Es ist dunkel, der Bass wummert in den Wänden, die Menge kreischt und die ersten Töne von Spencer Sutherlands Lied „Alive“ erklingen.
„I swear I would die, I would die to feel that alive! Just one more night, to float in your atmosphere“, heißt es im Chorus von „Alive“ und gibt dem Publikum einen ersten Vorgeschmack auf das kommende Spektakel.
Am Sonntag, den 17. August, trat der Amerikaner Spencer Sutherland im Rahmen der „The Encore Tour“ zum ersten Mal in Hamburg auf. Die außergewöhnliche Konzertlocation Uebel & Gefährlich im alten Bunker an der Feldstraße bot dafür die Bühne.
Als Support-Act eröffnete Nour Khodr den Abend und stimmte das Publikum mit elektronisch geprägten Songs auf die Show ein. Seine Texte handeln meist von der Liebe, und mit seiner Coverversion von One Directions „Story of my life“ brachte er die Menge sogar zum Mitsingen.
Dann betrat Sutherland die Bühne und lieferte eine energiegeladene Performance, die sich durch ausdrucksstarke Gesten, Bewegungen und seine kräftige Stimme auszeichnete. Neben den Songs seines neuen Albums „The Drama Deluxe (The Encore!)“, spielte Sutherland zudem drei Cover Songs von bekannten Bands – von ABBA über Wheatus bis hin zu Black Sabbath. Bei dieser Spannweite an Musikgenres war für jeden Musikgeschmack etwas dabei und zeugte gleichzeitig von Sutherlands musikalischem Know-How.
Normalerweise gehört für mich die Erwähnung eines Bühnenoutfits nicht in einen Liveauftritt-Review, aber bei Sutherland ist es anders: seine gelbe Schlaghose, gelbe Weste und seine weiße siebziger Jahre Rüschenbluse schrien förmlich nach Drama – passend zum Albumtitel und zur Tour. Als Besucher fühlte man sich mit schlichter Kleidung fast schon underdressed. Auf der Bühne wurde Sutherland von einer überschaubaren Besetzung in Form eines Schlagzeugers und eines Gitarristen, begleitet. Sie lieferten eine spannungsvolle Show ab, die vor allem von Sutherlands Interaktion mit dem Publikum lebte. Immer wieder suchte er den direkten Kontakt zu den Leuten und hielt einzelnen Fans das Mikrofon hin. Das sorgte meist für allgemeine Erheiterung, da diese nicht immer den Ton trafen.
Abschließend lässt sich sagen: Es lohnt sich Spencer Sutherland Live zu erleben, denn rückblickend bleibt ein fröhliches, gut gestimmtes Publikum in Erinnerung, das den Abend in vollen Zügen genoss und sich mit Sicherheit schon auf die nächste Gelegenheit freut, ihn wieder zu sehen.
Fotocredit: Lexi Alley
Review: Corinne Djamlan