Am vergangenen Mittwoch begann zum 21. Mal das Showcase Festival c/o Pop in Köln-Ehrenfeld und verwandelte das kultige Stadtviertel zu einem bunten Mix aus Menschen, Musik und Kultur. Wer Lust darauf hat, neue und upcoming Artists zu entdecken und bei leckerem Essen und hervorragender Musik eine gute Zeit zu haben, ist auf diesem Festival genau richtig. Denn egal ob Festivalgänger oder einfacher Besucher des Ehrenfelder Stadtteilfestes, im Rahmen des c/o Pop ist auch mit frei zugänglichen Konzerten für jede*n etwas dabei.
Neben Musiker*innen bietet das Festival mit Talks, Workshops, queerer Performance und Streetfood Festival für wirklich jede* Besucher*in etwas an. Langeweile kann hier nicht aufkommen!
Im Rahmen der Fußball EM liegt in diesem Jahr zusätzlicher Fokus auf der Thematik Fußball mit dem Projekt FU24BA7L. Mit Programmpunkten wie dem ‘Kick Off Ball by Crystal 007’ soll hierbei die Vereinbarkeit von queeren Identitäten und Fußball verdeutlicht werden.
Mittwoch
Den Auftakt machen am Mittwoch JAS und MAJAN, die jeweils ein Akustik-Set und eine unplugged Session spielen.
Mit seiner Single „Winterherz“ hatte JAS seinen ersten Durchbruch, was von ihm selbst als lebensveränderndes Ereignis bezeichnet wird. Neben seiner weiteren Top-Single „Straßengraben“ spielt JAS in seinem Akustik-Set noch weitere unveröffentlichte Songs, die definitiv Lust auf mehr machen. Die Mischung aus Kontrabass, Gitarre und Keyboard bieten einen gemütlichen Auftakt für die kommenden Tage.
Auch MAJAN spielt ein eher ruhiges und langsames Set, bei welchem er alle Töne live produziert anstatt wie sonst üblich von einem DJ begleitet zu werden. Dass es für MAJAN das erste unplugged Konzert ist, fällt aufgrund seiner Souveränität überhaupt nicht auf. Seine poppig-soulige Musik ist facettenreich und lässt sich schlecht in einer Kategorie zusammenfassen. So viel ist jedoch klar: gefühlvoll kann er.
Donnerstag
Am Donnerstag startet der Tag für uns im YUCA mit Lillipop. Die Pop-Sängerin wird von ihrer gesamten Crew auf der Bühne und von ihrer Mutter im Publikum unterstützt. Die selbstbestimmten Inhalte ihrer Songs sind mit Hyper-Pop Elementen untersetzt. Ihre Single „Hoe-Season„, welche nächste Woche erscheinen wird, ist ein absoluter Bop der im Ohr bleibt und auch Tage später noch Ohrwurmmaterial ist. Lillipop schafft es mit ihrer lustig-offenen Art, auch den zurückhaltendsten Zuschauer*innen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern! Ihre Lieder sind ein Must-have in jeder „Gute Laune-Playlist”.
Im Club Bahnhof Ehrenfeld schließt sich TYM mit einem DJ-Set an. Mit einem Mix aus Indie, Synth, Hyper-Pop und Glitch verbindet er bekannte Klassiker mit eigenen Elementen und kreiert somit seinen unverkennbaren musikalischen Stil. Wer nicht bereits früh zu seiner Show erschienen ist, hatte mitunter Probleme noch in die Location zu kommen, da TYM mit seinen Set viele tanzbereite Zuschauer*innen anzog.
Im BüZE wird die queere Performance der Gruppe Drag Syndrome bereits zu Beginn des Festivals als Highlight gefeiert. Die vier Drag-Queens mit Down-Syndrom boten einen intersektionalen Zugang zum Thema queere Identität und Behinderung auf eine den Zuschauer*innen leicht zugängliche Art – mit einer Party! Bunt und schrill lyp-sincen die Queens zu altbekannten und beliebten Songs und schaffen es, in wenigen Sekunden eine euphorische Stimmung zu erzeugen und das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Auch hier galt: wer zu spät kam, musste warten. Aber das Warten hat sich definitiv gelohnt!
Zurück im Club Bahnhof Ehrenfeld kann man das Gespann aus Gwen Dolyn und Steffen Israel, bekannt als die Band TRÄNEN, bei einer erstklassigen Performance bestaunen. Mit ihren poppigen Rhythmen und ihrer punkigen Attitüde ist TRÄNEN deutlich im NNDW-Genre (Neue Neue Deutsche Welle) verortet. Mit ihrer lockeren und selbstironischen Art nehmen sie sich als Künstler*innen nicht zu ernst und schaffen es dennoch, mit ihren politischen Inhalten wichtige Themen zu benennen. Dass ihre Art und ihre Songs gut ankommen, zeigt sich schnell; der Club ist brechend voll und das Publikum eindeutig textsicher.
Direkt danach zeigt Katha Pauer im YUCA, dass der Name nicht immer Programm sein muss. Sie spielt ihre Texte live langsamer als ursprünglich auf ihrer Platte und spricht in ihren Texten darüber, dass man nicht immer 100 Prozent geben muss, um mit sich selbst zufrieden sein zu können. In ihren Songs befasst sie sich mit coming-of-age Themen und ihren Ängsten und Sorgen und geniert sich nicht, diese auch direkt in ihrem Lied „Diagnose F41.2“ zu benennen. Mit ihrer eigenen Art schafft sie es, Power neu zu definieren!
Im BüZe spricht im Anschluss die Black Sex Worker Collective in ihrer Performance über Selbstbestimmtheit und Empowerment. Mit ihrem Slogan „Sex is Work“ geben sie den Zuschauern die wichtige Erkenntnis mit, dass Sexarbeit ein Wunschberuf sein kann, der wie alle Berufe seine Sonnen- und Schattenseiten hat. In ihrem aktivistischen Talk mit performativen Einlagen, schaffen sie es dem Publikum eine bildhafte Vorstellung zu vermitteln, wie wichtig die Entkriminalisierung und Anerkennung der Sexarbeit ist und wie unerlässlich auch die Intersektionalität des Berufs ist. Alles in allem handelt es sich um eine ästhetische Performance mit Appell an die Zuschauer*innen.
Abgerundet wird der Abend durch die Künstlerin FILLY und den Secret Act Leoniden. Das Set von FILLY beginnt mit einem DJ Set der Best of Songs und wird nach und nach durch das Einbringen eigener Texte ergänzt. Die Hyper-Pop Rhythmen driften während des Sets immer weiter in Richtung Techno und Hardstyle und holen das Publikum dabei merklich ab. Ruhige Beine sind während des Auftritts von FILLY definitiv nicht zu sehen.
Dass es sich bei dem Secret Act um Leoniden handelt, gab die Band bereits einen Tag zuvor bekannt. Auch das c/o Pop selbst deckte im Laufe des Tages auf, dass die Leoniden am selben Abend im Helios37 auftreten werden. Wenig überraschend, stehen die meisten Zuschauer schon ab dem frühen Nachmittag für die Kieler Indie-Rock Band an. Wer vorher also noch andere Acts sehen wollte, hatte hier schlechte Karten.
Freitag
Am Freitag beginnt für uns das Festival mit LEILA im artheater Saal. Mit ihrer kraftvollen Stimme singt die Künstlerin über coming-of-age Themen. Sie macht hierbei keinen Halt vor mitunter düsteren Themen, von denen man meinen könnte, dass sie auf einer Bühne nicht funktionieren. Doch im Gegenteil bietet LEILA dem Publikum den Raum zum Nachdenken und Mitfühlen. Mit ihren poppig-rockigen Rhythmen zieht die Sängerin schon bald eine große Schar von Leuten in den Saal, der schon früh am Abend brechend voll ist.
Im artheater Basement spielt Absteige eine Mischung aus NNWD, Gothic Rock und Electro, welche sowohl in ihren Texten als auch in ihren Klängen stark an Edwin Rosen erinnert. Als Teil der BANDE um MODULAR, Mia Morgan, PAULINKO und SERPENTIN befasst sich Absteige mit queer-feministischen Themen und setzt sich für die Sichtbarkeit von FLINTA* Personen auf deutschen Bühnen ein. Die kräftige Stimme und die mit Screams durchsetzten Songs passen perfekt zum düsteren Ambiente des artheater Basement.
Benjamin Amaru und seine Band sind deutliche Fan-Lieblinge der c/o Pop Festival Besucher*innen. Bereits zu Beginn des Sets ist kaum noch Platz im Club Bahnhof Ehrenfeld und immer wieder wird der Einlassstopp verhängt. Mit seinen melancholischen Inhalten und Rhythmen bietet Amaru eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Lieder wie das zuletzt erschienene „Everything“ spiegeln die ruhigen Elemente des Sets deutlich wieder. Wer Lust auf einen zwanglosen Sommerabend hat, der wird mit Benjamin Amaru den passenden Soundtrack für den Summer 2024 gefunden haben.
Ellice hat mit ihren jungen 16 Jahren schon eine außerordentliche Stimme. Sie orientiert sich in ihrer Musik an Musikern wie Schmyt und Jeremias und wird für ihren Fleiß ordentlich belohnt. Altersgerecht noch etwas unsicher, zeigt sie auf der Bühne doch eine tolle Präsenz und spielt ein musikalisch einwandfreies Set. So viel ist sicher, von Ellice wird man künftig mit Sicherheit noch viel hören!
In der Live Music Hall spielt indes Baby B3ns ein DJ Set, in welchem sie mit ihrer unverkennbar hohen Stimme Hyper-Pop-Songs zum Feiern abliefert. Sie trifft mit ihrer Songauswahl deutlich den Geschmack des Publikums, das tanzend und jubelnd auf die Ansagen der Künstlerin reagiert. Noch etwas planlos fängt die junge Künstlerin jedoch nach der Hälfte der Zeit an, ihr Set auf der Bühne neu zu planen. Durch ihre charmante und lustige Art, wird dies von den Zuschauer*innen jedoch locker aufgenommen.
Für uns endet der Abend mit dem Newcomer error in einem absoluten Highlight. Die Mischung aus NNDW und Elektro und die persönlichen Inhalte werden vom textsicheren Publikum zelebriert. error fängt die Stimme seiner Generation ein und heizt die Zuschauer*innen durch seine Publikumsinteraktionen merklich an. Auch hier heißt es wieder: wer nicht tanzt, ist selber schuld.
Der Andrang für Ikkimel und Endless Wellness war leider so stark, dass schon nach wenigen Minuten für beide Acts der Einlassstop verhängt werden musste. Vor allem bei Ikkimel hat man den momentanen Hype deutlich gemerkt, sodass die Zuschauer*innen schon weit im Voraus und über mehrere Ecken für das Konzert anstanden.
Samstag
Neben dem musikalischen Wohl wurde natürlich auch wie in den vergangenen Jahren an das leibliche Wohl der Besucher*innen gedacht. Das Streetfood-Festival findet in dieser Art mehrere Male im Jahr statt und bietet für jede*n Genießer*in etwas an. Mit viel Platz im Magen und ein wenig Münzgeld in der Tasche kann man sich dort durch die verschiedensten Länder und Kulturen schmausen.
In Franky’s Bar sollte für uns mit Pablu der Festival-Samstag beginnen. Da die Band jedoch leider Probleme mit dem Soundcheck hatte und der Timetable straff getaktet war, mussten wir noch vor Konzertbeginn die Bar verlassen und uns zur nächsten Location aufmachen. Da das Konzert von Pablu auch ohne Festival-Ticket besucht werden konnte, war der Andrang entsprechend groß.
Auch Red Ocean war als frei zugänglicher Act im Lo-Fi Store gut besucht, wodurch sich auch außerhalb der Location eine riesige Menschenmasse bildete. Der kleine Laden brachte für die zweiköpfige Band jedoch deutliche Hürden für den Soundcheck mit, weshalb auch hier bis zum eigentlichen Konzertbeginn noch etwas Zeit verging. Der sympathische Lead-Sänger schaffte es jedoch mit seiner lockeren Art, das Publikum gut am Ball zu halten. Der gitarrenlastige Sound der Band wurde mit einschlägigen Themen aus dem Alltag des Leadsängers verbunden. In den zuletzt erschienenen Singles „gotta go“ und „fam“ singt der Sänger über seine Familie und Freunde sowie darum, dass man jede Chance nutzen sollte.
Schon vor dem Start des Festivals war SERPENTIN für uns ein klares Festival-Highlight und unsere Erwartungen dementsprechend groß. So viel vorab: die Erwartungen wurden noch übertroffen! Im artheater Saal spielte die Künstlerin ihren unverkennbaren Sound aus Indie und Rock und bot dem Publikum eine gelungene Mischung aus altbekannten Songs und bald neu erscheinenden Singles. SERPENTIN spricht während ihres Sets offen über ihre mentale Gesundheit und die darin begründete Auszeit in den vergangenen Monaten. Mit neuer Energie arbeitet die Künstlerin jedoch bereits an einem hoffentlich im kommenden Jahr erscheinenden Album und kündigt ihre eigene Headline Tour für den Herbst 2024 an. Mit dem Lied „Koks auf der Zunge“ bietet sie eine ersten Einblick in kommenden musikalische Werke. Wer die Musik von SERPENTIN auf Platte bereits mag, wird ihr Live-Konzert lieben! Und auch für Noch-Nicht-Fans bietet SERPENTIN mit ihrem Tokio Hotel-Cover von „Durch den Monsun“ einen kultigen Hit zum Mitgrölen.
Anschließend geht es für uns bei The Kick Off Ball by Crystal 007 im BüZe mit einem weiteren Festival Highlight weiter. Schon zu Beginn des Tages werden die Besucher*innen darauf hingewiesen, dass der Kick Off Ball ein Zuschauerliebling sein wird und man sich dementsprechend auf lange Wartezeiten gefasst machen soll. Im BüZe wird schnell deutlich, wieso der Hype bereits im Vorhinein so groß ist: durch eine Mischung aus Vogueing, kultigen Ansagen vom Kommentator Jay Jay, politischen Themen und intersektionalen Ansätzen wird das BüZe nicht nur im wörtlichen Sinne zu einem Laufsteg. Im Ballroom finden queere Identitäten Raum, um Barrieren zwischen Queerness und Fußball abzubauen und sich mit der immer wieder damit verbundenen Kontroverse zu beschäftigen.
Als „Beste Newcomerin“ gewann die Künstlerin HIHEME in 2021 den popNRW award. Dabei ist nicht nur ihr Sound, sondern auch ihr Äußeres schrill und individuell. Im artheater Basement liefert die Künstlerin eine Mischung aus Soul, Jazz, Electro und Pop mit eindeutigen afrofusionitischen Elementen. Schnell wird deutlich, dass der Award mehr als verdient ist. Das Konzert ist visuell und akustisch ansprechend und lädt zum Feiern und Tanzen ein. Auch diejenigen, die normalerweise nicht im Genre des Afro-Fusion zuhause sind, werden das Konzert von HIHEME lieben.
Wer nach den Konzerten, Performances und Talks noch Lust auf Feiern hatte, konnte im Anschluss bei der Aftershow Party im BüZe zu DJ-Sets der verschiedenen Festivalkünstler*innen den Abend ausklingen lassen. Auch hier galt das altbekannte Prinzip: „first come, first served„, weshalb das BüZe bereits zehn Minuten nach Einlass aus allen Nähten platzte. Wer das Glück hatte, den Einlass geschafft zu haben, konnte sich unter anderem auf ein DJ-Set von der Bundes Kulturministerin Claudia Roth freuen.
Sonntag
Fans des ÖPNV konnten an diesem Festival ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) stellten mehrere Stadtbahnen zur Verfügung, in welchen am Samstag und Sonntag verschiedene Bands und Künstler*innen auftraten. Das ganze war hierbei für jeden zugänglich! Wer also am Wochenende die Stadtbahn zum Einkaufsbummel nutzen wollte, hatte keine schlechten Karten, dabei in einen Mini-Rave zu geraten. tipping points lieferten am Sonntag in diesem Rahmen eine grandiose Show ab und nutzten den Auftritt im öffentlichen Raum, um auf klimapolitische Thematiken hinzuweisen. Mit ihrer Mischung aus Cybergrind und Eggpunk treffen sie dabei genau den richtigen Rhythmus.
Aber auch an diejenigen, die mal eine Pause vom Konzerte-Marathon brauchten, war natürlich gedacht worden. So konnte man sich in der Live Music Hall bei Kaffee und Kuchen zum Live Podcast Hotz & Houmsi scheckig lachen oder für etwas Action beim Streetfootball Workshop mit anderen Besucher*innen um die Wette kicken. Für das innere Kind gab es zudem die Möglichkeit, beim „Grove im Graben“ an einem Bagger-Workshop teilzunehmen und sich dabei wahre Kindheitsträume zu erfüllen. Vom geschulten Personal wurde man angeleitet, den Bagger zu fahren sowie Steine und Reifen aufeinander zu stapeln. Wer sich jetzt denkt “Wer macht denn sowas auf einem Festival?” wird überrascht sein, da mitunter lange Wartezeiten für die Teilnahme am Workshop eingeplant werden mussten.
Der musikalische Teil des letzten Festivaltages begann für uns im YUCA mit Aka Kelzz. Zusammen mit dem Produzenten Rafa Mura, der als Gitarrist auf der Bühne stand, lieferte Kelzz eine angenehme Show mit vielen musikalischen Highlights. In den Songs „purple“ und „mango“ singt they über Freundschaft, Schönheit und Selbstakzeptanz. Das Debütalbum von Kelzz wird dieses Jahr veröffentlicht und mit dem Song „hold on“ gab es schon einen vielversprechenden Einblick in das, was noch kommen wird. Kelzz zeigt sich während des Sets sichtlich gerührt über die Hingabe vom Publikum, was zum insgesamt sehr harmonischen Gefühl immens beiträgt. Der Wohlfühl-Faktor zieht sich als roter Faden durch das gesamte Konzert.
Zu NESS bildete sich bereits weit im Voraus eine nicht unbeachtliche Schlange an Zuschauer*innen vor dem Club Bahnhof Ehrenfeld. Trotz ihres Alters ist die junge Sängerin sehr souverän. Mit ihren Pop-Rhythmen und den persönlichen Texten trifft sie das Lebensgefühl der Gen Z und schafft es mit ihrer sympathischen Art, auch alle anderen Generationen für sich zu gewinnen. Die queere Künstlerin passt zum aktuellen Zeitgeist – dass man noch viel von ihr hören wird, ist gewiss!
Im artheater Basement spielt Leocardo DiNaprio eine Mischung aus Post-Punk und Alternative Rock mit deutschen Texten. Wer Bands wie Drangsal mag, wird garantiert auch Freude an der Musik des Sängers haben. Leocardo DiNaprio spielt mehrere noch unveröffentlichte Songs, unter anderem einen mit Traumatin produzierter Song, und macht den Zuschauer*innen damit Lust auf mehr.
Aufgrund einer Panikattacke musste das Set von jolle im Rahmen des Kinderprogramms Viva Alpagua leider abgesagt werden. jolle lässt es sich jedoch nicht nehmen, ihr Solokonzert trotz der vorhergehenden Panik zu spielen und mehr als souverän zu meistern. Mit ihrem rauhen Aussehen steht sie dabei im direkten Kontrast zu ihrer eher gefühlvollen Musik. Mit ihrem Mix aus Pop und Rap erinnert sie an eine deutsche Halsey – ein Mix, der vielversprechend ist!
Seit dem Beginn von des Projekts MODULAR im vergangenen Jahr, hat die Künstlerin es mit ihrer NNDW/New Wave/Alternative Pop angehauchten Musik zu einem rasanten Anstieg an Popularität geschafft. Im artheater Saal zieht sie etliche Zuschauer*innen an, sodass der Saal bereits zu Beginn des Sets gut gefüllt ist. Auf der Bühne spielt sie eine gelungene Mischung aus bereits bekannten Songs wie „Betrüger“ und „Zeit steht“ und erst noch erscheinenden Liedern wie „Rennfahrer“ und „fremd„. Und auch ihre zuletzt veröffentlichte Single „Erste große Freiheit“ durfte natürlich nicht fehlen und wurde zur Freude von vielen von Mia Morgan persönlich begleitet! Und auch für die MODULAR Newbies hat die Sängerin mit ihrem Cover von „Allein Allein“ eine Möglichkeit zum Mitgrölen geschaffen.
Anna Pauline Kohn und Lisa-Marie Bruynen sind mit PAULINKO der Inbegriff von Female Empowerment. Als Teil der BANDE setzen sie sich für FLINTA* Sichtbarkeit in der deutschen Musikszene ein und teilen ihre Meinung lautstark mit. In ihren Liedern werden politische Themen poppig verpackt. Mit ihrem basslastigen Set sind PAULINKO im artheater Basement schon während des Sets von MODULAR zu hören. Die Stimmung ist bereits ab dem ersten Lied auf dem Höhepunkt. Neben altbekannten Hits wie „Komet“ spielt die Band auch gerade erst veröffentlichte Songs wie „Nie wieder blind vor Liebe </3“ und „Als sie sie küsst“ in welchem die Band ein klares Zeichen gegen Homophobie setzt. Wer Lust auf politische Themen mit NNDW Rhythmen hat, ist bei PAULINKO genau richtig.
Ein erfolgreiches Ende nimmt das Festival für uns beim Konzert von Leoniden in der Live Music Hall. Es ist das zweite Mal, dass die Band im Rahmen des Festivals auftritt und das dritte Mal insgesamt während ihrer Zeit in Köln. Leoniden nutzen ihren Auftritt, um das Publikum mit den Hits ihrer vergangenen Alben zu begeistern und Lust auf das kommende Album „Sophisticated Sad Songs“ zu machen. Wer Leoniden bereits vorher kannte und mochte, wurde während des energetischen Sets der Kieler Band definitiv nicht enttäuscht – ein Banger folgt dem nächsten und bringt die Stimmung zum sieden. Wir verlassen das Konzert mit dem wohligen After-Cinema-Feeling und laufen gemeinsam mit vielen restlichen Besucher*innen beseelt in die letzten Stunden des Tages.
Alles in allem war auch in diesem Jahr das c/o Pop wieder ein gelungenes Festival, um upcoming Artists kennenzulernen, neue Eindrücke zu gewinnen und einfach eine gute Zeit mit Freunden im Herzen von Köln zu haben. Ein so liebevoll gestaltetes Festival ist defintiv den Besuch wert!