Wir schreiben den 6. November 2024 – es ist ein kalter, düsterer Herbstabend. Aber im Hamburger Gruenspan ist es alles andere als frostig. In dunstiges Licht getaucht und kuschelig gefüllt mit vielen Fans, so hat sich der Club vergangenen Mittwoch gezeigt. Dazu liegt ein von Euphorie und Vorfreude geprägtes Knistern in der Luft. Grund dafür: Besuch aus Kalifornien. Wir alle sind da, um eine der führenden Bands im modernen Pop-Punk zu sehen: The Story So Far. Schon mal drei Worte vorab, die den Abend und das Set der Band beschreiben: Intensiv, energiegeladen, kurz. Mehr Worte zum Abend folgen jetzt.
Bevor The Story So Far die Bühne betraten, heizten Angel Du$t aus Maryland als Vorband die Menge an. Mit nem guten Mix aus Hardcore-Energie und lässiger Punk-Attitüde haben sie eine ideale Grundlage für den weiteren Verlauf des Konzertabends geschaffen und vor allem haben sie schon die ersten Crowdsurfer des Abends aktiviert. Also die optimale Vorbereitung für den Haupt-Act.
Als The Story So Far schließlich die Bühne betraten, war der Jubel im Gruenspan ohrenbetäubend. Mit „Big Blind“ starteten sie direkt kraftvoll in ihr Set und die Menge war direkt von Sekunde Eins an mit Leib und Seele voll dabei. Die Musiker selbst haben ein klein wenig mehr Warm Up Zeit gebraucht. Zwar hat Sänger Parker Cannon zwischendurch immer mal wieder kurz mit den Fans interagiert aber die richtige Freude kam erst zum letzten Drittel des Gigs so richtig zum Vorschein.
Wie gesagt, das Publikum war direkt von Anfang an textsicher am Start und so waren lautes Mitsingen und Fäuste in der Luft das ganze Konzert über am Start. Ein Highlight war unter anderem Song Nummer 13 in der Setlist: „Empty Space“. Hier ist der ganze Club so gut wie mit der Band verschmolzen.
An sich muss man auch sagen, dass die Setlist zwar kurz, aber gut bestückt mit neuen und älteren Songs war.
Doch die Zeit verging wirklich wie im Flug, und beim absoluten Brett „Nerve“ wurde deutlich, dass sich das Konzert allmählich dem Ende zuneigt. Aber: The Story So Far haben nochmal alles gegeben. Es war, als ob sie das kurze Set mit einer letzten Ladung Energie krönen wollten, bevor der Abend tatsächlich zu Ende ging. Der ganze Raum hat nochmal vibiriert, die Crowdsurfer sind am fließenden Band über hunderte Hände geschwebt und sowohl auf der Bühne als auch im Publikum waren äußerst glückliche Gesichter angesagt.
Fazit: Als das Konzert nach einer intensiven Stunde vorbei war, blieb eine leicht aufgeladene, fast elektrisierende Stille im Raum zurück. The Story So Far haben gezeigt, dass auch ein kürzeres Set für eine unvergessliche Show sorgen kann, wenn Energie und Leidenschaft die entscheidenden Zutaten sind – und die gab es dieses Mal im perfekt aufgeteilten Zusammenspiel von Publikum und Musikern.
Fotocredits: Johanna Lippke