Treue Leser unserer Seite dürften das Artist Projekt NOËL X SIMON bereits durch unsere Teamreviews zu den Singles „Aphonia“ oder „Forever Alone“ kennen. Am Freitag, 25.06.2020 erscheint nun die langersehnte erste EP „Aphonia“ der beiden Musiker. Aus diesem Anlass haben wir mit Noël und Simon über ihre EP, die Musik und ihre Freundschaft gesprochen.
Frontstage Magazine: Schön, dass es mit dem Interview klappt. Wie geht’s euch?
Noël: Sehr gut! Wir könnten nicht glücklicher sein mit allem, was bei uns mit der Musik gerade ansteht. Und selber?
Simon: Ja, ich auch. Wir freuen uns richtig, dass unsere Musik endlich rauskommt und dass wir das mit der Welt teilen können.
Frontstage Magazine: Warum definiert ihr euch als „Artist – Projekt“ und nicht als Band? Hattet ihr je darüber nachgedacht gemeinsam eine Band zu gründen?
Simon: Unsere Musik ist für uns mehr eine Fusion aus unseren beiden Stilen. Als wir uns dann überlegt haben, wie wir uns nennen sollen, schien es uns einfach am natürlichsten, uns als Projekt von zwei Künstlern, also als „Artist-Project“ zu bezeichnen. Irgendwie passen wir glaube ich nicht wirklich in dieses klassische Konzept einer Band rein.
Noël: Für uns war es klar, dass das, was wir an Musik erschaffen, nicht treffender als unter unserem Namen NOËL X SIMON erscheinen könnte, weil das genau ist, wer wir sind.
Frontstage Magazine: Ihr seid seit frühester Kindheit befreundet. Habt ihr Angst, dass eure Freundschaft irgendwann einmal unter der Musikkarriere leiden könnte?
Noël: Nein, wenn überhaupt, habe ich das Gefühl, dass unsere Freundschaft dadurch intensiver und besser geworden ist.
Simon: Wir kennen uns zwar schon seit dem Kindergarten, aber ich glaube, wir haben uns mit der ganzen Musik nochmal neu kennengelernt.
Frontstage Magazine: Wolltet ihr immer Musik machen oder gab es auch mal andere Pläne?
Simon: Musik war in meiner Familie schon immer wichtig, ich hab ziemlich früh Geige als mein erstes Instrument gelernt und auch immer viel Musik gemacht. Tatsächlich auch zu schreiben, produzieren und veröffentlichen, darauf bin ich erst durch & mit Noël gekommen. Nebenbei mache ich auch seit vielen Jahren Filme, das lässt sich natürlich auch für die Musikvideos ganz wunderbar einbringen.
Noël: Ich weiß, dass egal, ob ich als Sänger auf der Bühne oder in den Studios stehe, Musik immer Teil meines Berufs sein wird. Auch wenn ich viele weitere Passionen habe, brenne ich für nichts mehr, als für die Musik.
Frontstage Magazine: Wer sind eure musikalischen Vorbilder? Wer hat euch am meisten geprägt?
Simon: Hahaha, da wir ja ein „Artist-Projekt“ sind, bringt jeder von uns irgendwie seinen eigenen Hintergrund mit. Bei mir sind das vor allem Künstler wie EDEN, Jeremy Zucker oder Fynn Kliemann.
Noël: Ich für meinen Teil als Sänger bin vor allem durch große Stimmen inspiriert. Meine größte Inspiration, die mich geprägt hat wie niemand anderes, ist hierbei Vanessa Petruo. Ihre Musik spricht mir direkt aus dem Herzen und berührt mich wie keine andere. Ansonsten liebe ich aber auch die Musik von Künstlerinnen wie Mariah Carey, Anastacia, Christina Aguilera oder Meghan Trainor.
Frontstage Magazine: Noël war vor ein paar Jahren Finalist bei „The Voice Kids“ – inwieweit hat euch diese Erfahrung beeinflusst bzw. habt ihr aus der Sache irgendwas mitnehmen können?
Noël: Meine Zeit bei The Voice liegt jetzt zwar schon über 5 Jahre zurück, aber dennoch ist sie für mich bisher eine meiner lehrreichsten Schulen gewesen. Ich glaube wir als Duo profitieren von meiner Zeit damals vor allem durch meine Erfahrungen, die ich mit auf den Weg bekommen habe.
Frontstage Magazine: Wofür steht der Titel der EP und wie kam es zur Titelfindung? Aphonia bzw. auf Deutsch Aphonie bedeutet ja „Stimmlosigkeit“.
Simon: „Aphonia“ ist ja auch der Titel unserer Lead-Single. Noël hatte den Song schon 2018 angefangen, zu schreiben, glaube ich? Und im Laufe unserer Zusammenarbeit an der EP haben wir den Song dann gemeinsam fertig gemacht. Irgendwie war uns schon in dem Moment klar, dass das der Titel von dem großen Ganzen werden muss. Ich finds einfach eine wunderschöne Symbolik und so ein tolles Konzept dafür.
Noël: Die Songs auf unserer EP sind größtenteils traurig oder melancholisch angehaucht und bringen verschiedene Gefühle zum Ausdruck, die mit einer Art Stimmlosigkeit in gewisser Weise einhergehen. Wir beschreiben in unseren Songs Situationen, in denen man nicht weiß, wie man seiner Stimme Gehör verschaffen kann, in denen man glaubt, nicht gehört zu werden, oder in denen aus Fassungslosigkeit nicht weiß, wie man seine Stimme erheben kann.
Frontstage Magazine: Was ist dein bzw. euer Lieblingstrack darauf?
Noël: Schwer! Das ändert sich bei mir ab und an. Allerdings hat „Back & Forth“ einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Ich bin auf diesen Song genau wie bei „Aphonia“ vor allem als Songwriter sehr stolz. Als Sänger bin ich aber der Meinung, dass meine beste gesangliche Leistung auf „Self-Sabotage“ und „Hug“ zu hören ist.
Simon: Finds auch ne schwierige Frage. Ich glaube bei allen verrückten Ideen, die wir in die Songs der EP eingebracht haben, ist „Hug“ für mich was ganz besonderes. Bisschen zeitlos irgendwie. Aber ich lieb auch die Energie hinter unseren wilderen Songs wie „Forever Alone“
Frontstage Magazine: Wie entstehen eure Songs?
Simon: Immer unterschiedlich. Oft singt mir Noël Ideen für Texte oder Melodien vor, und ich hab im ersten Moment meistens keine Ahnung, in welche Richtung wir mit dem Song gehen werden. Aber dann setzen wir das zusammen in Kontext. Und wenn wir dann alle unsere Ideen, die sind manchmal ganz schön unterschiedlich, zusammensetzen, dann entsteht die Magie!
Frontstage Magazine: Arbeitet ihr auch mit anderen Künstlern oder plant es? Mit wem würdet ihr am liebsten einmal zusammenarbeiten?
Noël: Für unsere erste EP haben wir den Kreis eher klein gehalten, weil wir aufgrund der Pandemie selber auch viel zu zweit auf Distanz und mit Zeitverzögerung gearbeitet haben. Allerdings haben wir unsere Songs für den letzten Feinschliff und ein paar zusätzliche Background-Stimmen zu unserem Kumpel & Sound Engineer Frederik Bulthaup geschickt.
Simon: Wir können uns aber sehr gut vorstellen, in Zukunft mal was mit anderen Künstlern zusammen zu machen. Ein paar Ideen haben wir da auch schon.
Frontstage Magazine: Was sind eure weiteren Ziele?
Noël: Wir fokussieren uns jetzt erstmal auf die Veröffentlichung unserer EP im Juni und hoffen, damit unsere Fanbase zu erweitern und Menschen zu berühren. An Ideen mangelt es uns aber nicht, denn eine zweite EP steht schon in den Startlöchern!
Fotocredit: Rasmus Dankert