Boston Manor kehren mit ihrem fünften Studioalbum, „Sundiver„, zurück und bieten damit eine faszinierende Weiterentwicklung ihres Sounds und ihrer thematischen Ausrichtung. Nach dem düsteren und introspektiven Vorgänger „Datura“ beschreitet die Band mit „Sundiver“ neue Wege, die von Optimismus, Erneuerung und dem Licht am Ende des Tunnels geprägt sind. Doch während der Ansatz vielversprechend klingt, gibt es auch kritische Punkte, die das Album weniger überzeugend machen.
Zunächst fällt auf, dass „Sundiver“ eine bewusste Abkehr von der melancholischen und düsteren Atmosphäre von „Datura“ darstellt. Das Album strahlt eine Energie und Helligkeit aus, die von der Umgebung und den persönlichen Entwicklungen der Bandmitglieder beeinflusst zu sein scheint. Insbesondere die Aufnahmeprozesse in einer sommerlichen und entspannten Umgebung haben dazu geführt, dass die Songs eine Leichtigkeit und Wärme transportieren, die man so von Boston Manor bisher weniger kannte.
Diese Veränderung bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Während die Produktion klar und poliert ist, fehlt es den Songs manchmal an der Tiefe und Intensität, die die Band in der Vergangenheit auszeichnete. „Sundiver“ ist zweifellos ein gut gemachtes Album, doch es wirkt stellenweise zu glatt und zu sehr auf Wohlgefühl getrimmt. Die Band scheint sich bemüht zu haben, ein Album zu schaffen, das wie die strahlende Sommersonne wirkt, doch dabei bleibt der nötige Kontrast aus, der die vorherigen Alben so spannend gemacht hat.
Das soll nicht heißen, dass „Sundiver„ kein gelungenes Album ist. Boston Manor beweisen hier erneut ihr musikalisches Können und ihr Gespür für eingängige Melodien. Doch wer auf die emotionale Tiefe und den intensiven Sound von „Datura“ gehofft hat, könnte enttäuscht sein. „Sundiver“ ist ein solides Werk, das seine Stärken in der Leichtigkeit und dem optimistischen Grundton hat, aber es bleibt hinter den Erwartungen zurück, die die Band mit früheren Alben geweckt hat.
Insgesamt ist das Album ein Album, das die Entwicklung von Boston Manor zeigt, jedoch nicht ganz an die Qualität ihrer besten Arbeiten heranreicht. Es ist eine Platte, die im Sonnenschein strahlt, aber dabei die Schattenseiten ausblendet, die ihre Musik so oft faszinierend gemacht haben. Wer sich auf den neuen Sound der Band einlässt, wird sicherlich Freude daran finden.
Wir vom Frontstage Magazine präsentieren euch die Tour in Deutschland in Zusammenarbeit mit FKP Scorpio.
18.11.2024 Hamburg – Gruenspan
19.11.2024 Köln – Essigfabrik
20.11.2024 Karlsruhe – Substage
22.11.2024 Nürnberg – Hirsch
23.11.2024 Hannover – Bei Chéz Heinz
25.11.2024 Berlin – Kesselhaus
26.11.2024 München – Freiheitshalle
Fotocredit: Megan Doherty