„Euphorie und Panik“ heißt das neue Album von KMPFSPRT, das ab dem 18. März dieses Jahres die Plattenläden dieser Welt im Glanz erstrahlen lässt. Der Titel des Albums beschreibt nicht nur unseren Gefühlszustand, wenn wir uns in der Welt umsehen, sondern auch das allgemeine Lebensgefühl, das in den letzten Jahren zu unserem treuen Begleiter wurde. Die zwölf Songs des Albums gleichen einer Abrechnung, die sich gewaschen hat. Wie und mit wem die smarten Kölner darin abrechnen, das hört ihr besser selbst. Um euch und uns gebührend auf den Release ihrer vierten Platte vorzubereiten, ließen wir es uns nicht nehmen, bei David Schumann, KMPFSPRT-Gitarrist und zweiter Sänger, anzuklopfen, um ihn um ein Wunderfrageninterview zu bitten. Thank god, wir hatten Glück!
Frontstage Magazine: Wenn euch euer größtes Idol um einen Rat bitten würde, dann…
David Schumann:… würde ich ihm sagen: „Danke, Ari Katz, aber es gibt nichts, was du von uns lernen könntest. Wo wir aber gerade dabei sind – wann kommt nochmal ein neues LIFETIME-Album?
Frontstage Magazine: Wenn ihr euch aussuchen könntet, in welchem Land ihr einen Nummer-1-Hit habt, dann…
David Schumann:… wäre das ohne Frage Japan. Denn ich vermute mal, jemand würde diesmal unsere Flugtickets zahlen und Konzerte buchen, auf denen auch Zuschauer wären. Fände ich für unsere zweite Japan-Tour ganz nice, auch wenn die erste – ohne eine Person im Publikum, die uns kannte – als großes Abenteuer auch so schon ziemlich gut war!
Frontstage Magazine:Wenn eure absolute Lieblingsband/euer Lieblingsinterpret bei euch im Vorprogramm spielen würde, dann…
David Schumann:… müsste ich mich bei Rivers Cuomo dafür entschuldigen, dass der Club ein wenig kleiner ist, als er das mit WEEZER gewohnt ist, und gleichzeitig darum bitten, ausschließlich Songs von Pinkerton und dem blauen Album zu spielen, was er bestimmt absolut großartig fände. Hust.
Frontstage Magazine:Wenn ihr euer nächstes Album ohne jegliche Hilfe aufnehmen müsstet, dann…
David Schumann:… würde ich sagen: „Ah, also alles wie immer?“
Frontstage Magazine:Wenn ab morgen jeder Mensch in eine beliebige Anzahl an Parallelerden hin- und herreisen könnte, die von Menschen unberührt sind, dann…
David Schumann:… frage ich mich als allererstes, warum es gleich MEHRERE unberührte Parallelerden sein müssten. Wären die ohne Menschen nicht alle mehr oder weniger gleich? Aber bei allem gesunden Hass auf Menschen würde ich unbewohnte Parallelwelten ohne Bars, Clubs, Musik und dergleichen vermutlich doch eher relativ langweilig finden.
Frontstage Magazine:Wenn die für euch persönlich wichtigste Erfindung nie wieder funktioniert, dann…
David Schumann:… müsste ich wohl Klavier spielen lernen, um die Gitarre irgendwie ersetzen zu können.
Frontstage Magazine:Wenn ihr euch entscheiden müsstest, ob ihr nur noch unter Wasser atmen oder fliegen könntet, dann…
David Schumann:… frage ich mich ernsthaft, ob in der langen Geschichte der Menschheit auch nur eine einzige Person je mit „unter Wasser atmen“ geantwortet hat – und wenn ja, dann möchte ich diese Person gezeigt bekommen, denn ich glaube nicht, dass sie existiert.
Frontstage Magazine:Wenn ihr rausfindet, dass euer größter Hit für rechte Propaganda genutzt würde, dann…
David Schumann:… würde ich die gesamten Einnahmen an PROASYL oder die lokale Antifa-Gruppe spenden (nachdem ich mich fertig gewundert hätte, was Rechte eigentlich mit einem ironischen Song über die Musikindustrie wollen).
Frontstage Magazine:Wenn ihr in 100 Jahren in euren Wikipediaeintrag schaut, dann würde darin stehen…
David Schumann:… „Mit einem Alter von durchschnittlich 140 Jahren grenzt es an ein medizinisches Wunder, dass KMPFSPRT nicht nur noch am Leben sind, sondern sich auch noch für ihren eigenen Wikipedia-Eintrag interessieren.“
Frontstage Magazine:Wenn ihr euer eigenes Festival veranstalten könntet, dann…
David Schumann:… fände ich es ganz reizvoll, eine Art alternative Deutschpunk-Warped-Tour mit ADAM ANGST, FJORT, TURBOSTAAT, LOVE A und Co daraus zu machen, was vermutlich sogar irgendwie umsetzbar wäre, und wahrscheinlich ein ziemlich großer Spaß!
Fotocredit: Patrick Essex