Nach den ersten geheimnisvollen, ohne viele Informationen gestreuten Songs „leichter//kälter“, „Die Sonne in deinem Zimmer“ und der ersten „richtigen“ Single „Verschwende deine Zeit“ dürfte man Edwin Rosen inzwischen auf dem Schirm haben.
Und erleichtert sein. Denn, ja, es gibt ihn wirklich. Er konnte inzwischen sogar erste, sehr gelungene Konzerte spielen. Er gab erste Interviews. Und er veröffentlicht nun endlich eine 5-Track-EP, die zwar „mitleerenhänden“ heißt, aber das auch nur, weil sein neuer, titelgebender Song so heißt.
Denn eigentlich steht Edwin Rosen eher vollbeladen in der deutschen Musiklandschaft herum:
mit Talent, Erwartungshaltungen, Referenzen und zahlreichen Fans, die seinen Songs im Internet seit jeher die Liebe geben, die er in seinen so herrlich dramatisch gesungenen Lyrics oft nicht zu finden vermag.
In „mitleerenhänden“ singt Edwin Rosen zum Beispiel:
„Mit leeren Händen steh ich da / und frag dich, ob du mit mir tanzen magst / ganz enttäuscht steh ich da / tanz alleine durch den leeren Saal / und du stehst nur da / mit verkreuzten Armen.“
Die Musik dazu ist kalt und warm zugleich: Synths, die aus Berliner Vorwende-Kellern herauszuwehen scheinen. Ein stoischer Drum-Machine-Beat. Aber dann: Gitarrenmelodien, die das Herz wärmen.
Und Edwins einzigartige Grabesstimme, die von Trauer singt, aber in ihrem Timbre von Hoffnung kündet.
Fotocredit: Zeitfang