Bei all den Veränderungen und rasanten Entwicklungen, die sich im Hause Chaosbay in den letzten Monaten ereignet haben, knüpft die Berliner Progressive Metalcore Band in einer Hinsicht doch nahtlos an ein bereits bewährtes Prinzip an: Das neue Werk ist wieder ein Konzeptalbum. Inhaltlich und musikalisch zieht sich ein roter Faden durch die knapp 45-minütige Zusammenstellung der 12 Songs. Der Albumtitel deutet genau das an, was es ist: eine Reise in die Zukunft. Ob der Titel „2222“ Choasbay gerecht wird, erfahrt ihr hier in unserer Teamreview.
Janina: Das neue Album „2222“ von Chaosbay ist ein Konzeptalbum über die Zukunft und eine Art „Anti-Apokalypse“. Die Zahlenfolge ist also keine willkürliche Zahl, sondern das Jahr 2222. Auch das Cover wirkt wie aus einem Sci-Fi Film entsprungen. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Konzeptalben, da diese meist sehr gezwungen beziehungsweise gewollt wirken. Chaosbay hingegen haben es bei „2222“ allerdings gut geschafft ihre Zukunftsversion musikalisch mit ihrem Stil zu vereinen. Dadurch ergibt sich ein wirklich spannendes Album, das einen in seinen Bann zieht. Mir gefielen insbesondere die Songs „Passenger“, „All This Beauty Can’t Be Real“, „Eternal Eyes“ sowie „Home“. (6–7–7)
Kevin: Konzeptalben sind in den seltensten Fällen meins, außer vielleicht The Hirsch Effekt. Jetzt kommen da mal eben Chaosbay mit ihrem Album „2222“ um die Ecke geschossen. Das Besondere an diesem Konzeptalbum ist einfach für mich die Sicht des einen Menschen auf das 2222: Stillstand, Fortschritt oder doch ein Gesellschaftlicher Umbruch? Die zwölf Songs behandeln genau diese Thematik und als wäre das noch nicht genug, holen sie sich ein paar gewaltige Features ins Boot. Da wäre unter anderem Mirza Radonjica von der dänischen Band SIAMESE, der im Song „What Is War“ mitwirkt, oder auch meine 2000er Lieblingsemoband Eyes Set To Kill. So haut Alexia Rodriguez, Frontsängerin der Band, ihren Sound mit den Track „Home“ um die Lauscher. Es ist eher einer der ruhigeren Tracks des Albums, die aber die gesamte Stimmung nicht herunterziehen, sondern noch in die Höhe katapultieren. Chaosbay schaffen ein Album. was sich von der Masse der aktuellen Metalcore/Hardcore Bands in Deutschland erheblich abhebt. Dabei zeigen sie vor allem, dass sie international klingen können und Vergleiche mit A Day To Remember, Parkway Drive oder auch August Burns Red verdient haben. Klanglich fühle ich mich mit dieser Platte in die bereits erwähnten Emozeiten der 2000er zurück versetzt, die trotzdem weiß, wie sie heute zu klingen hat. Daumen Hoch. (10-10-9)
Lisa: „Das kenn ich doch irgendwoher?“ – Wenn ich eine Band neu entdecke und zum ersten Mal höre, fängt es bei mir im Kopf sofort an zu rattern. Das neue Album von Chaosbay löst in mir sofort so ein wohlig warmes Gefühl aus, weil es ein Sound ist, den ich kenne und mag. Trotzdem habe ich extreeeem lange gegrübelt, an welche Band oder welche Platte mich die zwölf Tracks erinnern. „2222“ klingt für mich total vertraut, aber auch total anders und futuristisch. Die hymnenartigen Refrains in Kombi mit den gewaltigen Shouting-Parts erinnern mich ein bisschen an Bullet For My Valentine. Irgendwie hatte ich beim Hören des Albums die ganze Zeit auch „Redshift“ von Enter Shikari im Ohr. So oder so: die neue Platte von Chaosbay lädt auf 42 Minuten und 25 Sekunden zum Headbangen ein und geht mit positiver Energie straight nach vorne. Darum geht‘s ja auch inhaltlich. „A new age, a new world, a new life“ – nach vorne blicken in eine bessere Zukunft. Für mich ein tolles Konzeptalbum! Der Song „Home“ zusammen mit Eyes Set To Kill hat sich definitiv einen Platz auf meiner All-Time-Favourite-Playlist klargemacht. (8-10-9)
Fotocredit: Sebastian Schulz