Nach vier Singles erwartet uns nun die geballte Macht des Berliner Duos in einer einzigartigen Debüt-EP „Einen Schritt weiter“. Mit allen bisherigen Singles, sowie dem brandneuen Song “Links” und der neuen Fokus Single “Einen Schritt weiter”, bekommen wir eine EP präsentiert, die es in sich haben soll. Was die EP drauf hat, erfahrt ihr nun in unserer Teamreview.
Janina: Das Berliner Duo BABE veröffentlicht mit „Einen Schritt weiter“ ihre erste EP. Das Artwork des Covers ist schlicht gestaltet – ein Schriftzug auf farbigen Hintergrund. Hierbei werden die Farben der bisherigen Singles aufgegriffen. Die Band lässt lieber den Inhalt für sich sprechen. Neben den bisherigen Veröffentlichungen „Irgendwie Egal“, „Keiner Kennt Dich“, „Dagegen“ sowie „Vergessen“ sind die beiden neuen Songs „Links“ und „Einen Schritt weiter“ zu finden. Als Kind der 80er und 90er Jahre spricht mich der Sound von BABE direkt an. Es klingt wie eine frische, verjüngte Version der Songs, mit denen ich aufgewachsen bin. Dazu überzeugt die Band mit klugen und treffsicheren Texten. „Einen Schritt weiter“ bringt BABE auf alle Fälle einen großen Schritt weiter Richtung Album – ich bin sehr gespannt was da noch kommen wird. (7-7-7)
Kevin: What the Fuck is BABE? Gute Frage. Mit ihrer Debüt-EP haut uns die Band eine lyrische und klangvolle hochmotivierte EP um die Ohren. Insgesamt sind es Tracks, die klingen als ob sich Teile von Wir sind Helden, Juli, Tyna, The toten Crackhuren im Kofferraum und MISCHA zusammentun und die neue Supergroup BABE gegründet hätten. Der poppige, rockige Sound lässt einen überhaupt nicht die Möglichkeit nicht das Tanzbein schwingen zu wollen und dieses Gefühl zieht sich durch alle sechs Tracks. Vor allem Song Nummer Zwei und Fünf sind meine Favoriten. Beim ersteren geht’s um die Einstellung des „Irgendwie Egal“ seins: Rock ’n’ Roll trifft auf feinste Lyrik, welche perfekt für die nächste Indieparty geeignet sind. Und dann ist da noch Track fünf namens „Vergessen„. Ich fühle mich etwa so als ob Kraftklub angeklopft hätten. Ich habe mittlerweile einige Namen genannt wie BABE klingen, aber das ist nicht negativ, denn die Band klingt, wie die besten Bestandteile der genannten Acts. Damit ist es definitiv eine der besten EPs für mich dieses Jahr bisher. (10-9-9)
Lisa: Hey, Momentchen mal… sind das nicht Felix von Kraftklub und eine junge Version von Nina Hagen? Aber irgendwie „Einen Schritt weiter“? Die EP von BABE klingt für mich nach einer freshen Ostrock-Neuauflage – ein bisschen mehr funky, ein bisschen moderner, ein bisschen düsterer und garniert mit einer Extra-Dosis Großstadt-Vibes – aber genauso frech, wütend und direkt. Sängerin Lulu nimmt kein Blatt vor den Mund und trifft mit ihren Texten genau den von vielen Umständen in unserer Welt genervten Nerv der Zeit. Meiner Meinung nach eine gelungene erste EP des Berliner Duos, dass Bock auf mehr macht. (8-7-8)
Jacky: „Ich würde heute gerne funktionieren“ lautet der erste Satz der EP und ich muss sagen, das fühl ich absolut Lulu. Mit diesem Anfang sichert sich das Duo direkt die Aufmerksamkeit der Hörerschaft und lässt sie für den Rest ihrer EP auch nicht wieder los. Hat man sich darauf eingelassen ist man sofort gefangen und wird sowohl von dem Sound aus auch dem Text der deutschsprachigen Band gebannt. „Irgendwie Egal“ kommt mit einem mega Zusammenspiel von Schlagzeug und Gitarre daher und proklamiert die zentrale Botschaft „Komm, lass feiern“. „Keiner Kennt Dich“ erzählt im Anschluss über eine gescheiterte zwischenmenschliche Beziehung und trifft direkt ins Herz, sodass das Bedürfnis entsteht, den Songtext direkt den Leuten, mit denen man selbst solche Erfahrungen gemacht hat, entgegenzuschreien. „Dagegen“ besänftigt diese Aufregung wieder, während „Vergessen“ dieses Szenario schonungslos fortsetzt. Zudem entsteht durch Hintergrundrufe im Refrain ein gewisser Kraftklub-Charme. „Links„, als krönender Abschluss, kommt mit schlauem Texting daher, dass man beim allerersten Refrain noch nicht auf Anhieb verstand, was es auf sich hat, aber beim nächsten Hinhören so brillant aufgeklärt wird, dass man sich unweigerlich freut. Meiner Meinung nach waren die sechs Songs absolut nicht genug und ich will unbedingt mehr und war sofort süchtig – bitte gebt mir mehr davon, BABE, denn das war ein ganz starkes Debüt und ganz großes Kino! (10-9-8)
Fotocredit: Nicole Wichmann