Im Rahmen ihrer Digital Release Week zu „Dark„, dem dritten Album der Band Blackout Problems, starten die Jungs aus München am Samstagabend das Release Concert in Zusammenarbeit mit Digital Stage. Wenn es schon nicht in echt geht, dann soll man wenigstens digital zusammenfeiern können. Aus diesem Grunde werden die „Veranstaltungen“ kostenlos angeboten und man wird am Ende um eine Spende gebeten: ein wirklich schönes Konzept für die aktuell so entfernte Musikwelt. Wir sind bei der ersten digitalen Show dabei und berichten euch, wie wir es wahrnehmen. Unsere Meinung zu der Platte an sich, findet ihr in der Review zum Tonträger.
Jana: Das „Wohnzimmer-Releasekonzert“ hat natürlich nicht mal ansatzweise das Feeling, das du hast, wenn du in der Menge stehst, die Band bewunderst und den Sound genießt. Dennoch ist es ein total gelungenes und sehr atmosphärisches Releasekonzert der vier Münchener Jungs. Besonders charismatisch und authentisch sind die kleinen Pannen zwischendurch. Die verleihen dem Ganzen nochmal ein gewisses Etwas. Ich hätte mir allerdings ein paar Anekdoten zwischen den Songs gewünscht. Die einleitenden Worte der Band in den Anfangs- und Endsequenzen geben dem Online-Konzert zwar eine persönliche Note, aber ein paar Worte zwischen den Songs hätten es noch persönlicher werden lassen. Der minimalistische, aber schön beleuchteter Look der Bühne mit der Erde in der Mitte und den Bandmitgliedern ringsherum lassen mich das Releasekonzert der ganz besonderen Art so schnell nicht mehr vergessen.
Jacky: Dem Urteil meiner Kollegin kann ich mich leider nicht anschließen. Musikalisch bieten Blackout Problems ihre gewohnt hohe Qualität. Der Ton der Live-Übertragung ist klar und deutlich, was ich vom Bildmaterial leider nicht behaupten kann. Natürlich kann das auch an meiner eigenen Internetverbindung liegen, aber die dunkle Bühne mit heftigen Lichteffekten kann der Stream einfach nicht gut umsetzen. Live wäre es bestimmt ein schönes Setting, aber für die digitale Show gefällt mir die Inszenierung gar nicht. Die Qualität will auch nicht so wirklich besser werden und der Stream hängt des Öfteren; es ist echt enttäuschend optisch. Glücklicherweise geht es ja bei einem Konzert immer noch in erster Linie um die Musik und die ist großartig. Die Stimme von Sänger Mario wird sowohl in ruhigeren Momenten, wie vor „Lady Earth„, als auch in schnelleren Liedern kraftvoll in Szene gesetzt. Der einstündige Stream endet mit dem Hit „Rome“ und einer etwas merkwürdigen Abschlusssequenz, die ich nicht wirklich verstehe. Fazit ist, dass die Tracks der Münchener auch ohne visuelle Untermalung toll sind und es die suboptimalen Bilder für mich nicht gebraucht hätte, da es auch ansonsten keine Interaktion mit dem fiktiven Publikum gab.
Falls ihr nun auch Lust bekommen habt, in die Woche reinzuschauen, könnt ihr euch noch folgende Events anschauen:
Mo, 18.01. – 19:00 Uhr – Q&A (Instagram)
Di, 19.01. – 19:00 Uhr – DARK Music Movie (YouTube)
Do, 21.01. – 19:00 Uhr – Livestream Concert (Download Festival)
Zu den Events geht es hier: https://tix.to/BlackoutProblems
Fotocredit: Moritz-Schinn