Mit bisher zwei Alben und drei veröffentlichten EPs haben sich CHIEFLAND zu einem der Aushängeschilder der deutschen Emo- und Alternative-Landschaft entwickelt. CHIEFLAND wurde 2015 gegründet und alle Mitglieder kommen aus verschiedenen Städten: Hamburg, Halle und Göttingen. Während dies für viele andere ein Problem darstellen würde, stärkt es CHIEFLAND und beweist, dass man nicht in einer Stadt leben muss, um eine Vision zu teilen. Am 08.11.2024 erschien mit „Sentiment Valley“ die neueste EP des Quartetts.
Seit Erscheinen des Debütalbums „Wildflowers“ 2019 gab es eine Pandemie und einige Mitgliederwechsel. Dies blieb nicht folgenlos für den Sound von CHIEFLAND. So einwickelte sich der Stil schrittweise weg vom Hardcore hin in Richtung Emo, Alternative und Post Hardcore. Auf einer sehr breiten Ebene beschäftigt sich die Musik von CHIEFLAND mit Emotionen – meist die dunklen, unangenehmen. Es geht um vergangene Beziehungen, Verlust und allgemein unangenehme Situationen. Mit ihrer neuen EP „Sentiment Valley“ hat sich die Band das Ziel gesetzt einen fiktiven Ort zu erschaffen an dem all diese Emotionen eingefangen, gefühlt und verarbeitet werden können. Ein Ort, an dem alles gefühlt werden kann und darf – ohne Scham, ohne Reue und ohne Werte. CHIEFLAND wollten einen sicheren Ort für alle schaffen.
Der erste Track trägt den Titel „Blame“ Ein sehr energiegeladener und mitreißender Song. Es geht um die Person, die immer die Schläge einstecken muss, die die Schuld auf sich lädt. Der Song ist ein Reminder, sich selbst zur Priorität zu machen und für sich selbst einzustehen. „Gravity“ danach ist sanfter und atmosphärischer. Es geht, um das Gefühl von einer Person vollkommen in den Bann gezogen zu werden und sich nur schwer wieder lösen zu können, egal wie sehr man es auch versucht.
An dem Song „Cannibal“ hat CHIEFLAND mitunter am längsten gearbeitet, bis er stimmig war. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall und der Song gehört auch zu den Favoriten der Band. Mit „Bad Move“ folgt das erste von zwei Features auf „Sentiment Valley“. Für diesen Song hat sich die Band Christine Goodwyne von der Band Pool Kids ins Boot geholt. Der Song ist die aktuelle Singleauskopplung. Der Song geht aufgrund des Zusammenspiels der intensiven Stimmen unter die Haut. Der letzte Song trägt den Titel „Silent Decay“ und ist ein Feature mit Skywalker. Dieser Song hätte es beinahe nicht auf die EP geschafft, da es in der Produktion hier am meisten auszusetzen gab und die Band ihn deshalb fast geskippt hätte. „Silent Decay“ ist etwas ruhiger als die restlichen Songs und bildet somit den perfekten Abschluss der EP.
CHIEFLAND haben mit „Sentiment Valley“ eine EP geschaffen, die ein „Safe Space“ für Emotionen ist. Das Gesamtkonzept ist stimmig und greift von Song zu Song hervorragend ineinander. Jede Person hat mindestens bei einem Song das Gefühl verstanden zu werden. Manche Songs tun auf eine gute Art weh, da sie etwas in einem berühren. „Sentiment Valley“ hat fünf sehr gute Songs, die allein und zusammen hervorragend funktionieren. Alle Songs sind auf hohem inhaltlichem und musikalischem Niveau. CHIEFLAND haben ihren musikalischen Weg gefunden.
Tracklist
Blame
Gravity
Cannibal
Bad Move (feat. Christine Goodwyne)
Silent Decay (feat. Skywalker)
Sentiment Valley Tour 2024
22.11. Braunschweig, B58
23.11. Leipzig, Noah’s Ballroom
24.11. Berlin, Cassiopeia
29.11. Hamburg, Indra
30.11. Oberhausen, Druckluft
Fotocredit: Brian Kramer