Wer dachte, Emo würde längst in der Versenkung verschwunden sein, ist den vier zauberhaften Jungs von Catapults noch nicht über den Weg gelaufen. Am Freitag releasten sie ihre neue Single Same Old, Same Old – eine Ode an alle Wegbegleiter und gleichzeitig ein Eingeständnis des Stillstands im eigenen Leben. Was die wohl beste Erfindung allerzeiten ist und warum ihr Sound-Engineer unbedingt mal wieder Mucke machen sollte? Das verrät euch Sänger Joost im Wunderfragen-Interview.
Frontstage Magazine: Wenn ihr einen Gig an dem Ort eurer Wahl spielen könntet, dann…
Joost:… in The Masquerade in Atlanta. Die Location an sich ist schon super und unzählige Bands, die wir feiern, haben da schon gespielt – aber hauptsächlich wollen wir ein Foto mit Milo, dem Hund aus dem Venue, machen.
Frontstage Magazine: Wenn die für euch persönlich wichtigste Erfindung nie wieder funktioniert, dann…
Joost:… müssten wir wahrscheinlich radikalen Koffeinentzug machen.
Frontstage Magazine: Wenn ihr euch entscheiden müsstest, ob ihr nur noch unter Wasser atmen oder fliegen könntet, dann, dann…
Joost:… Bro….Atlantis.
Frontstage Magazine: Wenn einer von euch bei dem nächsten Konzert ausfällt, ihr aber spielen müsstet, dann…
Joost:… würden wir unseren Sound-Engineer Sören Kucz mitnehmen! Wir haben mit ihm schon oft darüber gescherzt, dass er doch mal nen Gig mit uns spielen soll, aber da schwingt immer auch ein bisschen Wahrheit mit. Früher war er Gitarrist bei A Traitor Like Judas und hat neulich einen Gig mit den Jungs von Chiefland gespielt, damit sie „den Jungen mal aus der Rockrente holen“ konnten. Der hat die Auftritte locker noch im Blut!
Frontstage Magazine: Wenn eure größte Inspirationsquelle euch mitteilt, dass eure Musik der größte Mist aller Zeiten ist, dann…
Joost:… sagen wir: „Danke, Mama!“
Frontstage Magazine: Wenn ihr an einem unbekannten Ort vor unbekanntem Publikum spielen würdet…
Joost:… wäre das die beste Gelegenheit, sich zu behaupten! Vor fremden Leuten zu spielen ist immer der beste Weg, um einen möglichst starken ersten Eindruck zu hinterlassen und sie für die eigene Musik zu bewegen. Deshalb bestärken wir uns untereinander auch immer, dass wir bei jedem Gig alles geben, egal ob wir vor 8, 80 oder 800 Leuten spielen. Wichtig ist halt nur, dass wir unsere Energie irgendwie auf die Crowd übertragen, wenn das funktioniert, ist eigentlich völlig wurst, wo wir spielen.
Frontstage Magazine: Wenn ihr mit einem Musiker für ein Konzert tauschen könntet, dann…
Joost:… mit Tim Henson von Polyphia. Ich würd gern wissen, wie es sich anfühlt, tatsächlich Gitarre spielen zu können. Oder mit Brendan Yates von Turnstile, der Typ hat die besten Stagemoves, die ich gesehen hab. Und bei Turnstile zu singen muss einfach absurd viel Spaß machen.
Frontstage Magazine: Wenn morgen alle Menschen nur noch EDM hören würden, dann…
Joost:… wäre DJ Lord of the Rings hoffentlich der größte Star der Welt. Und wir würden The Real Bass von Brooklyn Bounce zur Welthymne machen.
Frontstage Magazine: Wenn ihr euer eigenes Festival veranstalten könntet, dann…
Joost:… würden wir es Emo Beach nennen, an nem Strandclub oder irgendwo Open-Air in Oldenburg veranstalten und so viele befreundete Bands wie möglich ranholen, die allesamt in Badehose spielen würden! (lachen)
Frontstage Magazine: Wenn ihr euer Booking selbst machen müsstet, dann…
Joost:… bitte nicht. Lars hat bei uns früher das Booking quasi im Alleingang gemacht und das letzte, was er so richtig selbst organisiert hat, war ne Tour mit Chin Up vor zwei Jahren. Wär die erste richtige zusammenhängende Tour über mehr als 10 Tage gewesen, wurde zum Start der Pandemie restlos abgesagt. Der Sache trauern wir immer noch hinterher, die Wunden würd ich nicht wieder aufreißen wollen.
Fotocredit: Connor McBriarty