Mit dem 2010 gegründeten Quartett Bastille blickt England auf eine aufregende Band jenseits aller gängigen Raster – und doch so einnehmend und mitreißend, dass sie gleich mit ihrem Debütalbum „Bad Blood“ zu weltweiten Stars aufstiegen. Mit Verve, Mut und Unverfrorenheit wildert die Formation um Mastermind Dan Smith in der Geschichte der Popkultur und des Films, verbindet Zitate, Samples und entliehene Klangbausteine zu einem vollkommen eigenen Sound zwischen Pop, R’n’B, Elektronik und Independent Rock.
Via Internet stießen Bastille bereits kurz nach Gründung auf große Gegenliebe. Ihre erste offizielle Single „Flaws“ erreichte in England Platz 21 der Charts. Als noch erfolgreicher erwies sich ihr Debütalbum „Bad Blood“, das in England auf Anhieb die Spitzenposition erreichte und sich international in den Hitlisten platzierte. Insgesamt verkauften Bastille von dem Debüt und den daraus ausgekoppelten Singles allein in den USA mehr als fünf Millionen Tonträger, in England sind es weit über 2,5 Millionen. Mittlerweile hat die Band weltweit mehr als elf Millionen Tonträger abgesetzt – mit Musik, die ebenso fordernd wie eigenwillig ist.
Als der junge Songwriter und Filmfreak Dan Smith nach einem passenden Namen für seine eklektischen Ambitionen suchte, stieß er auf Bastille: „Ich strebte nach etwas Bezugsoffenem, das gleichzeitig gut klingt und mir Freiheit lässt.“ Er wählte diesen Namen, weil er am 14. Juli, dem Tag des Sturmes auf die Bastille, Geburtstag hat. Anfangs war sein Projekt noch eine Ein-Mann-Show. Er schrieb und produzierte die ersten Songs allein in seinem Schlafzimmer. Der Anfang 2011 veröffentlichte Track „Flaws“ wurde auf YouTube sofort zum Hit und weltweit von anderen interpretiert und gecovert.
Seit Ende 2011 spielen Bastille, verstärkt um Kyle Simmons an den Keyboards, Will Farquarson am Bass und Chris ‚Woody’ Wood am Schlagzeug, auch live. Ihre Shows sind wie auch die Alben stets ein Gesamtkunstwerk mit einem übergeordneten Thema. Musikalisch bieten Bastille dabei einen wilden Ritt durch die Genres und Popkultur-Referenzen aus Film, Musik, Literatur und Bildender Kunst, inhaltlich reflektiert die Band mit ihren Texten positive wie auch gefährliche soziale und zwischenmenschliche Entwicklungen.
Auf dem vierten, im vergangenen Februar veröffentlichten Album „Give Me The Future“ erkunden und zelebrieren Bastille das Menschsein im Angesicht des digitalen Zeitalters – und entwarfen hierfür das fiktive Technologie-Unternehmen Future Inc., das es Nutzern ermöglicht, virtuell in die eigenen Träume einzudringen und sie damit quasi tatsächlich zu (er-)leben. Im Fahrtwind dieser klugen Parabel: alle drängenden globalen und inneren Konflikte, die die Postmoderne dem Individuum abverlangt. Wie lebt es sich in einer Gegenwart, die sich allzu oft wie Science-Fiction anfühlt? Wann wird aus Vernetzung Überwachung und wo endet dabei die persönliche Freiheit?
Die Antworten auf „Give Me The Future“ sind immer beides: ausgelassen und nachdenklich, zweifelnd und trotzdem mutig, dystopisch und gleichzeitig verflucht tanzbar. Bastille lieferten mit diesem Album, das im August noch einmal mit gleich 14 zusätzlichen Songs als „Super Deluxe Version“ erschien, ein Werk ab, wie es nur diese Band zustande bringen kann.
Die kommenden Sommer-Konzerte in Hamburg, Bonn und Schwetzingen stehen aber nun anlässlich des zehnten Geburtstags ihres mittlerweile zum Kultalbum avancierten Debütalbums ganz im Zeichen von „Bad Blood“: In der bandeigenen Ankündigung heißt es, dass Bastille dieses Album komplett performen werden, „ergänzt um viele weitere Favoriten“. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf diese drei Open-Air-Live-Ereignisse.
Unser Interview mit der Band findet ihr hier.
Bastille
01.08.2023 Hamburg – Stadtpark Open Air
02.08.2023 Bonn – Kunst!Rasen
04.08.2023 Schwetzingen – Musik im Park
Fotocredit: LAURA KEIMEL