Am 7. März 2025 trat die britische Post-Hardcore-Band Caskets im ausverkauften Kent Club in Hamburg auf. Die Atmosphäre im Club war von Beginn an sehr kuschelig, dennoch auch sehr energiegeladen, als die erste Band des Abends um 20:00 Uhr die Bühne betrat.
Zunächst startete die einzige Vorband des Abends, Colorblind, eine Alternative-Rock-Band aus Texas, die den weiten Weg nicht umsonst auf sich genommen hatte. Die Fans, die bereits vor dem Konzert in großer Zahl versammelt waren, brachten eine Menge Energie mit, die die Vorband direkt zu Beginn aufnahm. Obwohl nur vereinzelt hier und da jemand die Texte der Band kannte, schaffte es sie, jeden im Kent Club zur Bewegung zu animieren. Kaum einer stand still, man wurde einfach mitgerissen.
Colorblind waren eine gelungene Ergänzung für diese Tour und ermöglichten Caskets einen energiegeladenen Start in den Abend.
Gesagt, getan: Nach einer kurzen Umbauphase begannen Caskets ihr Konzert und eröffneten es mit „Guiding Light“, einem treibenden Track aus dem aktuellen Album „Reflections“. Die Band zeigte sich sofort in Höchstform – Sänger Matthew Flood sang die kraftvollen Lyrics mit intensiver Präsenz, während die Gitarristen Craig Robinson und Benji Wildon die Songs mit technischen Riffs und melodischen Hooks untermalten. Schlagzeuger James Lazenby hielt das Tempo mit präzisen und dynamischen Beats, was der gesamten Performance eine kraftvolle Basis gab und sich in der Stimmung der Crowd widerspiegelte. Power geben, tanzen, springen und mitsingen standen auf der Tagesordnung für alle anwesenden Fans. Man wurde einfach von der Energie erfasst, die die Band versprühte.
Ein Höhepunkt des Abends war die Darbietung von „Glass Heart“, einem der beliebtesten Songs der Band. Die energiegeladene Performance und die Interaktion zwischen Band und Publikum kreierten eine mitreißende Atmosphäre. Der Übergang zu ruhigeren, emotionaleren Momenten, wie bei „Silhouettes“, ermöglichte es den Zuhörern, sich voll und ganz auf die tiefgründigen Texte der Band einzulassen. Besonders beeindruckend war, wie Caskets die Übergänge zwischen Aggression und Melancholie meisterhaft gestalteten, was den Abend zu einer emotionalen Achterbahnfahrt machte. Die Setlist, die sowohl ältere als auch neuere Songs enthielt, bot eine gelungene Balance zwischen intensivem Post-Hardcore und melodischen Einschüben. Songs wie „Hate Me“ und „Drowned in Emotion“ wurden mit solch einer Hingabe gespielt, dass die Fans in den Bann gezogen wurden und an der ein oder anderen Stelle auch eine Träne zu sehen war.
Die Produktion des Konzerts war auf hohem Niveau organisiert. Die Lichtshow trug zur Atmosphäre bei, mit gezielten Highlights, die den emotionalen Verlauf der Songs unterstützten und einer schön inszenierten Szenerie des Bandlogos passend zum Thema darstellten. Die Band zeigte sich dankbar und angetan von der Reaktion des Publikums, was die Interaktion zwischen den Musikern und den Fans noch intensiver machte.
Das Konzert endete mit dem energiegeladenen Song „Better Way Out“, bei dem die letzten Reserven an Energie noch einmal freigesetzt wurden und die Fans die Band gebührend feierten. Insgesamt war das Konzert von Caskets in Hamburg ein kraftvolles und emotional aufgeladenes Event, das sowohl die musikalische Vielseitigkeit der Band als auch die Leidenschaft der Fans widerspiegelte. Es war ein Abend, der sicherlich noch lange in den Erinnerungen der Anwesenden bleiben wird.
Fotocredit & Review: Leni Klockow