Am 31. März 2023 veröffentlichte das in Amsterdam lebenden Sextett Altın Gün via Glitterbeat Records/Indigo ihr fünftes Album. Es trägt den türkischen Titel „Aşk“ (dt. „tieferes Gefühl der Liebe“) und markiert die überschwängliche Rückkehr zum anatolischen Folk-Rock-Sound der 70er Jahre, der die ersten beiden Alben von Altın Gün charakterisierte.
Kevin: Altin Gün sind für mich etwas ganz Neues. Aber der Volksmund gepaart mit 70er Jahre Feeling und einem Hauch modernem Indianer Jones Soundtrack und Bollywoodfilmen, auch wenn diese aus Indien kommen, lassen mich positiv stimmen, was der Klang und der Sound der Band angeht. Auf „Aşk“ erwarten die Zuhörenden zehn Tracks auf gut 40 Minuten Spielzeit verteilt, was es den Songs erlaubt sich in relativ viel Spielzeit Zeit zu nehmen. Dennoch fällt es mir, obwohl mir das Album klanglich zusagt, relativ schwer die Stimmung des Albums in Worte zu fassen. Die zehn Tracks sind Neuinterpretationen traditioneller türkischen Volksweisen. Hört man sich dann die Songs bei YouTube in anderen Versionen an, wird einem schnell klar, dass Altin Gün ein Händchen dafür haben, aus etwas Traditionellen etwas wirklich Tolles zu schaffen. (7-7-8)
Janina: Mein bisher einziger Berührungspunkt mit türkischer Musik war vermutlich „Şımarık“ von Tarkan 1997. Deshalb waren mir Altin Gün und ihre Musik auch völlig neu. „Aşk“ ist ein sehr spannendes und vielfältiges Album, das sein Publikum durch seine psychodelischen Klänge in eine ganz eigene Welt mitnimmt. Bei den Songs handelt es sich meiner Recherche nach um traditionelle türkische Volkslieder, die Altin Gün auf ihre Art und Weise neu interpretiert haben. Ich verstehe zwar kein einziges Wort, aber durch die energiegeladene Art der Songs ist das auch nicht wichtig. „Aşk“ hat so viele feine Nuancen, dass man in seinen Bann gezogen wird. (6-7-8)
Altin Gün Live:
20. April 2023 – Frankfurt, Zoom
21. April 2023 – Köln, Carlswerk
22. April 2023 – Hamburg, Fabrik
23. April 2023 – Berlin, Columbiahalle
Fotocredit: Catharina Gerritsen