Ich bin definitiv noch nicht da, wo ich sein möchte, aber ich bin viel weiter als am Anfang. Es war eine wirklich lange Reise voller Höhen und Tiefen.
Frontstage Magazine: Diese Zeit bedeutete auch das Elternhaus, welches in diesem Fall eng mit der Kirche verbunden war, zu verlassen und selbst für sich in Los Angeles und später in Nashville einzustehen. Wie war es für Dich das erste Mal allein zu wohnen und eben mit säkularisierter Musik in Berührung zu kommen?
Kyd the Band: Es war eine Menge zu verarbeiten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, bei Null anzufangen, und ich wollte einfach alles erleben, was ich erleben konnte, um mir eine eigene Meinung über Dinge bilden zu können. Ich glaube, viele Kinder fühlen sich so, wenn sie anfangen, als eigene Person heranzuwachsen. Musik wurde zu meiner Zuflucht.
Frontstage Magazine: Gab es einen bestimmten Moment, in dem Du wusstest, dass Du gehen musst, um dich selbst zu verwirklichen?
Kyd the Band: Ja, definitiv. Ich war 18 und fing an, unzählige Fragen zu stellen, die keine Antworten zu haben schienen. Ich wollte niemals die Art und Weise, wie ich erzogen wurde, wegwerfen und ich habe meinen Eltern nicht die Schuld dafür gegeben, dass sie mich so erzogen haben. Ich wollte einfach nur, dass alles einen Sinn ergibt und ihn selbst erkennen.
Frontstage Magazine: Welchen Jobs bist Du dort zunächst nachgekommen, um dich über Wasser halten zu können?
Kyd the Band: In Sacramento kaufte ich zunächst gebrauchte Autoteile fürs Recycling, und dann fing ich an, für einen Immobilienmakler zu arbeiten. In L.A. war ich wieder persönlicher Assistent eines Immobilienmaklers. Ich habe alles gemacht, vom Anrufe entgegennehmen bis hin zum Einkaufen gehen, wenn ich Freilandhuhn für ihren Chihuahua kaufte. In Nashville dachte ich, es wäre einfacher einen Job zu bekommen, wenn ich in der Immobilienwelt bliebe, also fing ich an, für einen anderen Immobilienmakler zu arbeiten, der den Leuten half, ihre Häuser verkaufsfertig zu machen. Und dann trat ich hier und da als Statist in Musikvideos und Werbespots auf, halt einer der „Partygänger“ oder „Fans“, der den Platz im Hintergrund füllt.
Frontstage Magazine: Bist du alles in allem zufrieden mit Deinem Weg? Würdest Du anderen Nachwuchskünstlern raten ihr Glück in L.A. zu versuchen?
Kyd the Band: Ich sage mir auch, dass es viel länger gedauert hat, als ich dachte, um dorthin zu gelangen, wo ich jetzt bin, aber ich bin sehr dankbar für die Reise, denn sie hat mich zu dem gemacht, wer ich bin. Auch hier bin ich noch lange nicht, wo ich sein möchte, aber jeder Erfolg oder Sieg fühlt sich viel süßer an, weil ich weiß, dass ich meinen Teil geleistet und sie verdient habe.
Frontstage Magazine: Vor kurzem erschien Deine neue Single „I’ll stay“, ein einfühlsamer und ruhiger Popsong. Auf Instagram gehst Du etwas auf die Story hinter dem Song ein. Wieso verzichtest Du darauf normalerweise?
Kyd the Band: Ich bin extrem transparent in meiner Musik, aber außerhalb der Musik fällt es mir schwer, einfach jeden in alles einzuweihen. Es gibt vieles, was ich lieber einfach für mich behalten möchte. Und manchmal möchte ich, dass die Leute ein Lied hören und nicht diesen vorgefassten Rahmen haben, den ich ihnen gegeben habe, durch den sie zuhören.
Frontstage Magazine: Du durftest schon mit einigen großen Acts zusammenarbeiten, wie ein Tour-Support für NF oder Songwriter für Robin Schulz. Wie fühlt es sich an, dass man jetzt in der Liga der ganz Großen mitspielt?
Kyd the Band: Es fühlt sich wie Wachstum an, und als ob ich Schritte in die richtige Richtung mache. Und es macht mich demütig. Ich bin sehr dankbar für die Chancen, die ich bisher hatte.
Frontstage Magazine: Wie siehst Du dich selbst? Was möchtest Du noch musikalisch erreichen?
Kyd the Band: Ich weiß, wo ich mich sehen möchte. Musikalisch möchte ich mich auf Alben stürzen, auch wenn das heutzutage nicht mehr so populär ist. Ich glaube, das gibt den Leuten wirklich die Chance, zu erfahren, wer ein Künstler ist. Ich möchte auch nur als Headline-Act auf Tourn gehen, und das so lange machen, wie ich kann.
Frontstage Magazine: Unsere letzte Frage fällt immer etwas aus der Reihe: Auf welchen Song könntest du heute nicht mehr verzichten?
Kyd the Band: Ich denke „Easy„. Wenn ich „Easy“ nicht hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht hier und würde nicht mit Euch reden oder „Season 3“ veröffentlichen. Dieses Lied hat mir viele Türen geöffnet, und ich bin einfach dankbar, dass die Leute so positiv darauf reagiert haben.
Frontstage Magazine: Vielen Dank für Deine Zeit. Wir wünschen Dir alles Gute für Deine Zukunft und bleib gesund!
Kyd the Band: Natürlich, danke Leute. Euch auch!
aus dem Englischen übersetzt
Fotocredit: Sony Music Entertainment Germany GmbH