Wer unsere Teamreviews bisher fleißig mitverfolgte, für den- oder diejenige sind die Jungs von Bluthund keine Unbekannten mehr. Die Band bringt heute ihre dritte Single diesen Jahres „1979“ heraus, die ganz ohne Augenzwinkern und Ironie auskommt. Viel mehr tauchen die Hunde in eine sehr persönliche Geschichte ein und zeigen sich auch musikalisch von einer ganz anderen Seite, die wir vorher so noch nie sahen. Wie sich das in unserer Teamreview niederschlägt, erfahrt ihr unten.
Kevin: Die dritte Single dieses Jahr von Bluthund könnte sich nicht krasser von ihren Vorgängern unterscheiden wie der Song „1979“. Viel ruhiger, viel persönlicher. Kein Hass gegen das System, gegen Nazis oder Fleischesser, sondern viel mehr wird sich hier mit der eigenen Vergangenheit und dem Heranwachsen auseinandergesetzt. Ein Song, der kaum persönlicher sein könnte. Unsere Hunde können also auch anders. Daumen Hoch. (7-10-8)
Janina: Manche Songs tun weh und ziehen einem den Boden unter den Füßen weg. Warum? Weil sie ehrlich sind und damit schmerzhaft gut. Die neue Single „1979“ von Bluthund ist so ein Song. Jeder, der auch „nur“ im Ansatz einmal sich mit seinen eigenen Schatten und inneren Dämonen kämpfen musste, wird diesen tiefen Schmerz kennen, der im Refrain und am Ende des Songs besonders seinen Weg an die Oberfläche findet. „Ich komm nicht klar. Ich will mein Leben zurück!“ – bringt es simpel auf den Punkt. „1979“ ist brutal ehrlich und trifft einen tief im dunklen Teil des eigenen Ichs. Der letzte Song, der mich so getroffen hat, war „Auf dünnem Eis“ von Ferris MC und Dag (von SDP). (9-9-9)
Jacky: Mit ihrer neuen Single „1979“ werden die Bluthunde ungewohnt persönlich, wobei ihnen diese ungeahnte Emotionalität alles andere als schlecht steht. Nach zwei super starken Statement-Singles zum gesellschaftlichen Diskurs, gibt die Band jetzt einen privaten Einblick in ihre Geschichte. Dabei kann man sich dem Gefühl nicht erwehren, dass man von Sekunde zu Sekunde mehr in den Track und die Emotion hineingezogen wird, untermalt von einem preisverdächtigen Video, bevor man am Ende ganz in Art Hoffnungslosigkeit gerät. Damit beweist die Band erfolgreich, dass sie auch anders können. Lediglich die fast schon poppig-anmutende Musik zu Beginn des Refrains „Dieser tiefe Schmerz in mir“ und folgende Zeilen passt nicht ganz zum Rest, der perfekt die Plattenbauromantik ohne Happy End zelebriert. (9-8-8)
Fotocredit: Ania Sudbin