Nicht ohne Grund nennt man Rooftop Sailors in Deutschland Rockschwein. Konzerte enden mit sich am Boden windenden Gitarristen und stehendem Drummer, wobei nicht nur die erste Reihe Gefahr läuft, von dieser schallenden Rockfeige umgehauen zu werden. Doch trotz Abriss bezeichnen Veranstalter sie als überraschend stubenrein. Diese designierte Live-Band aus Bern bringt nun mit „Kaleidoscope“ ihr erstes Album an den Start. Was unsere Teamreviewer*innen davon halten, lest ihr unten.
Janina: Nach mehreren EPs folgt mit „Kaleidoscope“ das Debütalbum der Schweizer Rooftop Sailors. Die zwölf Songs sind das Ergebnis aus über zwei Jahren intensiver Arbeit inklusive pandemiebedingter Schwierigkeiten; so fand die Vorproduktion teils via Videokonferenz statt. Aber die Mühe hat sich gelohnt und die die Rooftop Sailors überzeugen mit ihrem Swagger Rock. Die schönste Formulierung hat die Band selbst für das Album gefunden – „ein Herbstgewitter mit einer süßen Note“. Das Album hat alles, was ein gutes und langlebiges Rockalbum braucht – dröhnende und mitreißende Gitarren, tiefgehender Bass und eine Stimme, die im Kopf bleibt. Mein Favorit ist die Single „Man On The Run“. (7-7-7)
Jacky: Die Rooftop Sailors liefern mit ihrem Debüt „Kaleidoscope“ ein Indie-Rock-Werk ab, das sich sehen lassen kann. Direkt der erste Song „Modern Life“ hört sich in meinen Ohren seltsam vertraut an, sodass ich sofort eine Assoziation zu bekannten Bands im Kopf hatte. Damit müssen sich die Schweizer jedoch gar nicht vergleichen, weil sie ihr eigenes Zeugnis der Gegenwart geschaffen haben. Vor allem der Prolog zu „Faces“ macht die geneigte Hörerschaft aufmerksam und diese Platte besonders. Abgesehen davon präsentieren die Rooftop Sailors ein abwechslungsreiches Stück, was vor allem im letzten Song noch einmal sehr anders ist zu den vorherigen Songs, womit sie auch einen schönen Aufbau garantieren. (8-8-8)
Kevin: Rooftop Sailors klingen mit ihrem Werk „Kaleidoscope“ nach einer klassischen, sehr britisch klingenden, typischen Indie-Rockband. Aber halt das sind sie gar nicht, denn sie kommen aus der schönen Schweiz, aber das merkt man ihrem Sound so gar nicht an, was verdammt großartig ist. Gleich der Openertrack des Albums „Modern Life“ lässt die ganze Ladung Indie-Rock auf uns niederregnen und verleitet mich das Tanzbein schwingen lassen zu wollen und der Track „fuckyou“ führt dieses Gefühl einfach fort. Das ganze Album mit seinen zwölf Tracks verbreitet in mir gute Stimmung, die mich heiß auf den nächsten Festivalsommer werden lassen. Also Jungs, wann und wo haben wir die Ehre? (8-8-7)
Fotocredit: Offizielles Pressefoto zur Verfügung gestellt von Superlife Promotion