FJØRT veröffentlichen diese Woche, nach vier Vorabsingles, nun ihr viertes Studioalbum „nichts„. Die Erwartungen sind hoch. Ob das neue Werk der Band an seine Vorgänger anknüpfen kann, das erfahrt ihr hier nun in unserer Teamreview.
Kevin und Jacky: Lässt sich das neue Album von FJØRT in Worte fassen? Eigentlich nicht. Die Band ist schon lange für ihren Sound und ihre Texte bekannt und haben sich in den letzten Jahren eine Fanbase geschaffen, die herausragend ist. Ihre Konzerte sind jedes Mal ein Kunstwerk an geballter Perfektion. Und dieses Wort trifft es ebenfalls in Bezug auf das Album auf den Punkt. Mit ihrem neuen, vierten Album „nichts“ liefern FJØRT uns dreizehn einhämmernde und schlagkräftige Songs, die unter die Haut gehen und zum Nachdenken anregen. Gleich der Opener Track und Titeltrack des Albums „nichts“ entfesselt auf über sechs Minuten ein Feuerwerk der Emotionen, die nur so aus einem Herausbrechen wollen und werden perfekt mit einem Klaviersolo am Ende abgerundet. Das Album liefert eine leichte ängstliche Atmosphäre, die dem Werk verdammt gut steht. Jeder Song der Platte ist ein Kunstwerk für sich, steht für sich, lebt und fühlt für sich. Und dann ist da der Track „fernost„. Der Titel erschien bereits als Vorabsingle und hat so eine tiefgründige und persönliche Haltung. Das Alleinsein ist der zentrale Punkt des Songs; was passiert, wenn man sich nur noch auf sich verlässt und alles hinter sich lässt um alleine durch die Welt zu ziehen. Genau diese Gefühlswelt wird hier brillant inszeniert und lässt sich insgesamt als große Stärke des Albums fassen. Emotionen werden erfasst, aufgebaut, als Songs verarbeitet und durchlebt. Dieser Prozess wird dann den Zuhörenden passgenau serviert und besticht wie immer mit seinen deutschen, direkten und tiefgehenden Texten. Für Kevin ist der beste Song des Albums, „tod„. Wie schon der Opener Song ist „tod“ mit über fünf Minuten eines der längeren Werke. Dabei haben wir wirklich Probleme damit, diesen Song in Worte zu fassen und merken, FJØRT sind das, was sie schon immer waren: anders als die anderen. Mit ihrem vierten Werk setzen sie auf fesselnde Art und Weise ihre großartige Arbeit der vorherigen Alben in Bezug auf Sound, lyrischem Aufbau und Qualität der Musik fort. Sie sind und bleiben einfach eine Ausnahmeerscheinung. „nichts“ ist dabei alles andere als nichts und für uns eindeutig eines der Alben des Jahres 2022.
Fotocredit: Sophia Roßberg