In Schweden steht Linn Koch-Emmery schon lange auf den „Artists-to-watch“-Listen der Musikkenner*innen Hier ist die Newcomerin zwar noch nicht ganz so bekannt, ist aber mit ihrem Debütalbum „Being The Girl“ absolut dazu bereit die Indie-Rock-Szene Deutschlands zu verzaubern. Drei Singles ließen schon Großes für das am Freitag erscheinende Erstlingswerk durchblicken. Ob man sich nun also den Namen der Deusch-Britin mit ihrer ersten Platte für die Zukunft merken sollte, evaluieren wir in unserer Teamreview.
Jacky: Wenn Linn Koch-Emmery eins hat, dann ist es Talent. Sie kreiert nicht nur einen einzigartigen Indie-Sound sondern auch eine ganz spezielle Atmosphäre. Während die ersten Songs vorrangig losgelöst und euphorisch klingen, verläuft sich diese Stimmung nach der Hälfte des Albums etwas. Bei „Paralyzed“ bekomme ich ein ganz merkwürdiges Gefühl, dass irgendwie Trauer und Unbehagen zusammenführt… Die beiden letzten positiveren Lieder schaffen es leider auch nicht mehr, diesen Eindruck zu revidieren. Ich höre das Album also von vorne und irgendwie überschattet dieses seltsame Gefühl von „Paralyzed“ nun auch die anfangs so freien Lieder und nehmen irgendwie diese bedrückende Ebene in sich auf. Daher finde ich das Werk atmosphärisch ganz schwer zu fassen und ich befürchte, dass für mich erst einmal die negativen Gefühle überwiegen, obwohl nichts an Linns Musik qualitativ auch nur im entferntesten schlecht wäre.
(5-5-8)
Patrick: Ich muss mich kurz sortieren – Linn Koch-Emmery, die in Stockholm lebende britisch-deutsche Künstlerin – das war anfangs sehr verwirrend, ich schaute im Netz wer diese Persönlichkeit ist und stellte fest – sehr interessanter Charakter. Nach den ersten Klängen des Albums wusste ich mehr – Linn ist eine absolut grandiose Künstlerin, diese verspielte aber sehr aussagekräftige Musik begeisterte mich und ließ mich die Augen schließen. Ich war innerhalb weniger Sekunden gefühlt auf einem Nachmittags-Gig des Hurricane Festivals in Scheeßel. Nach einem kurzen Intro folgen zehn super melodische und ansprechende Songs, die mir konzeptionell sehr ins Bild passen! Tolle Künstlerin mit sehr gutem musikalischen Geschmack und einer Gabe für absolutes Mitreißen im Publikum! (8-8-8)
Janina: Das Debütalbum „Being the Girl“ von Linn Koch-Emmery überzeugt mit mitreißenden, teils gefühlvollen Indie-Pop-Rock Songs. Die Tracks sind abwechslungsreich, teils gitarrenlastig, teils elektronisch angehaucht und teils sehr gefühlvoll. Was für mich den Hörfluss allerdings kurz gebrochen hat, war „(The Globe In Morning Lane, June 4th)“ – allerdings würde ich das unter Kunst verbuchen. Der 20 Sekunden Track „(teething)“ zu Beginn des Albums fügte sich hingegen besser ein. Alles in allem ist „Being the Girl“ ein gelungenes Debüt mit viel Potential sich international Gehör zu verschaffen. Meine Favoriten des Albums sind: „Dirty Words“, „Hard to Love“ sowie „Blow My Mind“. (8-8-8)
Kevin: Es gibt noch andere gute Acts aus Schweden außer Mando Diao, The Hives oder ABBA. Linn Koch-Emmery ist eine von diesen Künstlerinnen. Mit ihrem neuen Album „Being The Girl“ gewährt uns Linn tiefe Einblicke darin, was sie bewegt, was sie nicht will und was sie vielleicht am meisten will, und zwar Freiheit. Der Song „Blow my Mind“ kommt mit einer richtigen Ladung Gitarrensound daher und lädt dazu ein auf jeder Indieparty im Hamburger Molotow völlig zu eskalieren. (7-8-7)
Fotocredit: Promofoto