Cadet Carter waren während der vergangenen Jahre fleißig. Nach ihrem Debüt „Cadet Carter“ im Jahre 2018, waren sie unter anderem mit Dave Hause oder City Kids Feel The Beat unterwegs. Mitten im Lockdown erschien das 2. Album „Perceptions“, eine Tour mit „The Bottom Line“ musste mehrfach umgeplant werden, bevor sie im Sommer diesen Jahres stattfinden konnte. Mit „Anthems For The Weak“ erschien am 15.07.2022 ihr drittes Studioalbum.
„Anthems For The Weak“ heißt übersetzt so viel wie „Hymnen für die Schwachen“ und in diesem Zusammenhang, möchte ich zuallererst das Albumcover hervorheben: eine Hand, die eine Wunderkerze hält, während der Rest im Wasser verschwunden ist – quasi das Fünkchen Hoffnung für alle, die es brauchen.
Der Opener ist „In The Clear“ gibt bereits die Richtung des Albums vor. Der Sound ist catchy und – neben Textzeilen wie „Please let me be me“ – hebt sich das Gitarrenspiel bei diesem Song besonders mitreißend hervor. „A Million Times“ ist nicht wenigen mitreißend, auch wenn das Grundtempo des Songs ein wenig ruhiger ist und Song an sich eher durch einen fast hymnischen Gesang besticht.
Einer meiner Favoriten ist „The Best Part“. Die Melodie ist sehr eingängig und der Sound ist ein absoluter Ohrwurm. Dazu vermittelt der Song ein sehr positives, hoffnungsvolles Gefühl. Bei „Stumbling“ bin ich großer Fan des drumlastigen Intros. Ebenfalls ein guter Song, der auf der Platte sein ganzes Potenzial nicht komplett entfalten kann. „Sailing Without Swaying“ ist einer der ruhigeren Songs von Cadet Carter, mit kleineren explosionsartigen Elementen, aber nicht so einnehmend wie die anderen Songs.
Ein weiteres meiner Highlights ist „Blinding City Lights“. Der Sound verfügt über das optimale Gesamtpaket aus eingängigem Gesang, catchy Melodie und einem grandiosen Zusammenspiel aus Drums, Gitarren und Bass. Nicht weniger eingängig ist „Defence All The Way“, der ebenfalls zu einem meiner Favoriten zählt. Mag auch an Zeilen wie „I don’t wanna feel this pain again“ liegen mag. Mit „Strangeways“ habe ich mich anfänglich ein wenig schwer getan. Es ist eher ein ruhiger Song, der erst bei mehrmaligen Hören seine Wirkung voll entfaltet.
Mit „Pieces“ hat Cadet Carter ein ruhigeres Stück abgeliefert, dessen Beginn sehr auf Gesang und Gitarre reduziert wurde und die Stimme von Nick dadurch für Gänsehaut sorgt. Danach bricht der Song zwar auf und wird nicht zur Ballade, aber im Kosmos von Cadet Carter gehört er zu den ruhigeren und wäre sicher eine wunderbare Unpluggednummer. Mit dem Song „Break Away“ hat den Band einen wirklich guten Abschluss gewählt. Der Beat hat etwas befreiendes und entfacht zum Schluss noch einmal das Fünkchen an Hoffnung.
„Anthems For The Weak“ geht unter die Haut. Der Sound und der Gesang sind eindringlich. Inhaltlich findet sich jeder – insbesondere in der heutigen Zeit – in mindestens einem Stück wieder. Man hört durchaus die Einflüsse von beispielsweise Jimmy Eat World, dennoch haben die Herren von Cadet Carter ihren eigenen Sound gefunden, so dass die Einflüsse mehr als Hommage verstanden werden können. Alles in allem ist „Anthems For The Weak“ ein wirklich gelungenes Album für gute und schlechte Tage – es sind einfach „Hymnen für die Schwachen”.
Tracklist
In The Clear
A Million Times
The Best Part
Stumbling
Sailing Without Swaying
Blinding City Lights
Defence All The Way
Strangeways
Pieces
Break Away
Fotocredit: Cadet Carter