Über die großartige Pop-Punkband CATAPULTS aus Oldenburg haben wir hier ja bereits mehrfach berichtet – sei es die Review zu ihrem Album „I’ll Be Honest“ (findet ihr hier) oder über den Tourauftakt in Hamburg (gibt es hier). Anlässlich der Veröffentlichung ihrer neuen Single „DRAWERS“ (feat. YOUTH FOUNTAIN) haben wir mit Malte darüber gesprochen wie es zur Zusammenarbeit mit YOUTH FOUNTAIN kam, wie der erste Teil der Tour verlaufen ist und wie bei den Herren das Songwriting abläuft.
Frontstage Magazine: Hallo Malte. Schön, dass du dir die Zeit genommen hast! Wie geht’s dir?
Malte: Danke dir! Zurzeit geht es uns allen sehr gut. Die Stimmung könnte auch nicht besser sein, was vor allem auch auf die Tour und die neue Single zurückzuführen ist. Grad passiert sehr viel, auch hinter den Kulissen. Das freut mich immer sehr und gibt mir viel Schwung für den Alltag.
Frontstage Magazine: Der erste Teil der Tour liegt hinter euch – wie war’s bisher?
Malte: Mit einem Wort: UNREAL! Bis jetzt war jede Show einzigartig und einfach nur überwältigend. Wir haben niemals damit gerechnet, dass wirklich so viele Menschen zu unseren Konzerten rauskommen. Auch in Städten, in denen wir noch nie gespielt haben, wie zum Beispiel Köln oder Braunschweig. Wenn die Leute dann noch jeden Song mitsingen können, ist das einfach überwältigend. Vor allem wenn man überlegt, dass es uns als Band ja nun auch noch nicht so lange gibt und unser Debüt-Album erst vor gut einem halben Jahr erschienen ist, hat das für uns eine noch höhere Bedeutung. Wir sind extrem dankbar und glücklich über den bisherigen Verlauf der Tour.
Frontstage Magazine: Was ist das Schönste und das Schlimmste daran auf Tour zu sein?
Malte: Das Schönste: Die Menschen, die zu den Shows kommen und mit uns den Abend verbringen. Klingt wie eine Klischee Antwort, aber das ist es, worum es geht und was uns am meisten Spaß macht.
Das Schlimmste: Die Zeit zwischen Get-In und Show Start. Man sitzt viel rum, wartet und muss Zeit totschlagen, was ich persönlich nicht so gerne mag.
Frontstage Magazine: Euer Album „I’ll Be Honest“ ist im März erschienen – wie fühlt es sich an die Songs jetzt endlich live präsentieren zu können?
Malte: Aufregend. Wir haben lange überlegt, ob wir auf der Tour nur das Album Front-to-Back spielen sollen, haben aber im Sommer schnell gemerkt, dass sich manche Songs weniger für Live eignen als andere. Mir macht es aber sehr viel Spaß zu beobachten, wie unterschiedlich das Publikum auf die einzelnen Songs reagiert. Jeder von uns hat aber auch seinen eigenen Lieblingssong, den er live am liebsten spielt.
Frontstage Magazine: Seid ihr zufrieden mit dem Album oder hättet ihr im Nachhinein vielleicht lieber den ein oder anderen Song geändert?
Malte: Nein, wir stehen zu 100% hinter jedem Song und würden nichts ändern wollen. Das haben wir zum Glück in akribischer Vorarbeit alles vor Release erledigt, sodass wir sagen können, dass wir mit jeder Textzeile, Melodie, jedem Gitarren- oder Bassarrangement und Drum-Beat zufrieden sind. Wir machen uns grundsätzlich sehr viele Gedanken zu unseren Arrangements und haben mit unserem Produzenten Paul Zimmermann eine Außenstehende Person, die uns beim Songwriting zusätzlich unterstützt.
Frontstage Magazine: Von euren eigenen Songs, habt ihr da einen Favoriten? Beispielsweise einen, der euch persönlich mehr bedeutet oder einen, den ihr einfach nur am liebsten auf Konzerten spielt.
Malte: Auf jeden Fall, das hat sich bei mir aber auch schon mehrfach geändert. Zurzeit ist es „Routines & Habits“, weil der mir Live am meisten Spaß macht. Ich weiß, dass Joost’s Favorit „Open The Blinds“ ist. Bei Maurice ist es „Newfound Home“ und bei Lars unsere erste Single „If You Don’t Matter, Nothing Does“. Abseits vom Fun-Faktor sind da aber auch inhaltlich schon ein paar Songs dabei, die mir oft noch sehr nahegehen, wie z.B. „Talking To Myself“.
Frontstage Magazine: Am 29.10. erschien die neue Single „Drawers“ – worum geht’s da?
Malte: Ja, endlich! Der Song ist eigentlich eine Art Dialog zwischen zwei befreundeten Menschen, die sich sehr lange nicht gesehen haben und lange nicht miteinander gesprochen haben. Für beide ist es okay zu wissen, dass die andere Person ab und zu an sie oder ihn denkt, weil die Freundschaft zwischen den beiden zu einem früheren Zeitpunkt so eng war, dass sie auch nach Jahren noch besteht. Ich glaube, dass fast jeder Mensch einen Freund oder eine Freundin kennt, mit dem/der er so eine Verbindung teilt.
Frontstage Magazine: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit „YOUTH FOUNTAIN“?
Malte: Das war eine Idee, die wir schon vor einer Weile ins Auge gefasst haben. Der Song ist, wie oben schon beschrieben, eine Art Dialog zwischen zwei Menschen, weshalb sich hier ein Feature besonders angeboten hat. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir mehrere Artists angefragt haben bevor wir uns für Tyler von Youth Fountain entschieden haben. Er hat während seiner Aufnahmen zusätzlich noch ein paar Melodien und Zweitstimmen aufgenommen, die den ganzen Song gefühlt noch eine Stufe höher gehoben haben. Das war schon sehr beeindruckend. Bei der Akquise hat uns Mirko von Uncle M unter die Arme gegriffen.
Frontstage Magazine: Bei dem Konzert in Hamburg hattet ihr bei der Songankündigung erwähnt, dass euch das Songwriting nach dem Album schwerfiel. Wie war das gemeint? War da eine Art „kreatives Loch“ nach der Veröffentlichung von „I’ll Be Honest“ und dem pandemiebedingten Nichtwissen wie es weitergeht?
Malte: Ja schon ein wenig. Auch hier hatte uns Mirko schon ein bisschen vorgewarnt, dass es einigen seiner Bands so ergangen ist, nachdem sie ihr Debüt released haben. Bei uns war es aber eher ein Ding des regelmäßigen Probens und wieder Struktur in den Bandalltag bekommen. Da war erstmal die Luft raus eine kleine Pause war einfach nötig, um den Kopf wieder klarzukriegen und neue Energie zu sammeln. Ein kreatives Loch war da zum Glück nicht wirklich. Ich habe nach dem Recording fürs Album im März 2020 zu Hause ganz viel Material geschrieben, sodass wir dann im Mai/Juni 2021 direkt wieder mit dem Songwriting beginnen konnten. Das läuft bei mir immer parallel zum Alltag, weil’s einfach Spaß macht und ein beruhigender Ausgleich ist.
Frontstage Magazine: Wie läuft das Songwriting sonst bei euch? Ist da einer, der mehr schreibt als der Rest? Oder hat einer eine Grundidee (Text oder Melodie) und ihr arbeitet die zusammen aus?
Malte: Grundsätzlich ist es so, dass wir zu Hause Demos schreiben, diese aufnehmen und dann in den Proberaum mitbringen. Wir wollen in Zukunft aber mal probieren, Texte und Gesangsmelodien zuerst zu schreiben und darum dann das instrumentale Gerüst zu bauen. Mal schauen, ob und wie das klappt, haha.
Frontstage Magazine: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast!
Malte: Sehr gerne, immer wieder! Danke auch an euch.
Fotocredit: Offizielles Pressefoto zur Verfügung gestellt von Uncle M